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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Katastrophenflug 4U9525

Katastrophenflug 4U9525

26. März 2015 von Ehemaliger Autor Kommentar verfassen

Am 24. März 2015 verharrte ganz Deutschland in Schockstarre. Nachdem am frühen Vormittag erste Medien von einem Flugzeugabsturz der deutschen Fluggesellsellschaft Germanwings berichtet hatten, gab es schon kurze Zeit später traurige Gewissheit: Keiner der über 150 Insassen wird die Katastrophe in den französischen Alpen überlebt haben.

Die Spekulationen beginnen

Wie konnte das passieren? Mit dem Bekanntwerden des tragischen Unglücks starteten auch die Spekulationen. Selbsternannte Luftfahrtexperten stellten schon früh Vermutungen auf. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal der Flugdatenschreiber geborgen war. So vermutete etwa der sonst als „Urlaubsretter” und „Reiseexperte” in Erscheinung tretende RTL-Luftfahrtexperte Ralf Benkö, dass die Piloten „von sich aus einen Sinkflug eingeleitet haben könnten”.

Auch eine andere Vermutung lag schnell nahe: Da ein Flugzeug ähnlichen Typs der Muttergesellschaft Lufthansa im vergangenen Jahr einen unkontrollierten Sinkflug startete, wurden auch hier Parallelen gezogen. Die Ursache damals war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein vereister Anstellwinkel-Sensor, der den Bordcomputer mit falschen Informationen fütterte. Lufthansa stellte jedoch klar, dass dieses Problem über ein Softwareupdate behoben wurde.

Letztlich verbreiteten diverse Medien auch eine andere Einschätzung. So könnte ein Selbstmordversuch der Piloten oder ein Attentat den plötzlichen Sinkflug herbeigeführt haben. Bevor die zuständigen Flugunfalluntersucher jedoch keine gesicherten Informationen veröffentlichen, bleibt all das nichts als wilde Spekulation. Fest steht nur eins: Der 24 Jahre alte Airbus der Germanwings verließ aus ungeklärter Ursache die Reiseflughöhe und kollidierte nach einem steilen Sinkflug mit einer Bergwand in den französischen Alpen.

Deutschland reagiert erschüttert

Kurz nachdem sich die schreckliche Nachricht verbreitet hatte, nahmen auch Vertreter der Regierung Stellung. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte wichtige Veranstaltungen ab und versprach, sich am nächsten Tag zum Unglücksort zu begeben. Am gleichen Tag taten dies schon der Verkehrsminister Alexander Dobrindt, sowie Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Sichtlich mitgenommen war auch Bundespräsident Joachim Gauck. Mittels Videobotschaft wendete er sich an die Hinterbliebenen und kündigte wenig später an, seine Südamerika-Reise abzubrechen. Ganz besonders betroffen zeigte sich auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Sechzehn Schüler einer Schulklasse aus Haltern am See kamen bei dem Unglück ums Leben. Sie nahmen an einem Austausch in Spanien teil.

Auch Flugbesatzungen müssen mit Vorfällen umgehen

Nachdem sich die Lage am Düsseldorfer Flughafen nach ersten Erkenntnissen gegen Nachmittag teilweise normalisiert hatte, bildeten sich immer längere Schlangen an den Gates. Ursächlich war, dass sich einzelne Flugbesatzungen weigerten, ihren Flug anzutreten. Auch sie hatten gute Freunde und Kollegen verloren, mit denen sie kurze Zeit zuvor noch zusammengearbeitet hatten. Nicht immer endet ein Vorfall so tragisch wie an diesem Vormittag des 24. März. Kleine Vorkommnisse sorgen trotzdem für eine oft immense Arbeits- und psychologische Belastung.

Wenn es etwa zu Notlandungen kommt, müssen die Crews in kurzer Zeit eine enorme Arbeitsleistung vollbringen. Während die Piloten im Cockpit mit Checklisten arbeiten und mit den Lotsen kommunizieren, müssen auch in der Kabine Arbeitsschritte getätigt und Passagiere beruhigt werden. Das, so erzählt mir ein Flugbegleiter, sei alles noch gut machbar. Während man seine Arbeitsschritte zu koordinieren hat, sei man so beschäftigt, dass man einfach funktioniere. Gefährlich wird es aber meist, wenn sich nach dem überstandenen Vorfall erst einmal Ruhe einstellt. Daher sei es ganz wichtig, über die Vorkommnisse zu sprechen. Fluggesellschaften beauftragen dazu sogenannte CISM-Teams (Critical Incident Stress Management). In Zusammenarbeit mit Organisationen wie der Stiftung Mayday geben Experten die Möglichkeit, die Vorkommnisse in Team- und Einzelgesprächen zu verarbeiten. Denn oft ist es gerade die Aussprache, die vor Belastungsstörungen schützt.

Besatzungen erhalten umfangreiche Ausbildung

Fluggesellschaften unterliegen nicht nur hohen technischen Standards. Auch das Bordpersonal muss sein Können in regelmäßigen Prüfungssituationen unter Beweis stellen. Piloten trainieren solche Vorfälle in sogenannten Simulatoren. Der Prüfer, genannt Checker, kann in dem Originalnachbau eines Flugzeugmusters jede erdenkliche Notfallsituation nachstellen. Die Piloten müssen das Problem dann in kurzer Zeit analysieren und anhand von Checklisten die Notfallverfahren abarbeiten. Dank dem regelmäßigen Training können die Piloten auch im normalen Linienbetrieb auf Probleme adäquat reagieren.

Während die gesetzlichen Standards einen zweimaligen Simulatorbesuch im Jahr vorschreiben, verpflichten Airlines wie die Lufthansa ihre Piloten zur doppelten Anzahl von Trainings. Auch das Kabinenpersonal wird im sogenannten Emergency-Training auf abnormale Situationen vorbereitet. Dazu stehen in den Trainingshallen der Airlines große Flugzeugrümpfe, aus denen etwa der Ausstieg über die Notrutschen trainiert werden kann.

Die Flugunfallermittler machen sich an die Arbeit

Um der Unfallursache auf den Grund zu gehen, haben sich noch am gleichen Tag Flugunfalluntersucher auf den Weg nach Frankreich gemacht. Da sich der Unfall über französischem Gebiet ereignet hat, wird das deutsche Ermittlerteam der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) durch französische Kollegen unterstützt. Auch ein internes Team der Lufthansa ist anwesend. Zunächst werden sich die Ermittlungen auf zwei Datenträger stützen. Dabei handelt es sich auf der einen Seite um den Flugdatenschreiber (FDR für Flight Data Recorder). Dieser zeichnet alle technischen Details von der Fluggeschwindigkeit über die Höhe bis zum Anstellwinkel auf. So lassen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen, auch darüber, ob etwa ein technischer Defekt zum Absturz geführt haben könnte.

Der CVR, Cockpit Voice Recorder, ist eine Art Audioaufnahmegerät. Gespeichert werden die Aufnahmen ebenfalls in einer massiven Box. Sie gibt den Ermittlern über jede Kommunikation zwischen den Piloten im Cockpit und mit der Flugsicherung Aufschluss. So kann auch der Ursache auf den Grund gegangen werden, ob etwa Bewusstlosigkeit der Piloten ursächlich sein könnte. Letztlich lässt auch die Position der Trümmer Rückschlüsse auf die Unfallursache zu. Aufgrund der extrem hohen Aufprallgeschwindigkeit wurden diese jedoch geradezu pulverisiert.

Fest steht jedoch: Die Katastrophe der Germanwings-Maschine hinterlässt eine Nation in Trauer. Kaum einer drückte dies treffender aus als der Bürgermeister der Stadt Haltern am See. Sichtlich mit den Tränen kämpfend sprach er vom „schwärzesten Tag” der Stadt. Das gilt wohl für ganz Deutschland, eine Nation, für die der 24. März 2015 als ein schrecklicher Tag in Erinnerung bleiben wird.


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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: 24. März, Flugzeugabsturz, Pilotentraining

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