Eisiger Wind, viel Schnee und ein wolkenverhangener Himmel. Winter in Stockholm. Trotz Kälte eignet sich auch im Winter die Stadt für einen Kurztrip in das Herz Skandinaviens.

Die Drottninggatan, Stockholms Einkaufsmekka, verläuft schnurrgerade durch den Stadtteil Norrmalm. Nahezu jede größere bekannte Kette lockt mit einfallsreich dekorierten Schaufenstern. Die Drottninggatan, in Erinnerung an Königin Christina auch Queen’s Street genannt, wird von zahlreichen Fahnen und Leuchtreklamen gesäumt. Hier trifft man jeden: die schwedische Familie, die sich zum Shoppen aufgemacht hat und den Businessman, der seine Mittagspause in einem Restaurant verbringt. Wegen ihrer zentralen Lage eignet sich die Straße perfekt als Start für einen Stadtrundgang.
Gamla Stan
Läuft man die Drottninggatan in südlicher Richtung hinunter, kommt man schließlich an die Riksbron, eine Bogenbrücke, die die Drottninggatan mit der Altstadt Gamla Stan verbindet. Gamla Stan liegt zwischen den Stadtteilen Norrmalm und Södermalm und macht sich ihren Inselcharakter ganz zu Eigen. Das Highlight der Altstadt ist natürlich das „kungliga slottet”, das königliche Schloss. Heute wohnt die schwedische Königsfamilie hier zwar nicht mehr, aber es dient immer noch zu repräsentativen und feierlichen Zwecken. Imposant ist das Schloss durch seine Größe, es zählt zu den eindrucksvollsten Barockbauten Schwedens. Wem die etwas klobige Architektur und Geschichte des Gebäudes weniger zusagt, findet vielleicht Gefallen an der täglichen Wachablösung und Parade. Diese findet immer um die Mittagszeit statt. Abgeschieden vom Lärm des Straßenverkehrs bieten sich die vielen kleinen Gassen zum Schlendern und Bummeln an. Zahlreiche Cafés mit Wohnzimmercharakter laden zum Verweilen ein.
Södermalm
Södermalm liegt im Süden des Stadtzentrums. Früher war es vor allem das Viertel der Arbeiter, aber in den letzten Jahren hat sich der Stadtteil zu einem beliebten Szeneviertel entwickelt. Der Prenzlauer Berg von Stockholm, so wird Södermalm auch genannt. Viele Intellektuelle und Künstler zieht es hierher. Der Kontrast zum chicen und gestriegelten Viertel um den Stureplan, wo sich viele teure Clubs und Restaurants befinden, könnte kaum einschneidender sein. Södermalm macht zwar einen rauen Eindruck, aber gerade seine Vielfältigkeit verleiht einen individuellen Charme. Mietskasernen und alte Kirchen auf der einen Seite, preisgünstige Pubs und Restaurants auf der anderen. Unterhalb von der „Münchenbryggeriet”, einer alte Brauerei, die heute für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt wird, hat man einen fantastischen Blick auf die Kulisse Stockholms.
Djurgården
Stockholm kann man problemlos zu Fuß erkunden. Wer es dennoch bequemer haben möchte, kann die Stadt mit einem Hop-on-Hop-off Bus oder zu Wasser mit einem Boot besichtigen. Eine kleine Busfahrt bietet sich zum Beispiel zur Insel Djurgården an. Die Insel östlich des Zentrums überzeugt mit vielen Museen, wo man Stockholm noch einmal auf eine ganz besondere Art erleben kann. Im Vasa Museum ist das fast vollständig erhaltene Kriegsschiff Vasa ausgestellt, das 1628 auf seiner Jungfernfahrt gesunken ist. Im Junibacken taucht man in die Welt von Pipi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga ein oder man tanzt noch einmal im Abba Museum zu Dancing Queen. Hier erwartet den Besucher eine spannende Ausstellung, die authentisch das Tour- und Bandleben der schwedischen Erfolgsband Abba zeigt. Neben Fanpost, alten Terminkalendern, einem Aufnahmestudio und Kulissen aus Musikvideos werden auch viele Originalkostüme der Band gezeigt. Wer schon immer den heimlichen Wunsch gehegt hat, mit den vier Schweden auf einer Bühne zu singen, bekommt diesen hier auch erfüllt.
Östermalm
Östermalm versprüht Glamour. Exklusiv, nobel, chic. Sozusagen die Upper East Side von Stockholm, wo sich alle internationalen Designermarken einen Platz gemacht haben. Das Herzstück des Viertel ist der Stureplan. Rund um diesen Platz befinden sich die angesagtesten Restaurants, Bars und Clubs. Wer das Nachtleben erkunden möchte kommt im Sturecompagniet oder in der Spy Bar auf seine Kosten, allerdings sollte dafür der Geldbeutel gut gefüllt sein. Östermalm punktet vor allem in kulinarischer Hinsicht: Die Saluhall ist eine große Markthalle, in der allerlei Leckereien angeboten werden. Die 1888 eröffnete Halle ist ein echtes Goldstück und scheint wie eine Oase in Mitten des lebhaften Viertels.
Die heimliche Hauptstadt Skandinaviens fasziniert und beeindruckt durch Vielfältigkeit und Abwechslung, aber vor allem durch ihre einzigartige Lage in Mitten tausender Inseln. Stockholm wird nicht um sonst als Venedig des Nordens bezeichnet.
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