Beziehungen sind gerade in jungen Jahren nicht immer einfach, es kommt oft zu Missverständnissen, Ungleichheiten und natürlich auch immer wieder zu Trennungen. In unserer Jugend erleben wir vieles zum ersten Mal und alles birgt die Gefahr, aus mangelnder Erfahrung schiefzulaufen. Wir kennen uns selbst vielleicht noch nicht gut genug und stürzen uns Hals über Kopf in Beziehungen, die uns glücklich oder auch unglücklich machen. Wir haben nur sehr selten einen kleinen roten Faden, der uns zurückbringt, wenn wir uns wieder einmal verlaufen haben. Aber gerade in Beziehungen gibt es Selbstbestimmung, Selbstbewusstsein und Regeln, die uns helfen können.

Wer eine ‚normale‘ Beziehung sucht, wird diese wohl niemals finden, denn jede Beziehung ist absolut einzigartig und kann nicht mit anderen verglichen werden. Das ist bereits der erste kritische Punkt. Trotzdem gibt es Dinge, die wir in keiner unserer Beziehungen vernachlässigen oder schleifen lassen sollten, weil es enorme Auswirkungen auf uns und unsere Persönlichkeit haben kann.
Durch unsere Erziehung und gesellschaftliche Normen bekommen wir immer wieder eine Rückmeldung, was richtig und was falsch, was gut und was schlecht ist. Doch in einer Beziehung haben wir meistens eine gewisse Kontrolle und sind auf uns allein (und den Partner) gestellt. Somit birgt eine Beziehung viel Potential, sowohl nach oben, als auch nach unten. Es gibt dennoch Dinge, die wir in unseren Beziehungen etablieren und normalisieren können, die uns helfen.
1.Just say No!
Vermutlich ist es nicht ganz, was du erwartet hast, aber Nein sagen zu können, ist ein sehr wichtiger Skill, der dir nicht nur in Beziehungen hilft, sondern in deinem gesamten Leben. Es ist total okay, nicht einer Meinung zu sein und Nein zu etwas zu sagen. Das bedeutet keinesfalls, dass du oder dein/e Partner/in ein schlechter Mensch ist. Es bedeutet auch nicht, dass eure Beziehung am Ende ist, sondern nur, dass ihr unterschiedliche Ansichten habt. Und auch das muss nicht immer schlecht sein, ihr könnt euch in Empathie und in Offenheit üben, wenn ihr unterschiedliche Meinungen habt.
Und auch Diskussion ist meistens nichts Schlechtes, weil sie auch andere Blickwinkel beleuchtet und zu einem Diskurs beiträgt. Natürlich solltet ihr immer respektvoll bleiben und nicht alles persönlich nehmen, damit ein Gespräch konstruktiv bleibt und sich nicht negativ auf eure Beziehung auswirkt. Kommunikation ist in jedem Fall eine sehr wichtige Basis für jede Beziehung und kann beide Partner und das Vertrauen stärken, deswegen konzentriere dich darauf, dass du ehrlich bist und über deine Bedürfnisse und Ängste sprichst. Sie sind ein wichtiger Teil von dir und nur durch das Mitteilen kannst du sie dem Partner nahebringen.

2. Face-to-face
Gerade in einer Welt in der mittlerweile so vieles digital abläuft, wird es immer schwieriger, die eigene Beziehung davor zu schützen. Eine Beziehung zwischen zwei Menschen ist immer etwas sehr Persönliches und sollte es auch bleiben. Je mehr Nachrichten wir miteinander schreiben, desto mehr Raum entsteht für Missverständnisse und Konflikte, gerade dann, wenn man nicht zusammen wohnt. Bei einer Nachricht, die wir nur auf dem Bildschirm eines Handys lesen, fällt so vieles weg, was die Kommunikation zwischen Menschen wirklich ausmacht: Der Blick, die Intonation, die Mimik und Gestik.
All das lässt sich nur sehr unzureichend mit einem Emoji ersetzen und selbst wenn sie manchmal witzig sind, könnten sie niemals die Interaktion ersetzen, die zwischen zwei Menschen wichtig ist. Deswegen nimm es dir zu Herzen, alle wichtigen Angelegenheiten, alle Gefühle und Emotionen auch face to face zu äußern. Auch wenn es persönlich immer besser ist, ist es nicht immer möglich, alles persönlich zu machen. Es geht nur darum, ein gesundes Gleichgewicht zu finden und ein Gefühl dafür zu bewahren, was geht und was nicht. Außerdem ist es auch immer schön eine Nachricht von einem geliebten Menschen zu bekommen, aber eben auch nur, wenn man sich der Gefühle in der Realität sicher ist.
3. Me-Time schaffen
Auch heute gilt es vielleicht immer noch als schlechtes Zeichen, wenn man etwas ohne Partner macht. Sei es ein Hobby, unterschiedliche Freunde oder ein Workout. Kaum wird man alleine gesichtet, sind die kritischen Fragen über die Beziehung da. Dabei sollte es etwas ganz Normales sein, Zeit alleine oder mit anderen Menschen zu verbringen, als nur mit dem Partner. Unterschiedliche Interessen sind genauso okay, wie unterschiedliche Meinungen.
Gerade wenn wir uns Zeit für uns selbst, für unsere Ziele, unsere Leidenschaften und unsere Entwicklung nehmen, haben wir die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln. Wir können wachsen, Neues entdecken und Kraft tanken. Und anschließend können wir auch die Zeit mit dem Partner wertschätzen und uns darüber austauschen, was wir an neuen Dingen gelernt haben. Dadurch bleibt man nicht nur agil, sondern auch interessant und interessiert, was für eine Beziehung nur von Vorteil sein kann. Auch wenn es manchmal schwerfällt,den Raum dafür zu schaffen, solltest du dir ab und zu etwas Me-Time gönnen, damit du dich mal nur auf dich selbst konzentrieren kannst.
4. (Un)Abhängigkeit
Gemeinsamkeiten mit dem Partner sind besonders wichtig. Logisch, denn viele Paare kennen sich durch ein Hobby, durch gemeinsame Freunde, Kurse an der Uni oder durch den Job. Gemeinsamkeiten zu haben, ist wundervoll und sie stärken eine Beziehung und die Verbindung zwischen den Partnern. Dennoch ist auch immer gut eine gewisse Unabhängigkeit zu bewahren. Die perfekte Mischung muss jedes Paar für sich finden. Abhängigkeit in einer Beziehung kann sich auf vielfältige Weise äußern, vielleicht materiell oder emotional, aber sie ist niemals gut.
Sobald sich eine Abhängigkeit einschleicht, ist es auch immer eine mögliche Gefahrenquelle für ein Individuum sowie seine Persönlichkeit. Wenn Abhängigkeiten entstehen, entstehen auch Einschränkungen und Notwendigkeiten. Irgendwann kann der Partner womöglich nicht mehr sicher sein, ob du aus Liebe bei ihm bist oder aus Abhängigkeit, was für eine Beziehung und ihre Dynamik nicht gut ist. Einer Abhängigkeit entgegenzuwirken ist aber nicht so schwer, konzentriere dich auch auf dein eigenes Leben und behalte deine Selbstständigkeit, dadurch liebst du deinen Partner nicht weniger und dich selbst auch nicht – eine Win-Win-Situation.
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