Seit dem Jahr 2000 wird das “Fest der Jugend” von der Loretto Gemeinschaft in Salzburg begangen. Dabei wird besonders daran gedacht, dass Pfingsten die Sendung des Heiligen Geistes, der Geburtstag der Kirche ist. Während der Corona-Krise konnte die Gemeinschaft das Festival nur digital übertragen. Im Jahr 2022 machte Loretto aus der Herausforderung eine Tugend und beschloss, das Festival in die europäischen Diözesen zu übertragen. Das Erzbistum Köln richtete 2024 das Fest der Jugend nun schon zum 3. Mal auf dem Gelände des Wallfahrtsortes Neviges aus. Für Euch habe ich das diesjährige Fest begleitet.
Freitag, 17.05.2024: Eine Offene Anbetung
Am ersten Tag fand eine offene Anbetung in Neviges statt, die auch mich ganz persönlich etwas Besonderes darstellen sollte: Meine Art, zu Gott zu sprechen, lag schon immer im geschriebenen Wort. Ich versuche dabei, für meine Anliegen die richtigen Worte zu finden. Bei dieser Anbetung habe ich nun ein Gebet gefunden, das ich im vergangenen Jahr zum Hochfest Christus König schreiben durfte, und jetzt wirklich verstand.
Dieses Gebet handelte von den Abhängigkeiten, in welche sich viele westliche Industrienationen hineinbegeben haben. Mir gelang es, zu verstehen, wie sich der moderne Mensch von der Ökonomie, dem Geld, abhängig gemacht hat. Es gelang mir zum ersten Mal, für genau diese Menschen wirklich zu beten. Auf dem Weg zu einem persönlichen Gespräch mit einem Priester fielen mir die Worte des Seligen Carlo Acutis ein: „Es ist schade, mehr Menschen vor Konzerthallen zu sehen, als vor der Heiligen Eucharistie.“
Samstag, 18.05.2024: Workshop „Würde kann man nicht kaufen.“
Am Samstag durfte ich Teilnehmer eines Workshops sein, der die Menschenwürde zum Thema hatte. Der Inhalt erinnerte mich an die vorangegangene Predigt von Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp in der Messe. Er meinte: „Jeder von uns ist auf der Suche nach MEHR.“ Dies kommt besonders in der aktuellen Zeit mit den Wünschen vieler nach Anerkennung und der Wahrnehmung der eigenen Interessen zum Ausdruck. Als Menschen neigen wir dazu, unsere eigene Würde diesen Wünschen unterzuordnen. Wir neigen dazu, unsere Würde zu verkaufen. Jedoch sind wir als Menschen auch Ebenbilder Gottes und als solche hat ER uns auch zuerst erkannt und wahrgenommen.
Die Vigil
Im Evangelium nach Johannes kündigt Jesus an, dass ER uns SEINEN Beistand, den Heiligen Geist, senden wird. Manchmal wird uns bewusst, dass wir steinige Wege nicht allein gehen müssen. Manchmal wird uns bewusst, dass wir schwierige Entscheidungen nicht allein treffen müssen. ES ist SEIN Beistand, der uns in allem trägt. Ich war froh, in dieser Nacht im Gebet Menschen gefunden zu haben, die mich begleitet haben. Manchmal sendet der Herr auf diese Weise zur richtigen Zeit die richtigen Menschen.
Sonntag, 19.05.2024: Die Lebensübergabe
Schließlich durften wir Jesus unser ganzes Leben anvertrauen. Wir haben IHM erlaubt, unser Herr zu sein. Ich hatte lange Zeit darunter verstanden, dass es nur darum ginge, meine bestehenden Probleme bei IHM zu entsorgen. Doch es war eine Gnade, verstehen zu dürfen, dass ich mit dieser Annahme offenbar falsch lag.
Das Leben offenbart Gewissheiten, die jeder Mensch annehmen muss. Die Lebensübergabe ist keine Übergabe von Problemen, welche diese Gewissheiten mit sich bringen. Die Lebensübergabe ist eine bewusste Annahme von Gewissheiten. Sie hilft auch sich bewusst, für die Würde zu entscheiden, die Gott jedem geschenkt hat. Ich bin dankbar, durch diese Erfahrung neue Kraft gewonnen zu haben. Ich bin dankbar, dass Gott der sein Leben am Kreuz übergab, mir SEINEN GEIST übergeben hat. Mit diesem Fazit reise ich zufrieden nach Hause: Wir sind dankbar, den Heiligen Geist empfangen zu haben.
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