Müsli hat ein Problem. Es ist gesund aber irgendwie langweilig. Die drei Studenten Max Wittrock, Phillip Kraiss und Hubertus Bessau aus Passau haben sich die Lösung des Imageproblems zur Aufgabe gemacht und gemeinsam das Unternehmen „mymuesli“ gegründet.
Müsli hat ein Problem. Es ist gesund aber irgendwie langweilig. Die drei Studenten Max Wittrock, Phillip Kraiss und Hubertus Bessau aus Passau haben sich die Lösung des Imageproblems zur Aufgabe gemacht und gemeinsam das Unternehmen „mymuesli“ gegründet.
Begonnen hat alles vor acht Jahren mit einem „überaus nervigen Radiowerbespot“ einer Müslifirma aus dem Odenwald. Die drei Jungs waren sich schnell einig. Sie wollen nicht nur eine bessere Werbung machen, sondern jedem die Möglichkeit geben, sich selbst sein eigenes Müsli zu mixen.
„Seit April 2007 bieten wir das weltweit erste Bio-Müsli an, das sich jeder ganz individuell zusammenstellen kann. Die 575 Gramm Dose kostet je nach Müslisorte zwischen 5,90 € und 7,90 €“, erzählt Max Wittrock, Mitgründer von mymuesli.
Mit Hardware und Software des amerikanischen Computer- und Unterhaltungselektronikherstellers Apple und einem Startkapital von 3.500 € entwickelten sie ein innovatives Online-Produkt und verpassten Müsli ein komplett neues Image. Besonders ein geeignetes Startkapital zu besitzen, ist nicht einfach, aber auch hier gibt es mittlerweile Unterstützung.
„Bei der Gründung von mymuesli konnten wir problemlos unsere privaten Laptops benutzen. Das hat uns teure Investitionen gespart“, erklärt Hubertus Bessau, der die gesamte Programmierung des Online-Shops übernommen hat.
19 Müsliläden in ganz Deutschland
Heute beschäftigt die Firma bereits über 300 Mitarbeiter und hat 19 Ladengeschäfte eröffnet: München, Regensburg, Stuttgart (2x), Düsseldorf, Augsburg, Köln, Tübingen, Bamberg, Karlsruhe, Hamburg, Berlin, Nürnberg, Konstanz, Bonn, Kaiserslautern, Wien, Salzburg und Passau, dem Firmensitz und Standort der Müsli-Manufaktur. Für die zweite Jahreshälfte 2015 sind die Eröffnungen der Standorte Frankfurt und Würzburg geplant.
Die Unternehmensstrategie ist, laut Wittrock, dreigeteilt: online wachsen, offline entwickeln und das Produktangebot erweitern und dabei im Premiumfrühstückssegment bleiben. Mymuesli expandierte bereits 2008 nach Großbritannien und in die Schweiz, wo im selben Jahr in Binningen bei Basel ein zweites Büro und eine kleine Müsli-Manufaktur eröffnet wurden. Für das Unternehmen waren die Expansion und die eigene Produktionsstätte in der Schweiz allein aus zollrechtlichen Gründen sinnvoll. „Das einzige, was wir in der Schweiz gebraucht haben, war unser Notebook. So konnten wir auf unseren Server zugreifen und waren in keiner Weise eingeschränkt“.
Die Nähe zum Kunden
Für die drei Jungunternehmer ist es wichtig, eine starke Bindung zu ihren Kunden zu entwickeln. „Viele unserer Kunden nutzen immer mehr Smartphone und Tablet für ihr Shopping, weniger den PC. Wir werden unseren Kunden in Zukunft in diesem Bereich immer bessere Möglichkeiten bieten“, so Wittrock.
Besonders bei jungen Menschen kommt die innovative Marketingstrategie von mymuesli besonders gut an. „Cool, gute Idee, lecker, modern, kreativ, und bio“, fällt der Studentin Martina Klein zu mymuesli ein. „Jedes Mal, wenn ich in Stuttgart bin, muss ich in den mymuesli Laden. Ich kann gar nicht anders“, sagt sie lachend.
Ein großes Aushängeschild von mymuesli ist das Bio-Siegel. Alle Müslizutaten stammen aus dem Bioanbau. Nach einer Studie der Bundesanstalt für Ernährung aus dem Jahr 2012 kaufen 89% aller Bioproduktekäufer Biowaren, weil sie es gut finden, dass dadurch regionale Betriebe unterstützt werden. „So viel wie möglich kaufen wir regional, da gibt es für Getreide wie Hafer oder Gerste einige tolle Erzeuger und Mühlen, aber bei Ananas werden wir auch langfristig in Bayern nicht fündig werden. Diese kommen aus Biofarmen auf Sri Lanka“, so Wittrock. Aber nicht nur bei den Zutaten achtet die Müslifirma auf beste Qualität. Auch mit dem Logistikpartner DHL „haben wir einen zuverlässigen Partner, der die gesamte Logistik ab der mymuesli Manufaktur bis auf den Frühstückstische übernimmt“, sagt Wittrock stolz.
Müsli und Orangensaft ergeben das perfekte Frühstück
Seit 2010/11 hat mymuesli zwei weitere erfolgreiche Projekte laufen. Oh!Saft ist ein online Angebot, bei dem man sich frische Saftorangen entweder einmalig oder auch als Abonnement zuschicken lassen kann. Darüber hinaus bietet mymuesli seit 2011 die Fair Trade Kaffemarke Green cup coffee an. Beide Angebote werden laut mymuesli sehr gut angenommen.
Genaue Umsatzzahlen erfährt man aus der Firmenzentrale in Passau nicht. Laut einer Pressemeldung von 2008 hat mymuesli bereits im ersten Geschäftsjahr einen Umsatz von einer Million Euro verzeichnen können.
2013 wurde mymuesli in der Kategorie -Aufsteiger- mit dem Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet. „Das Unternehmen hat sich in einer schwierigen, konservativen Branche durchgesetzt und ist sowohl online also auch offline sehr erfolgreich. Das erfolgreiche Geschäftsmodell wurde oft kopiert, aber der Erfolg von mymuesli nie erreicht. Dies zeigt eindrucksvoll, wie professionell das junge Gründungsteam arbeitet, “ loben die Experten der Auswahljury des Deutschen Gründerpreises.
Max Wittrock hätte nie dem Erfolg gerechnet: „Als wir 2007 mit mymuesli.com online gingen, hätten wir niemals gedacht, dass unsere Idee so viele Anhänger finden würde“.
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit einem externen Redakteur.
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