Wer einsam ist, der muss nicht unbedingt allein sein. Einsamkeit hat viele Facetten und kann oft in Verbindung mit anderen negativen Gefühlen auftreten. Das Schlimmste daran ist jedoch, dass Studien belegen, dass Einsamkeit negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser gesamtes Leben haben kann. Die Corona-Pandemie hat uns in eine Lage gebracht, in der wir zwangsläufig mit Alleinsein und der Einsamkeit konfrontiert werden. Deswegen kommen hier sieben Quick Tipps, die uns dabei helfen können, uns besser zu fühlen.
In meinem vorherigen Artikel habe ich mich bereits einige Gedankenanstöße und zur Einsamkeit geschrieben, sowie Anregungen dazu, wie wir am besten vorgehen können. Der erste Schritt ist immer eine Analyse deiner ganz persönlichen Umstände und Ursachen und damit auch besonders wichtig. Falls Analyse nichts für dich ist, kommen hier noch mehr Quick Tipps gegen Einsamkeit, die dir akut helfen können:
1. Gib dir nicht die Schuld
In Momenten der Schwäche neigen wir oft dazu, die Schuld bei uns zu suchen. Leider bringt es aber nicht immer eine Besserung des eigenen Verhaltens mit sich. Vielmehr lassen wir uns von Schuldgefühlen immer weiter in eine Abwärtsspirale treiben, aus der wir schwer wieder rauskommen. Einsamkeit zu fühlen bedeutet nicht, dass wir selbst etwas falsch gemacht haben oder dass wir falsch oder unerwünscht sind. Mit Selbstvorwürfen schaden wir viel mehr uns selbst und unserem Selbstwertgefühl. Sich keine Schuld zu geben, bedeutet aber nicht, jegliche Verantwortung von sich zu weisen. Erkenne, dass du die Situation verändern kannst. Und überlege ganz proaktiv, wie du es am besten schaffen kannst.
2. Arbeite an deinen eigenen Erwartungen
In unserer Leistungsgesellschaft ist es Gang und Gebe, dass man schnelle Ergebnisse und Erfolge verzeichnen will. Im Gegensatz zum Beruf, in dem wir eine Ausbildung oder zumindest Erfahrung besitzen, mag es funktionieren. Nicht jedoch bei emotionalen und psychischen Dingen. Unser Körper ist ein komplexes Zusammenspiel und auch unsere Gehirnzellen bevorzugen die Gewohnheit.
Es braucht Zeit, bis die Veränderungen sich manifestieren und du deine Muster durchbrechen kannst. Bei Einsamkeit gilt es herauszufinden, was sie bei dir konkret verursacht und diese Suche nach dem Startpunkt kann Zeit in Anspruch nehmen. Deswegen ist es ratsam, sich immer kleine Ziele zu setzen. Denke nicht daran, wie es dir in 1 oder 5 Jahren gehen wird, denke daran, was du heute und morgen tun kannst. Das hält auch die Erwartungen gering und kann zu einer dauerhaften Veränderung führen.
3. Lerne, dich selbst zu schätzen und zu lieben
Du denkst vielleicht, dass Einsamkeit von außen kommt, weil andere dich ausschließen oder die Lebensumstände nun mal so sind. Aber in den allermeisten Fällen liegt der Ursprung der Einsamkeit nicht vor deiner Tür, sondern in dir selbst. Genauer genommen bei deiner Selbstliebe und Akzeptanz. Wir lernen im Leben nicht immer, uns selbst zu lieben: Überhöhte Schönheitsideale, Leistungsgesellschaften, die uns immer weiter treiben, Kritiker, Hater. Aber so hart es auch klingt: die wird es immer geben. Ganz egal wie toll wir sind oder es sein werden.
Unsere Verantwortung liegt in aller erster Linie darin, für uns selbst zu sorgen, psychisch wie physisch. Wenn wir an einem gesunden Selbstbewusstsein arbeiten, fallen oftmals ganz viele Probleme weg. Wir fangen an, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Wir nehmen nicht mehr alles persönlich, weil wir wissen, dass Menschen einfach nur Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten sind, die sich meistens gegen sie selbst richten. Wir müssen uns so akzeptieren und schätzen wie wir sind, um gegen die Einsamkeit anzukommen.
4. Versuche, positiv zu denken
Leichter gesagt als getan, denkst du? Nein. Es hat auch seine Vorteile allein zu sein. Wir müssen uns nur darauf fokussieren, dass jede Situation Chancen birgt. Was für eine Chance birgt die Einsamkeit und negative Stimmung? Offensichtlich die Chance zu einer Veränderung, vielleicht sogar zu einer Transformation deines Wesens, die du bewirken kannst. Denke daran, dass du als Single oder junger Mensch noch alle Möglichkeiten hast. Du hast (im Vergleich zu einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern) so viele Freiheiten, so viel Zeit, die du in persönliche Weiterentwicklung stecken kannst. Fang an! Finde heraus, wie du etwas verändern kannst. Und schieb es nicht auf morgen – tue es jetzt.
5. Suche dir ein Hobby
Vermutlich hältst du es für einen banalen Vorschlag, aber seien wir mal ehrlich: Wer geht heute noch regelmäßig einem Hobby nach? Wir sind teilweise so abgelenkt, dass wir unsere freie Zeit lieber vor dem Smartphone verbringen. Das aber nimmt uns auch eine Chance, der Einsamkeit zu entkommen. Wenn wir rausgehen, in die reale Welt, dann können wir reale Freude empfinden.
Etwas für unsere Freude tun und sogar mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Diese könnten uns potenziell schon durch ihre Präsenz dabei unterstützen, aus der Einsamkeit herauszukommen. Eine andere Möglichkeit wäre es, die sozialen Medien zu nutzen, um darüber neue Kontakte herzustellen. Mit Menschen, denen es ähnlich geht wie uns, die vielleicht gelernt haben, mit der Einsamkeit umzugehen und sie in ihrem Leben einzugrenzen. Wir haben so viele Möglichkeiten, jeden Menschen per Knopfdruck zu kontaktieren und ihn um Rat zu fragen. Und diese Möglichkeiten sollten wir nutzen.
6. Verfolge deine eigenen Ziele und Träume
Dazu zählt natürlich auch dein Hobby, aber hier ist noch viel mehr gemeint. Denke daran, was du gerne machst, was du erreichen möchtest und was dein Idealzustand ist. Halte ihn dir stets vor Augen, damit du immer darauf hinarbeiten kannst. Große Ziele zu haben, ist nicht gleichbedeutend mit großen Erwartungen.
Große Ziele setzen voraus, dass wir dafür aktiv werden und arbeiten. Erwartungen haben, das kann jeder, ohne etwas dafür tun zu müssen. Wenn du deine Ziele und Träume verfolgst, wirst du deinen Elan darin wiederfinden, den du bei der Einsamkeit verloren glaubtest. Ziele und Träume geben unserem Leben einen Sinn und bringen uns auch denen näher, der ähnliche Ziele hat. Dadurch wird es für uns auch potenziell einfacher, mit diesen Menschen Verbindungen aufzubauen. Dadurch entstehen Freundschaften und eine Verbundenheit die uns alle weiterbringen kann, als wir alleine gehen würden.
7. Vergiss nicht, dir etwas Gutes zu tun
Selbstliebe ist nicht immer einfach. Aber wir können mit einer Sache starten, die wir uns heute gönnen. Es gibt zwei Arten, sich etwas zu gönnen: Entweder wir tun uns wirklich etwas gutes, oder wir tun etwas, wodurch wir uns gut fühlen, was uns auf lange Dauer nicht gut tut. Das beste Beispiel dafür ist Alkohol (ohne dass ich selbst einem gelegentlichen Glas Wein abgeneigt wäre): Die berauschende Wirkung in den ersten Minuten und Stunden gibt uns ein gutes Gefühl, als könnten wir alles, als wären wir glücklich.
Dennoch schädigt der Alkohol unserem Körper, obwohl wir damit ein gutes Gefühl verbinden. Das bedeutet nicht, dass du jetzt alle Weinflaschen wegwerfen musst, aber solche Dinge sind mit Vorsicht zu genießen. Wir müssen unseren Körper schützen und pflegen. Und dazu gehört auch, darauf zu achten, dass wir es nicht übertreiben. Tu dir etwas Gutes, indem du dir ein heißes Bad einlässt, oder gönn dir eine Massage. Betrachte dich im Spiegel und lächle dich an, sei nett mit dir.
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