Unsere Autorin Frieda entdeckt den Frühling für sich und wagt Experimente, um den Winter hinter sich zu lassen und raus aus der Müdigkeit zu kommen. Willst du auch Neues erleben? Dann komm mit und sei dabei.
Sehnsucht nach Erneuerung
Mittlerweile erstrahlen unsere Wiesen wieder in ihrer bunten Vielfalt: Gelbe Löwenzahnblütenmeere zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht, Brennnesselhaare bitzeln auf meiner Haut und ich sehne mich nach diesem Erwachen auch in mir. Doch wie nur erstrahle auch ich in diesem neuen Glanz?
Inspiriert durch eine Geschichte, in der ein Mann abweichend von seiner bisherigen Freizeitgestaltung einen Tanzkurs besucht und darin aufblüht, suche auch ich Bereiche, die ich noch nicht berührt habe.
Neuland erkunden
„Ich mach’s einfach!“, raune ich mir zu. „Trau dich!“ Mit diesen Worten ziehe ich los und staune nicht schlecht, was mir Spannendes begegnet.
# Es wird kalt! Ich lerne Kneippgüsse kennen. Mit einem gießkannenartigen, kalten Wasserstrahl beginne ich am rechten Fuß außen und begieße langsam die anderen Stellen. Danach trockne ich mich nicht ab, sondern streife das Wasser nur mit den Händen ab und komme in Bewegung. Mein Körper beginnt, die Temperatur wieder innerlich auszugleichen.
# Es wird gebürstet! Mit einer Trockenbürste kreise oder streife ich bestimmte Körperstellen ab. Danach benutze ich ein Rosmarin-Olivenöl. Das bringt mich richtig in Schwung!
# Es wird getanzt! Einmal bitte lautstark die Musik aufdrehen und dazu den Körper schwingen lassen, den Vibe spüren. Einfach mal zulassen, welche Bewegungen der Körper machen will.
# Es wird aufgetischt! Ich probiere neue Rezepte aus, von Dattel-Nuss-Aufstrich bis Löwenzahnblütenmarmelade. Ich probiere neue Geschmacksrichtungen mit Gewürzen aus: Kreuzkümmel, Kardamom, Quendel, Kurkuma, usw.
# Es wird abgeschnitten! Meine Friseurin schickt mich mit einer neuen Frisur in den Frühling. So kurz waren sie noch nie! Aber mir gefällt es richtig gut. Ich lerne loszulassen, was andere darüber denken könnten.
# Es wird gesungen! Warum nicht lauthals singen? Oder die zweite Stimme ausprobieren? Oder in einen Chor gehen?
# Es wird gewandert! Ich nehme barfuss an einer Wildkräuterwanderung teil. Wow, ist das eine Entdeckertour. Es macht so viel Freude, zu wandern und die Pflanzen zu detektieren. Danach suche ich mich gründlich nach Zecken ab.
# Es wird sich getraut! Ich suche mir eine Weiterbildungsmöglichkeit aus. Obwohl ich sie mir nicht zutraue, überwinde ich meine Angst. „Ich will das und mach‘ es jetzt einfach!“
# Es wird ausgeruht! Ich lerne den Sonntag als einen Ruhetag schätzen. An diesem Tag muss ich nichts verändern, nichts erledigen, nichts noch in den Alltag reinpressen.
# Es wird gepflanzt! Obwohl ich keinen grünen Daumen habe, lege ich Samenkörner in die Erde und ziehe ein paar Jungpflanzen. Ich überwinde den inneren Kritiker, der dauernd flötet: „Das wird eh nichts!“
# Es wird losgelassen! Ich traue mich, eine Beziehung respektvoll und friedvoll zu beenden. Ich überwinde die Angst, den anderen zu verletzen und setze mehr auf Ehrlichkeit und Offenheit.
# Es wird aufgeräumt! Manchmal erwischt es mich so richtig und vielleicht könnte man das als „Tabula rasa“ bezeichnen: Ich gehe die meisten Sachen durch, die ich besitze und frage mich, ob ich sie wirklich brauche oder sie auf eine bestimmte Weise wertschätze. Ich überwinde meine Tendenz, alles sammeln und aufbewahren zu wollen und stelle dabei eine Leichtigkeit fest, die mich beflügelt.
# Es wird gelesen! Ich liebe Bücher und suche neue Möglichkeiten, sie auszuleihen. Dabei entdecke ich in meinem Ort ein öffentliches Bücherregal, aus dem man Bücher mitnehmen darf.
Noch nicht das Ende!
Bei meiner Frühlingsreise bin ich richtig aufgewacht und eine Lebenslust ist in mir eingezogen. Ich bin mal gespannt, was ich im Sommer noch erleben werde. Welche Tipps hast du, um den Frühling in dir zu erleben? Schreib doch gerne in die Kommentare deine Erfahrung.
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