Nachhaltig, günstig und einzigartig – so könnte man Second-Hand-Mode beschreiben. Dennoch existieren noch immer viele Vorurteile gegenüber gebrauchter Kleidung. Unsere Autorin Elisabeth stellt Dir drei Gründe vor, Second–Hand zu kaufen, drei Antworten auf ABERs, die Dir Menschen gerne an den Kopf werfen, und drei Orte, an denen Du bei Deiner Suche bestimmt fündig wirst.
1 SECONDHAND IST BILLIG
Klar. Es hat ja schon mal jemand den Originalpreis gezahlt. Da freust Dich dann nicht nur Du beim Einkaufen, sondern auch dein Geldbeutel. Es ist wirklich erstaunlich, wie man mit ein bisschen Stöbern super coole Sachen zum kleinen Preis findet.
Es müssen nicht immer die teuren Markenklamotten sein – und dennoch: Wer auf seine Marken nicht verzichten will, wird auch bei Second-Hand-Kleidung fündig werden. Natürlich gibt es auch hier angesagte Marken, nur eben billiger und vielleicht nicht mehr ganz das neueste Sortiment 🙂
2 SECONDHAND IST NACHHALTIG
Wer auch bei seiner Mode an ethischen Grundsätzen festhält, ist bei Second – Hand-Produkten genau richtig. Es müssen keine neuen Produkte hergestellt werden, sondern stattdessen verlängerst Du einfach das Leben der bereits bestehenden Klamotten. Kaufst Du die Ware direkt im Laden, entstehen auch keine zusätzlichen Transportwege, da die meisten Second – Hand-Läden ihre Ware von Menschen gespendet bekommen, die diese dort einfach persönlich abliefern. Anstatt im Müll landen die Klamotten also nun bei jemand anderem im Schrank. Na, wenn das kein Win-Win ist…
3 SECONDHAND IST EINZIGARTIG
Jawohl! Während die Blusen und Hosen von H&M, Primark, Zara und Co mit tausenden ihresgleichen in den Regalen sitzen, findest Du im Second – Hand Laden, mit wenigen Ausnahmen, meist nur eine einzelne Ausführung. Ein echtes Unikat eben.
Aber vor allem ist Second – Hand KREATIV!!! Beim Stöbern in Unmengen von Stoff und Farben, kommen dir die besten Ideen zum Kombinieren und zum Ausprobieren. Das kleine Haus mit der roten Ladenfront, das fröhlich versteckt in einem Nebengässchen in der Altstadt Deiner Lieblingsstadt wartet, kann eine wahre Schatzgrube sein! Ich persönlich finde auch, dass Second-Hand Läden ein wenig wie Bahnhöfe sind: Jedes einzelne Kleidungsstück hat seine eigene kleine Geschichte und Momente, die es miterlebt hat.
AAABER ….
…. die Sachen riechen.
Gut, zugegeben, das kann natürlich passieren, ist aber auch nicht bei allem so, was Du im Second-Hand – Laden kaufst. Dinge nehmen schnell den Geruch der Personen an, die sie verwenden. Das hat wiederum das Gute, dass sie meist auch nach ein paar Mal tragen, einfach Deinen Geruch annehmen. Und auch wenn die Sachen nicht so ganz neu riechen, wird auf jeden Fall alles gewaschen, bevor Du es kaufst. Von der Hygiene her sollte das also kein Problem sein. Und ganz ehrlich – neue Sachen aus dem Laden riechen ja auch immer nach Fabrik.
… Du kannst stundenlang in Haufen wühlen und findest doch nichts, was Dir passt/gefällt.
Es stimmt wohl, dass Du nicht mit einer bestimmten Vorstellung in einen Second-Hand-Laden zu gehen brauchst. Wenn Du unbedingt ein T-Shirt in lilablassblau mit grünen Herzen, V-Ausschnitt und Brusttasche vorne haben willst, wirst Du vermutlich nicht fündig werden. Aber wenn Du ein wenig offener an die Sache rangehst, kannst Du tolle Klamotten entdecken. Und auch hier ist Deine Kreativität gefragt: Die Hose ist ein wenig zu lang, das Maxi-Kleid hat das perfekte Muster, aber eigentlich wolltest Du einen Rock kaufen? Mach die Sachen so, wie sie Dir passen! Einen Saum umnähen, ist kinderleicht und es gibt hunderte Anleitungen dazu im Internet. Nun, und das einem mal nichts gefällt…das kann einem in jedem Laden passieren.
… das hat doch eh alles schlechte Qualität.
Stop! Neu heißt nicht automatisch gute Qualität. Und schonmal getragen, heißt nicht automatisch abgetragen. Auch hier gilt: Die Läden sortieren schon vorher aus. Sachen, die sich nicht mehr sehen lassen, landen erst gar nicht im Verkaufsraum.
Du bist immer noch nicht ganz überzeugt? Dann überzeug Dich einfach selbst:
1 LOKAL
Lokal ist immer gut: Du unterstützt die lokalen und auch unabhängigen Läden. Du musst nicht groß in der Gegend umherkurven, hast keine Versandkosten, schützt die Umwelt, kannst die Sachen direkt anprobieren und vor allem: Du kannst Stammkunde oder Stammkundin werden. 😉 Auch das kann ein paar Vorteile haben…
2 VINTED
Vielleicht hast Du schon einmal davon gehört oder kennst die App unter dem Namen „Kleiderkreisel“. Hier gibt es super ausgefallene Sachen, wenn man ein bisschen Zeit mitbringt. Du schreibst einfach die Person, die Dein neues Lieblingsstück anbietet, direkt an. Der Zahlungsvorgang ist sicher abgeregelt, damit Du auf jeden Fall Deine Ware bekommst oder zumindest Dein Geld wieder, falls dein Kleidungsstück doch nicht bei dir ankommen sollte.
3 KOST-NIX LADEN
Ja du hast richtig gelesen: ein Laden, in dem nichts etwas kostet. Du kannst gerne Sachen tauschen, das ist aber kein Muss. Von Klamotten, über Möbel bis hin zu Lebensmittelprodukten gibt es hier so ziemlich alles, was noch eine gute Qualität besitzt. Natürlich sollte man in seiner Auswahl ein wenig Rücksicht auf Andere nehmen und nicht einfach alles gierig in die Taschen stopfen. Und wenn Du das Bandana, das Du vor einem Jahr mitgenommen hast, nicht mehr so wirklich anziehst, dann bring es einfach zurück. Dann freut sich noch jemand anderes darüber.
In meinem Artikel beziehe ich „Second-Hand“ erstmal auf Klamotten. Aber das lässt sich natürlich beliebig ausweiten – von Möbeln über Deko-Artikeln bis hin zu Büchern – alles, was Du brauchst, gibt es schon irgendwo da draußen. Lass dich inspirieren…
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