Oxford: alt, traditionell, eingestaubt und elitär? Das kommt einem wohl in den Sinn, wenn man an die „University of Oxford“ denkt, die regelmäßig die britischen und weltweiten Unirankings anführt und bei der die Kosten für einen Studenten bei rund 18.000 Euro liegen. Pro Jahr. Doch was hat es nun mit der Stadt auf sich, die im Jahr 912 erstmals urkundlich als „Oxanforda“ erwähnt wurde?
Tatsächlich: Betritt man den alten Stadtkern Oxfords, fühlt man sich zurückversetzt in das Jahr 1095, dem Zeitpunkt, in der das erste der mittlerweile 38 Colleges seine Türen für Studenten öffnete. Denn bis auf aneinanderreihenden Touristenshops auf dem Marktplatz, bei denen die Verkäufer die Marke Oxford in Form von allerlei Souvenirs oder Kleidungsstücken verkaufen, scheint sich nicht viel verändert zu haben.
Dies zeigt sich auch bei der Stadtführung, denn beim Anblick der zahlreichen kupferfarbenen Zinnen und weißen Türmchen, die das Stadtbild prägen, wird schnell klar, warum Oxford auch die „city of dreaming spires“ (Stadt der verträumten Turmspitzen) genannt wird.
Und auch ansonsten ist Oxford eine Stadt der Superlative: Mit der Bodleian Library ist dort vor 400 Jahren die erste öffentliche Bibliothek gegründet worden, die heute mehr als elf Millionen Werke verzeichnet, die auf insgesamt 176 Regalkilometern verteilt sind. Das Copyright ist also keine moderne Erfindung. In den Genuss dieser Bibliothek durften bis jetzt auch viele berühmte Persönlichkeiten kommen: Über die Jahre haben sich insgesamt sechs Könige, 25 britische Premiers (darunter auch der aktuelle David Cameron), sechs Heilige, und viele mehr, als Absolventen der Universität Oxfords bezeichnen können.
Eine magische Reise in die Welt von Harry Potter
Doch auch für viele Filmemacher stellt die Architektur Oxford einen beliebten Drehort dar: Vor rund 17 Jahren eroberte der junge Zauberer Harry Potter die Herzen vieler Generationen. Seitdem ist die Geschichte rund um Hexerei und Zauberei aus den Bücherregalen nicht mehr wegzudenken. Auch die Filme sind weltbekannt und mittlerweile von Jung und Alt gern gesehene Klassiker: Die Bodlein Library erscheint so in gleich drei Harry Potter Filmen, aber auch das Hospital und der berühmte Speisesaal von Hogwarts sind Teile der Universität von Oxford, genauer gesagt des Christ Church Colleges.
Studentenstadt Oxford
Die Stadt an der Themse blickt auf lange Geschichte zurück, doch sie ist keinesfalls eingestaubt: Jung gehalten wird die Stadt vor allem durch ihre Studenten und die teils skurrilen Wettkämpfe. Höhepunkt ist das jährliche Rennen Oxford gegen Cambridge. „Das Bootsrennen“, wie es in Großbritannien nur genannt wird, entstand 1828. Zwei Freunde hatten damals die Idee zu einem gegenseitigen Wettkampf. Oxford gewann und wurde anschließend von Cambridge herausgefordert. Auch heute noch ist die Herausforderung des anderen der eigentliche Auslöser des Wettrennens.
Oxford steht aus gutem Grund für Tradition. Jedoch kann man dort nicht nur auf den Spuren der Geschichte wandern, denn die Stadt auch sonst eine Menge: Viele Einkaufsmöglichkeiten, gutes Essen und auch ein Besuch der zahlreichen Musikclubs und Bars mit fantastischen Live Bands sollte man nicht verpassen. Ohne Oxford würde Harry Potter die Filmkulissen fehlen – und auch Großbritannien hätte eine wunderschöne Stadt weniger.
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