Viele Studenten verbinden mit dem Start an einer Uni vor allem eines: Freiheit! Man kann sich selbst aussuchen, was man wann studiert, wo und mit wem man wohnen möchte, welche Kurse man belegt, wann man aufsteht oder doch liegen bleibt und ob man jetzt gerade das Geschirr abwaschen möchte oder nicht.
Doch die neu gewonnene Freiheit hält auch einige Grenzen und Hindernisse parat, mit denen man sich herumplagen muss. In der Schule hat man zwölf Jahre lang darauf gewartet, auf eigenen Beinen stehen zu dürfen, und sobald man nun vor dem großen Unigebäude steht und man keine Ahnung hat, was einen hinter dieser Tür erwartet, fühlen sich die ersten Schritte alleine doch etwas holprig und unsicher an.
Die ersten Wochen an der Uni können etwas beängstigend sein. Zwischen Einführungsveranstaltungen, Stadtralley, Beerpong und Kneipentour mischen sich schon angekündigte Termine, Prüfungsleistungen und Referats- sowie Hausarbeitsthemen. Man weiß nicht wirklich, wo man anfangen soll. Geht man abends mit den neuen Kommilitonen auf ein Bier aus oder beginnt man die Vorlesung nachzubereiten?
Und die vielen Fragen und ungewohnten Situationen begegnen einem nicht nur in der Uni. Sobald man in die neue Wohnung oder das WG-Zimmer kommt, warten schon die nächsten Probleme. Der Kühlschrank ist leer, das Konto auch, der Korb mit der Dreckwäsche leider nicht. Der Vermieter muss noch angerufen werden, der Zweitwohnsitz angemeldet, die Unigebühren überwiesen werden und, und, und.
Die Liste geht immer weiter. Und während man dann an einem Sonntag um 18 Uhr Cornflakes ohne Milch isst, weil man vergessen hat einzukaufen und sich Youtube-Tutorials anschauen muss, wie man jetzt genau noch mal einen Staubsaugerbeutel wechselt, versinkt man leicht im Chaos. Es ist zu viel. Zu viel Neues, Unbekanntes und vor allem Ungewohntes. Und dies ist sicherlich kein Zustand, den nur Studenten im ersten Semester kennen, sondern ein Zustand, der sich bei einigen durch das gesamte Studium hindurchzieht.
Und an dieser Stelle wird einem bewusst, worauf es im Studium eigentlich wirklich ankommt: nämlich Zeitmanagement und Selbstorganisation. Und leider waren dies keine Abiturfächer, in denen man sich bereits beweisen konnte.
Damit Du nicht im Chaos versinkst
Hier ein paar Tipps, mit denen Du dein Leben als Student etwas einfacher verwalten kannst:
- Alles aufschreiben. Schaffe Dir als erstes einen Kalender an, meistens gibt es bei Ersti-Messen einen kostenlosen oder deine Uni bietet sogar einen an. Notiere Dir alle Termine sofort. Vor allem Prüfungstermine und die Anmeldungen dafür. Es gibt kaum etwas so Ärgerliches wie eine Klausur nicht mitschreiben zu können, weil man die Anmeldung dafür verpasst hat.
- Organisier dich. Wenn Du all Deine Termine aufschreibst, ist dies schon einmal die halbe Miete. Gewöhne Dir auch direkt zu Semesterbeginn an, Ordner anzulegen, Dokumente richtig zu benennen und Mitschriften ordentlich abzuheften. Wenn die Klausuren kurz bevor stehen sind zehn vollgeschriebene Collegeblöcke mit unsortierten Mitschriften keine große Hilfe.
- Lass Dir helfen. Durch den Studienstart musste jeder einmal durch und Du kannst sicherlich von der Erfahrung älterer Studenten profitieren. Gehe zu Informationsveranstaltungen deiner Studienfächer oder zur Fachschaft. Stelle Fragen, die dir auf der Zunge brennen und lass Dir Tipps geben. Oft gibt es dort auch vorgefertigte Stundenpläne, Skripte und auch Altklausuren.
- Halte deine Finanzen im Auge. Getreu dem Motto: Am Ende des Geldes ist immer noch so viel Monat übrig, verschwindet Geld meistens am Kaffeeautomaten, in Kneipen oder beim Shoppen. Schreibe am besten in den ersten Monaten auf, wofür Du dein Geld ausgibst, um einen Überblick zu bekommen. Viele Banken bieten auch Haushaltsbücher an, die man sich kostenlos bestellen kann. Zum Beispiel hier bei der Sparkasse: https://www.geldundhaushalt.de/Ratgeber/Planungshilfen/haushaltsbuch.html
- Tausch Dich aus. Die Uni ist kein Einzelwettkampf, sondern dort ist Teamwork gefragt. Tausch Dich mit Deinen Freunden aus, helft Euch mit dem Uni-Stoff oder bei anderen Schwierigkeiten. Ein guter Tipp sind auch Facebook-Gruppen. Jede Uni hat zu jedem Studiengang eigene Facebook-Gruppen, in der man Fragen stellen kann und manchmal laden nette ältere Studenten sogar ihre Zusammenfassungen hoch. Vorbeischauen lohnt sich also.
- Plane Haushalt und Einkäufe. Es gibt nichts schlimmeres, als von einem langen Uni-Tag heimzukommen und ein Chaos sowie einen leeren Kühlschrank vorzufinden. Am besten erstellst Du einen Wochenplan, sodass Du nicht mehr als 15 Minuten am Tag aufräumen musst und keine dreistündige Putzorgie mit Handschuhen, Atemmaske und Desinfektionsmittel in deiner Küche durchführen musst, nur weil die Kaffeetassen seit vier Wochen vor sich hin schimmeln.
- Immer ruhig bleiben. Aller Anfang ist schwer und der Start in einer neuen Stadt und im Studium hält viele Stolpersteine bereit, die es zu meistern gilt. Mute Dir nur so viel zu, wie Du auch schaffen kannst und wenn Du im ersten Semester ein oder zwei Klausuren weniger schreibst, als der Studienverlaufsplan vorsieht, ist dies kein Weltuntergang.
- Du bist nicht allein. Ein erstes Semester hat jeder Student durchlebt und es erging jedem so wie Dir. Wir alle waren unsicher, hatten viele Fragen und manchmal auch Zweifel oder Ängste. Und auch Du wirst bald für dich eine Routine gefunden haben, die für dich genau die richtig ist.
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