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Emma Abroad – Ich werde zum Country-Girl
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In einer Woche beginnt endlich die Schule und ich kann gar nicht glauben, wie sehr ich mich darauf freue! Neues Gebäude, neue Lehrer, neue Fächer aber vor allem: neue Freunde. Ob das eine große Hürde wird? Ich weiß es nicht! Denn eins steht fest: Ich habe noch immer Heimweh und hänge sehr an meinem alten Zuhause. Doch sobald das einmal überwunden ist, steht mir nichts mehr im Wege!
Mit meiner Gast-Cousine Kalli und Gast-Schwester Hailey nach dem erfolgreichem Volleyball-Turnier.
Ich bin nun seit genau zwei Wochen Mitglied des Volleyballteams meiner Schule. Das Training hat bereits in der Ferienzeit angefangen, und es ist hart! Sowohl die Trainer als auch die Spieler haben ziemlichen Ehrgeiz und es wird alles dafür gegeben, perfekt zu spielen. Ich habe montags bis freitags von acht Uhr morgens bis zwölf Uhr mittags durchgehend Training, das absolut jeden meiner (noch) nicht vorhandenen Muskeln beansprucht. In Deutschland habe ich auch Volleyball gespielt und es hat auf jeden Fall bei meinem Neustart hier geholfen. Aber eins kann ich sagen: So einen Muskelkater wie in der ersten Trainingswoche hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht! Sitzen, Stehen, Liegen, egal was, es war nicht mehr möglich. Meine Host-Schwester musste mir sogar helfen, aus dem Auto auszusteigen, weil ich es alleine nicht mehr geschafft habe. Nachdem ich aber dann eine Woche wie ein steifer Pinguin rumgewatschelt bin, habe ich mich nun nach der zweiten Woche schon an das harte Workout gewöhnt und habe, so lange ich das Training konsequent durchziehe, keine Schmerzen mehr!
Am Freitag der zweiten Trainingswoche hatte ich dann sogar schon mein erstes Spiel: noch bevor die Schule anfängt! Und “Spiel” ist hier nicht nur bloß ein kleines Highschool-Spielchen, ganz im Gegenteil! Jedes Spiel, jeder Altersklasse, in jeder Sportart wird zum Riesenevent gemacht und das ist kein bisschen übertrieben. Meine Spiele in Deutschland waren mit der Handvoll Zuschauer im Vergleich eine ganz schön trostlose Veranstaltung. Schon Stunden vor Spielbeginn kommen hier die Mannschaft und einige Helfer zusammen, um die Halle vorzubereiten. Das Team bastelt im Voraus riesige Schilder zur Dekoration mit irgendwelchen Sprüchen um die Gegner einzuschüchtern, und die großen Tribünen werden ausgefahren.
Passt! Ein Selfie im Volleyball-Trikot.Wenn man das Spiel hier sehen will zahlt man sogar Eintritt, anders als in Deutschland, und es gibt ein großes Angebot an Getränken und Essen. Zu Besuch sind nicht nur die Eltern, nein, es kommt die komplette Familie, alle Cousins und Cousinen, die halbe Schule, alle Freunde, Volleyballteams von anderen Schulen und professionelle Schiedsrichter. Ich war aufgeregt wie sonst was, denn die Halle war voll und viele wussten, dass “die neue Austauschschülerin” spielt, aber ich kannte bis auf meine Teamkameraden ja kaum jemanden.
An diesem Abend fanden drei Spiele statt, denn sowohl wir als auch das gegnerische Team haben drei Mannschaften. C-Squad, B-Squad und Varsity. Diese drei Mannschaften werden nach Alter, Leistung und Können gebildet. In welches Team man gesteckt wird entscheidet sich also dadurch, wie viel Mühe man sich beim Training gibt und wie stark man sich weiter entwickelt. Besonders die Varsity Spiele sind hier sehr beliebt, denn das Varsity Team ist das Spitzenteam und es wird davor eine richtige Show gemacht. Beide Teams laufen ein, es gibt eine Art Tanz, jeder Spieler wird einzeln vorgestellt und, was besonders ungewohnt für mich war: vor jedem Spiel wird gebetet und die Nationalhymne gesungen. Ich dachte ich spinne: diese Spiele sind offizieller als jedes Spiel, dass ich je live in Deutschland gesehen habe und das an der Highschool! Was machen die eigentlich, wenn die Nationalmannschaft spielt?
Aber um ehrlich zu sein: Ich finde es unglaublich cool. Als das Spiel rum war, war ich super froh, denn die Nervosität hatte endlich ein Ende! Und dazu habe ich eine Menge Schüler kennengelernt. Mein Team ist echt cool und ich habe schon eine Menge neuer Freundinnen gefunden. Eine Regel die hier immer gilt: Das Team hält zusammen und niemand wird alleine gelassen. Ich kann das nur bestätigen!
Eintrittskarten für das Rodeo!Vergangenes Wochenende fand dann das so genannte “Havest-Festival” in unserer Stadt statt. Es ist eine Art Herbstfest, zu dem die ganze Stadt zusammenkommt. Morgens um sechs beginnt es schon, denn da kann jeder, der will, zu einer Art “Lauf” zusammenkommen und gemeinsam fünf Meilen laufen oder gehen. Danach gibt es viel zu Essen und ein großes Spieleangebot für Kinder. Ich habe mich auch als Helferin für die Vorbereitungen gemeldet und mit meiner “Schwester” die Plakate für die Spielstationen gemalt. Wir wurden dann auch beide dazu beauftragt, das sogenannte “Facepainting” für Kinder zu machen. Wir mussten also spezielle, hautverträgliche Farbe besorgen und durften dann auf Wunsch der Kinder verschiedene Motive auf deren Gesichter zeichnen. Für diese war es ein riesen Spaß, sich vollmalen zu lassen, was ich irgendwie nachvollziehen konnte, denn als Kind wollte ich das auch immer machen lassen auf irgendwelchen Events. Und schließlich schminke ich mich heute ja auch! Nachmittags fand dann eine große Parade statt mit ungefähr 60 Wagen, voll mit Menschen, die Süßigkeiten auf die Straßen geschmissen haben, damit Kinder diese aufsammeln können: Fast wie Karnevalszüge in Deutschland, nur ohne Kostüme. Anschließend gab es noch ein großes Volleyball-Turnier, zu dem sich jeder freiwillig melden konnte. Am Vorabend fand noch eine Art “Miss-Wahl” statt, denn jedes Jahr wird ein Mädchen aus der Stadt zur Townqueen gekrönt und zufällig gewann ein Mädchen aus meinem Team.
Bevor ich dann zurück nach Hause gehen wollte, bekam ich eine Nachricht von einer Freundin, die mich spontan fragte, ob ich sie und ein paar Freunde zum Rodeo begleiten möchte. Rodeo! Natürlich sagte ich zu, denn ich hatte vorher noch nie ein echtes Rodeo gesehen und es ergab sich damit die Chance, noch mehr Schüler vor Schulbeginn kennen zu lernen. Das ist mir ziemlich wichtig, damit ich am ersten Schultag nicht komplett alleine bin. Das Rodeo dauerte drei bis vier Stunden und es war super witzig. Es gab eine Art “Clown” oder “Entertainer”, der während des Rodeos das Publikum unterhalten hat und die sportlichen Artisten haben auf jeden Fall alles riskiert, um auf diesen wilden Tieren sitzen zu bleiben. Es war der Hammer und sah unglaublich gefährlich aus! Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder dieser Jungs sich irgendwie und irgendwo verletzt haben muss, denn nachdem sie runterfielen, sind manche Tiere auch noch halb auf sie losgegangen. Es war auf jeden Fall mal was ganz anderes und eine Erfahrung wert.
Ich bin ja in einem ziemlich kleinen Kaff hier in den USA gelandet. Aber auch wenn ich am Anfang nicht so sicher war, wie es mir “auf dem Land” so gefallen würde, muss ich sagen, dass ich immer mehr zu einem echten Countrygirl werde und ich wage es kaum auszusprechen, aber langsam gefällt mir sogar Countrymusik.
Ich hoffe, es geht weiter so bergauf, und wie mein Schulstart so wird, erfahrt ihr dann in meinem nächsten Bericht!
Liebe Grüße, Eure Emma
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ist 16 Jahre alt und besucht ein Gymnasium in NRW. Ende Juli ist sie in die USA gereist, um in einer Kleinstadt in Minnesota für ein Jahr bei und mit einer Gastfamilie zu leben. Unter anderem besuchte sie dort auch eine High School, um den Schulalltag in Amerika zu durchleben und zu erkunden.
Sie entschied sich, diesen Schüleraustausch zu machen, da sie sich sehr für die Vereinigten Staaten interessierte und sich schon immer vorstellen konnte, dort zu leben. Während des Auslandsjahres hat Emma viele neue Menschen und eine neue Kultur kenngelernt und in ihrer Reihe Emma Abroad davon berichtet.
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