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Aktuelle Seite: Startseite / Engagement / Wenn der Wille stärker ist als die Angst vor dem Tod

Wenn der Wille stärker ist als die Angst vor dem Tod

11. Februar 2014 von Chantal Gilbrich Kommentar verfassen

Die Sonne geht auf im Swat-Tal. Für die dort lebenden Paschtunen erscheint Mingora, der größte Ort im Tal, wie ein Paradies: Traumhafte Berge und Wasserfälle prägen das Tal. Die gesamte Nachbarschaft ist wie eine große Familie: Man hilft sich gegenseitig. Morgens fahren die Kinder gemeinsam zur Schule. Jeder kennt jeden. Heute gilt ihre Heimat jedoch als ein Tal der Angst und des Schreckens. Die Taliban haben das Swat längst belagert. Schulen werden in die Luft gesprengt, Kinder werden auf offener Straße ermordet und Selbstmordattentäter bringen unzählige unschuldige Menschen um – so sieht heutzutage leider der Alltag aus, nicht nur das Swat ist betroffen, sondern das gesamte Pakistan. Unter ihnen befindet sich jedoch ein Mädchen, das weltweit für Aufruhr sorgt.

Das Mädchen, das um Bildung kämpft

Es geht um Malala Yousafzai. Das junge Mädchen hat ein großes Ziel: Sie möchte, dass alle Frauen und Mädchen weltweit ein Recht auf Schulbildung haben. Das, was für uns Westeuropäer selbstverständlich erscheint, bleibt für viele pakistanische Mädchen bislang nur ein Traum. Malala schreckt nicht davor zurück, ihre Meinung offen kundzutun, auch nicht, nachdem sie durch ein Attentat seitens der Taliban fast ihr Leben verloren hätte. Sie gibt für verschiedenste Medien Interviews, hält an unterschiedlichen Orten und Anlässen Reden über ihre Ziele und schreibt im Alter von elf Jahren sogar einen Blog für die BBC über ihr Leben in Pakistan, allerdings unter dem Decknamen Gul Makai.

Ihre Eltern spielen sicherlich auch eine wichtige Rolle im Bezug auf ihr Engagement. Die Mutter des jungen Mädchens ist Analphabetin. Nachdem sie nicht einmal ein halbes Jahr lang die Schule besucht hatte, verkaufte sie ihre Schulsachen und kehrte nicht wieder zurück. Täglich ließ sie ihre Cousinen zurück, die zu Hause spielen durften. Es erschien ihr sinnlos, zur Schule zu gehen, wenn ihre einzigen Aufgaben als Frau letztlich im Kochen, Putzen und Kinder großziehen bestanden. Als sie jedoch Malalas Vater kennenlernte, bereute sie ihre Entscheidung allmählich. Das Schicksal von Malalas Mutter ist jedoch nur eines von vielen. Insgesamt leben etwa 50 Millionen Analphabeten in Pakistan.

Ein Lebenstraum geht in Erfüllung

Während die Mutter der Kinderrechtsaktivistin ihre Tochter oft darum bittet, sämtliche Preise lieber abzulehnen, weil ihr die Gefahr der Taliban zu groß erscheint, ist ihr Vater rundum stolz auf seine Tochter und motiviert sie, stets für ihr Ziel zu kämpfen. Er selber hatte das Glück, als Kind eine gute Schulbildung genießen zu können und er hat es geschafft, seinen Lebenstraum zu erfüllen: Er hat in Mingora eine eigene Schule für Jungen und Mädchen gegründet – die Khushal-Schule.

Doch ein Tag schien Malalas Leben für immer zu verändern: Es ist der 9. Oktober 2012. Die Mädchen der Khsushal-Schule sitzen im Bus auf dem Heimweg, als plötzlich zwei dunkel gekleidete Männer den Bus anhalten. „Wer ist Malala?“, ruft einer von ihnen. Im nächsten Moment sind drei Schüsse zu vernehmen. Einer davon trifft Malala in den Kopf. Während Malala um ihr Leben kämpft, beten Menschen auf der ganzen Welt für ihre Genesung. Wie durch ein Wunder überlebt die damals 15-Jährige das schwere Attentat. Die Friedensaktivistin selber ist der Meinung, Allah habe ihr ein zweites Leben geschenkt, damit sie dieses einsetzt, um anderen Menschen zu helfen.

„Ich werde weiterhin für mein Ziel kämpfen!“

In einer Rede an ihrem 16. Geburtstag vor der Jugendversammlung der UNO sagte sie, sie bereue nichts von alledem, was sie vor dem Attentat getan habe. Auch dieser schwere Anschlag werde sie nicht davon abhalten, weiterhin für ihr Ziel zu kämpfen. Sie wolle auch keine Rache an dem Taliban nehmen, der sie angeschossen hat, denn dies sei die Vergebung, die ihre Eltern ihr gelehrt hätten. Für die Taliban ist das Mädchen allerdings noch immer ein Dorn im Auge.

Ihre Autobiographie „Ich bin Malala“ ist in Pakistan strengstens verboten und so wurde auch ihre geplante Buchvorstellung abgesagt. Der offizielle Grund seien Sicherheitsbedenken. In Wirklichkeit ist aber klar, dass Malalas Buch eine Gefahr für die Taliban darstellt. Sehr deutlich beschreibt sie, dass die Extremisten den Koran zu ihrem eigenen Vorteil uminterpretieren. Doch würden auch die letzten Anhänger der Taliban hinter die Wahrheit kommen, stünden diese letztlich alleine da.

Wird Malala jemals in ihre Heimat zurückkehren können?

Malala lebt inzwischen mit ihrer Familie in Birmingham. Seit ihrer Operation war sie nicht mehr in ihrem Heimatland und wird womöglich nie wieder zurückkehren können. Zu groß ist die Gefahr eines erneuten Attentats. Malalas Schulfreundinnen geben die Hoffnung jedoch nicht auf. In jeder Schulstunde halten sie einen Platz für ihre mutige Freundin frei. Gedanklich ist Malala stets bei ihnen. Doch ob sie jemals in ihr kleines Paradies, die Khushal-Schule, zurückkehren kann, steht noch in den Sternen.


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Chantal Gilbrich

Chantal Gilbrich

Spannende Themen finden, Geschichten erzählen und Menschen inspirieren, das ist meine Leidenschaft. So wie bei den meisten Journalist*innen hat auch meine Karriere in der Schülerzeitungsredaktion begonnen. Seitdem habe ich bereits für verschiedene Zeitungen, Magazine und Radiosender gearbeitet. Neben dem Journalismus habe ich noch eine weitere Passion: Ich studiere mit Herz und Seele evangelische Theologie, zuerst in Leipzig, mittlerweile in Göttingen. Als stellvertretende Chefredakteurin von f1rstlife möchte ich junge Menschen auf ihrem Weg in den Journalismus begleiten.
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Kategorie: Engagement Stichworte: Allah, Bildung für Frauen, Islam, Islamismus, Kinderrechte, Rechte

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