Sylt verzaubert seine Besucher mit niedlichen Reetdachhäusern und weiten Heidelandschaften. Nirgendwo kann man wohl besser Spaziergänge an menschenleeren Stränden unternehmen und einzig dem Meeresrauschen und Möwengekreische lauschen als auf Sylt. Obwohl die größte deutsche Nordsee-Insel als exklusiver Urlaubsort der Reichen und Prominenten gilt, können auch junge Menschen mit wenig Geld eine tolle Zeit auf Sylt verbringen.

Alle Wege führen nach Sylt
„Oh, ich hab‘ solche Sehnsucht. Ich verliere den Verstand. Ich will wieder an die Nordsee. Ich will zurück nach Westerland.“ Dieses Fernweh, das die Ärzte in ihrem Song „Westerland“ gegenüber Sylt beschreiben, kann ich erst jetzt so richtig nachvollziehen. Vor Kurzem durfte ich die wunderschöne Nordseeinsel kennenlernen – und auch ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen. Die hübschen Leuchttürme, die vielen niedlichen Cafés und die nordischen Reetdachhäuser haben es mir besonders angetan.
Dabei gibt es viele unterschiedliche Wege, um auf die Insel zu gelangen. Einen davon stellt der Autozug ab Niebüll dar, der dem Nutzer bereits einen Einblick auf den südlichen Teil der Insel liefert. Aber auch mit dem Zug oder Fernbus anzureisen, ist möglich. Tatsächlich besitzt Sylt sogar einen eigenen Flughafen. Wer also die Insel besuchen möchte, bemerkt schnell: Viele Wege führen nach Sylt. Auf der Insel selber fahren Autos und auch kleine Linienbusse. Die meisten Touristen erkunden den Urlaubsort allerdings mit dem Fahrrad oder zu Fuß, oft auch mit Hund.
Einzigartige Landschaften zeichnen Sylt aus
Die Insel Sylt zieht ihre Besucher vor allem durch ihre malerischen Landschaften in ihren Bann: Hügelige Heidelandschaften wechseln sich mit langen Wanderdünen und grünen Feldern ab. Und natürlich kann man auch weite Strandwege und kleine Wälder entdecken. Nicht nur Urlauber und Einheimische, sondern auch sehr viele Schafe fühlen sich besonders wohl auf dem kleinen Stückchen nordfriesischen Bodens. Dieses Phänomen kann man besonders gut am Sylter Ellenbogen, dem nördlichsten Punkt der Insel, beobachten.
Etliche Schafe sind auf den Lister Dünen zu Hause. Fährt man durch das Naturschutzgebiet, weisen Verkehrsschilder auf die flauschigen Vierbeiner hin – und ehe man es sich versieht, springt eines von ihnen munter über die Straße. Mein Blick schweift hinüber zu den zahlreichen Kite-Surfern, die einen Teil des Strandes für Übungszwecke nutzen. Ein buntes Treiben vieler andersfarbiger Lenkdrachen zeichnet sich auf dem Wasser ab. Ganz oben am Strand lässt sich bereits die dänische Insel Rømø erahnen. Mein Handy ist sich sicher, an dieser Stelle bereits in Dänemark angekommen zu sein.
Malerische Sonnenuntergänge an Sylts Stränden
Westerland ist als Inselhauptstadt von Sylt bekannt. Hier gibt es die größte Einkaufsstraße der Nordseeinsel. Die Stadt kann weniger mit hübschen Häuschen begeistern. Viel begehrter ist stattdessen die lange Strandpromenade, wo in der sogenannten „Musikmuschel“ regelmäßig kostenlose Konzerte stattfinden, es viele kleine Buden mit Fischbrötchen gibt und man im Strandkorb einen gigantischen Sonnuntergang direkt am Wasser erleben kann.
Hörnum liegt ganz im Süden von Sylt. Kennzeichnend für die Ortschaft ist der rot-weiß gestreifte Leuchtturm, der sich sogar besichtigen lässt. Er gehört zu den insgesamt fünf Wahrzeichen der Insel. Ein kleiner Waldweg führt direkt zum Strand. Bei gutem Wetter hat man von hier aus eine wunderschöne Sicht auf die Inseln Amrum und Föhr. Überwältigend sind die für Deutschland verhältnismäßig starken Wellen, die sich selbst bei bestem Wetter am Hörnumer Strand beobachten lassen.
Sylt als Urlaubsort der Reichen?
Was wäre der Besuch einer nordfriesischen Insel ohne eine vernünftige Teezeit? Viele urige Cafés und sogar spezielle Teestuben laden zum Verweilen ein, so beispielsweise in Keitum. Der kleine Ort ist für seine nordischen Reetdachhäuser mit zum Teil wunderhübschen Vorgärten bekannt. Keitum galt als das Dorf der Kapitäne, die einst ihre Reichtümer in beeindruckende Häuser investiert haben. Ein Spaziergang durch die Häusersiedlungen mit dem typischen Inselwind im Rücken lohnt sich. Eine heiße Tasse Nordfriesentee zum Aufwärmen hinterher rundet den Urlaubstag perfekt ab.
Die Insel hat den Ruf, der Urlaubsort der Reichen und Prominenten schlechthin zu sein. Dieses Klischee lässt sich nicht ganz abstreiten. Wer sich die Luxusvillen in Kampen anschaut, begreift sofort, welche soziale Gruppe in diesem Ort zu Hause ist bzw. dort seine Ferienhäuser besitzt. Die vielen teuren Marken-Boutiquen, die sich über die gesamte Insel erstrecken, bestätigen dieses Vorurteil nur noch mehr. Auch in einem der edlen Restaurants einzukehren, stellt ein deutlich teureres Vergnügen dar, als es auf dem deutschen Festland der Fall ist.
Ruhe und Erholung auf der Insel
Nichtsdestotrotz ist Sylt ein sehr lohnenswertes Urlaubsziel. Als Tourist wird man mit den vielen wunderschönen Naturschutzgebieten beschenkt. Es gibt kaum einen besseren Ort, um Erholung zu finden und seinen eigenen Gedanken zu lauschen, während man barfuß über den nahezu menschenleeren Sandstrand läuft. Das Inselfeeling spürt man auf Sylt ganz besonders. Da die Insel sehr schmal geschnitten ist, kann man auch vom Auto aus ständig direkt auf das Meer schauen. Auf Sylt wird einem als Urlauber bewusst, auf was für einem kleinen Fleck man sich inmitten der wilden Nordsee befindet und kann erahnen, wie familiär das alltägliche Inselleben hier wohl aussehen muss.
Auch für Studierende und Auszubildende ist ein Kurzurlaub auf der Insel bezahlbar. Empfehlenswert ist es für junge Menschen, auf ein teures Hotelzimmer zu verzichten und sich stattdessen eine günstige private Ferienwohnung zu suchen. Dort hat man auch die Möglichkeit, selber zu kochen anstatt in eines der edlen Restaurants zu gehen. Auf ein leckeres Getränk in einem der vielen Restaurants, Bars und Cafés mit direktem Meerblick sollte man aber nicht verzichten.
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