Lissabon ist eine der schönsten Städte, die ich bisher besucht habe. Sonne, Meer, gute Laune ohne Ende und unglaublich schöne alte Gassen mit verspielten bunten Wänden: In Lissabon ist für jeden Urlauber etwas Passendes dabei.
Angekommen in der Altstadt Lissabons
Am ersten Tag waren wir alle ziemlich kaputt. Meine zwei Freundinnen und ich sind mitten in der Nacht von Köln aus losgeflogen. Der Flug ging etwa drei bis vier Stunden. Als wir in unserem Airbnb angekommen waren, waren wir doch sehr überrascht, wie schön die Aussicht von unserer Küche aus war. Wir hatten sogar zwei Zimmer, die man auf den Fotos des Airbnbs nicht ganz erkannt hat. Die Wohnung lag in dem Stadtteil „Barrio Alto“ also der Altstadt von Lissabon. Die Altstadt ist ziemlich hügelig und überall findet man kleine Treppen, die die schmalen Straßen miteinander verbinden. Die Häuser haben alle kleine Balkone und Loggien in dem typisch portugiesischen Stil, was die ganze Altstadt in eine besondere Atmosphäre taucht.
Dort angekommen, haben wir erstmal in einem kleinen „Mercado“ eingekauft und die gelbe Straßenbahn zum ersten Mal gesehen. In jedem Touristenführer steht, dass eine Fahrt mit der „28E“ ein Muss für jeden Reisenden ist. Die Straßenbahn ist gelb und mit alten Sitzen ausgestattet und bringt die Leute die Hügel der Altstadt hoch und runter.
Cascais: Überall Fliesen
Das Wetter war an unserem ersten Tag nicht so gut, deswegen haben wir uns dafür entschieden, ein bisschen die Stadt „Cascais“ zu erkunden. Die Stadt liegt etwa eine halbe Stunde mit der Bahn entfernt von Lissabon und ist bekannt für die bunten Fliesen, die überall zu finden sind. Cascais ist super süß und gut zu erkunden an einem Tag oder auch wenigen Stunden, wenn man sich auf das Zentrum beschränkt.
An einem kleinen Strandabschnitt haben wir noch ein Eis gegessen und dem Meer zugehört. Wenn man ein bisschen der Küste folgt, kommt man zu einer kleinen Burg, die direkt hinter einer Rundbogenbrücke steht. Das kleine Schlösschen ist umgeben von Sand und bei Ebbe ist das Wasser um die Burg verschwunden, sodass man das kleine Schlösschen von Nahem betrachten kann.
Nach dem kleinen Schlösschen kommen Buchten mit Felsformationen, auf denen man klettern kann. In dem Park haben wir uns den Sonnenuntergang angeguckt und die riesigen Wellen betrachtet, die direkt an den Felsen neben uns aufgeprallt sind und die Gischt uns ins Gesicht geflogen ist.
Fahrradtour an der Küste
Da wir den Tag zuvor die Küste vom Zug aus beobachtet haben, dachten wir uns, es wäre Zeit, sich ein bisschen zu bewegen und trotzdem die Stadt anzugucken. Mit dem Fahrrad kommt man schnell an viele Orte, die normalerweise nur fußläufig zu erreichen sind. Überall in Lissabon findet man grüne E-Bike Stationen, die man sich ganz einfach mit einer App ausleihen kann. Insgesamt ist das Ausleihen von diesen E-Bikes von Gira deutlich günstiger gewesen als andere Fahrradverleihe. Es gibt einen maximalen Tagespass, den du, egal wie weit du fährst, nutzen kannst für etwa zehn Euro.
Angefangen hat unsere Tour dann mitten in der Stadt am Bahnhof von Lissabon und wir sind immer dem Weg an der Küste gefolgt, wo viele weitere Fahrradfahrer, Fußgänger und Jogger sich bewegen. Ein Highlight auf dem Weg war ein riesiges Monument namens „Padrao dos Descobrimentos“ und es gab viele kleine Strände, an denen man entspannen konnte. Außerdem sind wir unter der Vasco-da-Gama – Brücke entlang gefahren und haben das Architektur Museum „MAAT“ gesehen. Die E-Bikes bildeten so eine super Alternative zum Auto.
Pub Crawl und LX Factory
An einem Samstagabend stand dann das Lissaboner Nachtleben auf dem Plan. Wir haben ein gutes Angebot bei Tripadvisor gefunden für eine Pub Tour, die ganz in der Nähe von unserem Airbnb, im Bairro Alto, losgegangen ist. Die Tour ging über drei Bars und endete in einem Club am Meer.
Danach sind wir dann noch auf eine WG Party gegangen, auf die der Guide uns mitgenommen hat. In jedem der Bars gab es ein paar kostenlose Getränke und der Clubeintritt war auch inklusive. Im Bairro Alto findet man unglaublich viele kleine Bars und Pubs, die ziemlich versteckt in den schmalen Gassen Lissabons liegen. Ein paar Mal waren wir in einer Rooftopbar, die ganz oben auf einem Parkhaus war, welche auch sehr zu empfehlen ist.
Nach dem Pub Crawl sind wir sehr spät erst aufgestanden und an dem Tag war das Wetter auch nicht so gut, sodass wir uns dazu entschieden haben, auf einen Markt bei der LX Factory zu gehen. Alles war verteilt in verschiedenen alten Industriegebäuden. Es gab viele kleine Cafés und Restaurants, Vintage-Klamotten und einen Bücherladen. Wenn man ausgefallene Sachen sucht, ist dies vielleicht genau der richtige Ort.
Surfen in Ericeira – oder doch nicht?!
Am Strand oder in Momenten, wo wir irgendwo Pause gemacht haben, haben wir verschiedene Podcasts gehört, die uns ein paar grundsätzliche Informationen vermitteln sollten, damit wir auch ein bisschen was über die Geschichte und Kultur des Landes erfahren. In dem Podcast wurde beispielsweise der kleine Ort Ericeira erwähnt, der auch super sein soll, um dort surfen zu gehen.
Ericeira liegt ein bisschen weiter weg von Lissabon. Mit dem Bus von der Universität aus ist der Ort aber gut innerhalb von einer Stunde zu erreichen. Auf dem Weg sieht man viele kleine portugiesische Dörfer und eine malerische hügelige Landschaft, die im Kontrast zur Großstadt Lissabon wirkt. Angekommen sind wir an einer kleinen Bäckerei vorbei, die typisch portugiesisches Gebäck hatte. Das Dorf Ericeira hat kleine Gassen und Häuschen, die oben an der Klippe liegen. Zu den Stränden geht man dann die Küste runter.
An dem Tag waren die Wellen leider nicht gut, wie uns von mehreren Surflehrern erklärt wurde. Der eigentliche Plan war natürlich, sich dort für ein paar Stunden ein Surfboard auszuleihen, surfen zu gehen und die Stadt ein bisschen zu erkunden. Am Ende haben wir uns dann ein bisschen frustriert damit zufrieden gegeben, durch die Stadt zu laufen und noch ein bisschen am Strand zu liegen, bevor es wieder Richtung Lissabon ging.
Costa de Caparica
Wer meine anderen Artikel verfolgt hat, weiß, dass ich in Australien surfen war und mich der Sport seitdem fasziniert. Genau das wollten wir dann auch in Lissabon machen, da wir gehört hatten, dass die Wellen in Portugal ein Traum sein sollen. Nach unserem ersten gescheiterten Versuch in Ericeira haben wir uns für den Strand in Caparica entschieden, wo wir ein paar Tage zuvor am Strand gelegen haben.
An dem Strand-Tag war es sehr sonnig und wir sind nach Caparica gefahren, um die Sonne zu nutzen. Der Strand hatte viele kleine Abschnitte mit Stegen aus Stein, die die Wellen ein bisschen abgemildert haben. Den sonnigen Tag haben wir dann aber damit verbracht, am Strand zu liegen und ein bisschen rauf und runter zu laufen, anstatt in einem engen Neoprenanzug im kalten Wasser auf die besten Wellen zu warten.
An einem unserer letzten Tage, an dem es geregnet hat, dachten wir uns, es ist ein besserer Zeitpunkt, um vielleicht surfen zu gehen. Der Atlantik war zu dem Zeitpunkt in keiner Weise sommerlich warm, wie man sich das immer so schön vorstellt, da e auch erst Mitte März war.Also sind wir dann bei Regen, als Einzige, bei sehr aufgewühlten Wellen surfen gegangen. Es war zwar eiskalt nach ein paar Stunden, aber Spaß hatten wir trotzdem und haben uns mit einem Grinsen auf den Lippen aus den Neoprenanzügen geschält.
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