Nachhaltig leben, bedeutet ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen. Dieser Beitrag soll ein paar Anregungen geben, wie man durch kleine Veränderungen im Alltag ein Zeichen für die Umwelt setzt.

Der beste Tipp direkt zu Beginn: „Einfach mal anfangen“
Ohne natürliche Ressourcen gäbe es keine Klamotten, keine Nahrungsmittel und kein Wasser. Es gäbe noch nicht einmal die Luft zum Atmen. Allerdings steigt unser Konsum stetig und der berühmte ökologische Fußabdruck ist größer denn je. Er ist ein Indikator für eine nachhaltige Lebensweise und gibt an, wie viel Biokapazität , also biologisch produktive Fläche wie zum Beispiel Wald,-Wiesen- und Ackerfläche, auf der Erde benötigt wird, um verbrauchte Ressourcen zu erneuern sowie Abfallprodukte zu verwerten, um einen bestimmten Lebensstil langfristig zu ermöglichen. Um den Lebensstandard der heutigen Weltbevölkerung gewährleisten zu können, sind zurzeit 1,7 Erden nötig. Wir verbrauchen natürliche Ressourcen also schneller, als sie sich wieder erneuern und überlasten somit die Biokapazität unserer Erde.
Nicht nur in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, sondern auch in privaten Haushalten spielt Nachhaltigkeit deshalb eine immer größere Rolle. Dabei reicht es oft schon, wenn man ein Bewusstsein für den eigenen Konsum schafft und sich überlegt, welche Veränderungen zwar großen Einfluss auf den eigenen ökologischen Fußabdruck haben, gleichzeitig aber dadurch kein besonderer Mehraufwand entsteht. Ein nachhaltiger Lebensstil lässt sich in vielen verschiedenen Bereichen des Alltags integrieren. Hier kommen ein paar praktische Tricks und Tipps, die sich ganz einfach umsetzen lassen.
Nachhaltigkeit im Badezimmer
Bei Drogerieartikeln gibt es viele Möglichkeiten, um Plastik und damit die Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden. Meist haben plastikfreie Produkte auch die besseren Inhaltsstoffe und sind somit verträglicher und hautfreundlicher.
#festes Shampoo
Shampoo, Duschgel, Seife und auch Körperbutter findet man in der Drogerie als feste Variante und nur in einem Pappkarton oder sogar ganz unverpackt. Diese sind nicht nur frei von unnötigen Plastikverpackungen, sondern werden meist auch vegan und mit natürlichen Inhaltsstoffen produziert.
#Abschminktücher
Abschminktücher stellen nicht nur eine erhebliche Umweltbelastung dar, sondern sind auch schädlich für die empfindliche Gesichtshaut. In Ihnen stecken Konservierungsstoffe und das sorgt für trockene Haut und Rötungen.
Dabei gibt es super Alternativen, wie zum Beispiel waschbare Abschminkpads aus Plüschmikrofasern, die bei der Reinigung allein mit Wasser auskommen. Übrigens sind sie auch gut für empfindliche Baby-Haut geeignet.
#Menstruationshygiene
Eine menstruierende Frau verbraucht im ihrem Leben 10.000 bis 17.000 Monatshygieneprodukte. Natürlich ist das kein Vorwurf an uns Frauen, aber es geht auch besser.
Total im Trend sind Tampon-Alternativen wie zum Beispiel die Menstruationstasse, die wiederverwendbar und absolut hygienisch ist. Aber auch Menstruationsunterwäsche und wiederverwendbare Slipeinlagen sind angesagt. Im Internet finden man in jedem Falle eine riesige Auswahl an alternativen Produkten. Es lohnt sich also, sich mal umzusehen.
Nachhaltig im Haushalt
Nicht nur im Bad, sondern im ganzen Haushalt fällt enorm viel Plastik durch Putzmittel an. Dazu kommt, dass die Inhaltsstoffe allergische Reaktionen und starke Reizungen auslösen können und damit die Umwelt belasten.
#Reinigungstabletten
Putzmittel aus Reinigungstabletten sind komplett biologisch abbaubar und verursachen durch ihr Gewicht weniger CO2 beim Transport. Man benötigt nur eine Flasche, die immer wieder verwendet werden kann. Die Reinigungstabs musst du dafür in der mit Wasser befüllten Flasche auflösen und schon ist das Putzmittel fertig.
#Umweltschonend waschen
Eine Waschtemperatur von 30 oder 40 Grad reicht für leicht verschmutze Wäsche vollkommen aus. Anstatt Weichspüler und flüssiges Waschmittel zu verwenden, ist das normales Pulver die bessere Lösung. Das enthält weniger Tenside sowie andere biologisch nur schwer abbaubare Stoffe. Tenside sind Substanzen, die wasserunlöslichen Schmutz, wie zum Beispiel Fett, aus der Wäsche lösen und anschließend über das Abwasser in die Umwelt gelangen. Ganz ohne Waschmittel geht es auch mit einer Wäschekugel. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt und ist absolut geeignet für Allergiker und Babys. Mit etwas Duftöl erhältst du auch noch einen angenehmen Duft – ganz ohne Chemie.
#Geheimwaffe SODA und Natron

Ganz ohne Chemie und deshalb sehr umweltfreundlich, lassen sich Soda und Natron in den verschiedensten Bereichen als Reinigungsmittel einsetzen. Dazu sind die Produkte total günstig. Trotzdem sollte man bei der Verwendung immer Handschuhe tragen, damit die alkalischen Lösungen nicht in Kontakt mit der Haut kommen.
#Abflussreiniger
4 EL Soda über dem Abfluss verteilen, ca. 200ml Essig darüber gießen, 10 Minuten einwirken lassen und mit viel Wasser nachspülen.
#Fettlöser
1EL Soda mit 500 ml Wasser anrühren und in eine Sprühflasche füllen. Schon kann es losgehen.
#Allesreiniger
Aus 3 TL Natron, 3 TL geriebene Kernseife, 700 ml warmes Wasser, ggf. Duftöl. Anleitung: Wasser und Seife in einem Topf langsam erhitzen, dabei so lange rühren, bis sich die Seife aufgelöst hat. Nach dem Abkühlen alle anderen Zutaten hinzufügen und in eine Sprühflasche füllen.
#Wasserenthärter
1-2 EL Waschsoda zur normalen Wäsche hinzugeben, enthärtet nicht nur das Wasser, sondern sorgt auch durch die Reaktion mit Wasser zu besseren Waschergebnissen. Auch bei niedrigen Temperaturen.
#Garten
Grünbeläge und Schmutz auf Holz, Steinplatten und Gartenmöbel ganz einfach und schonend für Pflanzen in der Umgebung mit Soda reinigen. 4-5 EL Soda in 5 Liter warmen Wasser auflösen. Anschließend als Reiniger verwenden.
Auch in der Küche ist viel Potential

#regional und saisonal
Sich beim Einkauf saisonal und regional zu orientieren, bringt nicht nur der Umwelt etwas, sondern auch unseren Geschmacksnerven. Denn Obst und Gemüse wird nicht vor ihrer Zeit geerntet und hat somit das optimale Aroma erreicht. Es ist knackig und saftig. Außerdem werden damit auch die regionalen Bauern unterstützt.
Ein Saisonkalenderverschafft einen schnellen Überblick, welches Obst und Gemüse nächsten Monat an den Start geht.
#Probier’s doch mal vegan
Vegane und vegetarische Ernährung ist ein absoluter Booster für die Umwelt. Dazu macht es riesigen Spaß, neue Rezepte und Lebensmittel zu entdecken. Es braucht dafür auch gar keine Ersatzprodukte für Käse und Fleisch. Die Vielfalt an Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide ist enorm und dazu auch noch lecker. Ein bewusster Umgang, insbesondere mit dem eigenem Fleischkonsum, ist schon mal ein erster Schritt und bringt Abwechslung auf den Teller.
#Trinkasser
Nur etwa 20 Prozent der Plastikflachen werden recycelt. Außerdem ist der Transport der vielen Liter Wasser auch absolut nicht umweltfreundlich. Also warum eigentlich Plastikflaschen? Das Wasser aus unserem Hahn ist absolut unbedenklich und dazu viel günstiger. Falls Bedenken hinsichtlich der Wasserinstallation im eigenen Haus bestehen, lässt sich dies ganz einfach mit Hilfe einer Trinkwasseranalyse klären. Schwachstellen können anschließend beseitigt werden.
Auf dem Markt befindliche Wassersprudler sind mittlerweile so bekannt, dass es dafür auch keine Ausrede mehr gibt.
#RECUP
„RECUP“ ist ein deutschlandweites Pfandsystem und bietet eine nachhaltige Alternative zum Einwegbecher. Für ein To-Go-Getränk im RECUP-Becher zahlt man einen Euro Pfand. Die Rückgabe kann in allen teilnehmenden RECUP-Partnern erfolgen. In der RECUP-App sieht man direkt alle teilnehmenden Geschäfte. Das macht die Suche noch ein bisschen einfacher.
Das System wird auch als „REBOWL“ angeboten und ermöglicht dir die Mitnahme von Essensbestellungen im Pfandsystem.

Es gibt also unzählige Bereiche und Möglichkeiten, um ein bisschen bewusster und nachhaltiger zu leben. Es ist nur wichtig, erst einmal anzufangen. Dann merkt man ganz schnell, dass ein nachhaltiges Leben nicht nur total einfach sein kann, sondern auch unglaublich viel Spaß macht.
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