Müllstrudel im Pazifik, Mikroplastik in der Antarktis und Wale, die tot mit zig Plastiktüten im Magen gefunden werden. Die Medien sind voll von den Auswirkungen unserer übermäßigen Müllproduktion. Dass das so nicht weitergehen kann, ist den meisten Menschen klar, doch was tun? Du findest hier deshalb fünf einfache, aber effiziente Tipps, Verpackungsmüll zu vermeiden und damit der Umwelt und dir selbst etwas Gutes zu tun.
1) Hygieneartikel – so viele Alternativen
10, 20, 30 Plastiktiegel, Shampoo-Flaschen, dazu die Zahnbürste aus Plastik und vieles mehr. All diese Dinge stapeln sich in unseren Badezimmern und werden immer mehr statt weniger. Doch es gibt heute zum Glück für (fast) alles eine Alternative – und das auch bezahlbar. Einige Produkte, wie zum Beispiel Cremes und Deos, gibt es bereits in Glasfläschchen bzw. -tiegeln. Diese können teilweise nachgefüllt werden oder aber auch, nachdem der Inhalt aufgebraucht worden ist, ausgewaschen und für andere Dinge verwendet werden. Deo-Zerstäuber eignen sich zum Beispiel hervorragend für Pflanzen oder aber um neue Duftmischungen aus Wasser und Ölen zu mixen.
Für Seifen gibt es mittlerweile mehrere Geschäfte, die diese komplett unverpackt verkaufen. Um diese sicher nach Hause zu transportieren, eignen sich kleine Stoffsäcken oder handelsübliche Seifenschalen. Shampoo und Spülungen gibt es übrigens auch in Seifenform. Diese waschen die Haare ebenso gut wie die flüssige Variante und halten tatsächlich „ewig“. Ich war selbst anfangs sehr skeptisch und musste erst einmal die richtige Haarseife für mich finden, würde jetzt aber auf keinen Fall mehr etwas anderes benutzen wollen. Der Kauf einer solchen Seife muss auch nicht teuer sein. Schon ab zwei bis drei Euro sind diese in Reformhäusern zu finden. Natürlich gilt hier wie überall: umso ausgefallener, desto teurer.
Kommen wir zur Zahnhygiene. Auch auf diesem Gebiet hat sich einiges getan. Zahnbürsten sind sowohl aus verschiedenen Materialien zu bekommen, wie zum Beispiel kompostierbar aus Holz, oder alternativ mit Wechselkopf und natürlichen Borsten, sodass sich der anfallende Müll in Grenzen hält. Die Ausrede, dass das Gefühl von Holz im Mund nicht angenehm sei, fällt somit weg. Sogar preislich können diese plastikfreien Varianten punkten, denn sie kosten oft kaum mehr als qualitativ gleichwertige Zahnbürsten. Bei Zahncreme ist es schon etwas schwieriger eine gute Alternative zu finden. Es gibt sogenannte Zahntabs, welche anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sind, aber ansonsten genau wie normale Zahncreme funktionieren. Wer das überhaupt nicht mag, kann immerhin noch auf Zahnpasta aus recycelten Plastiktuben zurückgreifen.
2) Binden und Tampons
Dieser Abschnitt wendet sich an die Frauenwelt. Auf diesem Gebiet kann wirklich enorm viel (Plastik-)Müll gespart werden. Allein wenn jede von euch einmal überlegt, wie viele Binden und Tampons sie jeden Monat verbraucht und das jahrzehntelang. Doch auch das muss nicht mehr sein. Binden aus Stoff heißt hier die Alternative. Klingt am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber, meiner Meinung nach, sogar besser als jede andere handelsübliche Variante aus Plastik. In der Anschaffung sind diese natürlich etwas teurer, dafür halten diese aber auch jahrelang. Einfach in die Waschmaschine damit und sie sehen danach wieder aus wie neu. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, es selbst einmal auszuprobieren. Eine Alternative für Tampons stellen die Menstruationstassen dar. Auch diese verbreiten sich immer mehr und haben schon viele zufriedene Anhängerinnen gefunden.
3) Lebensmittel aus Unverpackt-Läden
Sie eröffnen in immer mehr Städten: die sogenannten Unverpackt-Läden. Dort findest du eine große Auswahl an Lebensmitteln, die du dir in selbst mitgebrachten Gefäßen abfüllen kannst. Bezahlt wird nach Gewicht. Und da die Lebensmittel von den Verkäufern selbst in großen Säcken (natürlich nicht aus Plastik) gekauft werden, kosten die Produkte nicht mehr als im normalen Supermarkt. Einige dieser Läden bieten sogar frische Produkte an, wie Fleisch, Wurst, Tofu, Käse, Brot, Obst und Gemüse. Und das meistens auch regional und saisonal in Bio-Qualität. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass jeder selbst entscheiden kann, wie viel von dem jeweiligen Produkt gekauft wird. Also einfach einmal ausprobieren.
4) Gemüse und Obst ohne Plastik
Nicht nur in den eben vorgestellten Unverpackt-Läden gibt es die Möglichkeit, Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung einzukaufen. Auch in den Supermärkten gibt es oft neben den verpackten Produkten unverpackte Alternativen. Die Plastiksäcke dort kannst du sogar ganz vermeiden, wenn du selbst eine Tasche oder einen Korb mitnimmst.
5) Unvermeidbare Plastiktüten als Müllsäcke
Trotzdem gibt es natürlich einige Dinge, die es noch nicht ohne lästige Plastikverpackung zu kaufen gibt. Aber anstatt diese dann achtlos wegzuwerfen, können sie zumindest einen letzten Sinn erfüllen. Du kannst diese ganz einfach als Müllsäcke verwenden. So schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Du sparst dir die Anschaffung von Müllsäcken und gleichzeitig haben deine Verpackungen noch einen Sinn. Besonders gut eignen sich übrigens die Verpackungen von Klopapier und Tüten vom Bäcker.
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