Du kennst das bestimmt: Du lernst gerade einen neuen Menschen kennen oder vielleicht sogar eine Gruppe. Du bist nicht darauf aus, nur irgendwelche neuen, unbedeutenden Kontakte zu haben, sondern möchtest wirklich wissen, ob der Mensch vor dir auch ein guter Freund werden kann? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich. Diese sechs Tipps helfen dir dabei, ihn besser einzuschätzen.
1. Die Gestik des anderen
Ist dir das schon mal aufgefallen: Menschen verhalten sich beim Kennenlernen oft so, wie die Person gegenüber. Das kannst du dir zunutze machen. Beobachte die Körperhaltung und überlege dir, wem du eher etwas anvertrauen würdest: Jemandem, der verschlossen und kalt wirkt oder jemandem, der nett und vertrauenswürdig ist. Wenn du dich herzlich und offen verhältst, neigen Menschen eher dazu, dir etwas Persönliches von sich zu erzählen. Und anhand der persönlichen Dinge kannst du einen Menschen viel besser einschätzen als daran, was seine Lieblings-Eissorte ist. Ohne Zweifel: Auch grundsätzliche Fragen sind wichtig, aber: Nur darüber zu reden und überhaupt nicht über die wichtigen Dinge – das wird dich zu keinem tieferen Verhältnis führen. Was mich auch direkt zum zweiten Punkt bringt.
2. Informationen merken und ansprechen
Jeder Mensch schätzt es, wenn man ihm zuhört und sich die wichtigen Dinge merkt. Wenn du persönliche Sachen von jemandem erfährst, dann zeige ihm auch, dass du zuhörst. Signalisiere deinem Gegenüber, dass er/sie dir wichtig ist. Wenn du also in zukünftigen Gesprächen bereits vorhandene Informationen über die Person einbaust, merkt dein Gegenüber, dass euer Gespräch für dich merkenswert und interessant ist. Wenn du ab und zu etwas vergisst, ist das absolut nicht schlimm. Nachzufragen ist auch oft ein Zeichen, dass man aktiv zuhört. Wenn die Leute merken, dass du zuhörst, ein paar Fragen stellst und am Gespräch teilnimmst und nicht einfach nur so tust und nickst, dann wollen sie dir sogar mehr erzählen um deine Meinung dazu zu erfahren.
3. Wer gute Fragen stellt, bekommt gute Antworten
Fang zunächst mit ein paar oberflächlichen Fragen an, um den anderen etwas besser kennenzulernen. Danach kannst du anfangen, ein wenig tiefer zu gehen. Du könntest fragen, welche Eigenschaften ihm/ihr bei Menschen wichtig sind oder wie der perfekte Urlaub aussieht. Mit solchen Fragen findest du wichtige Dinge heraus. Am Anfang solltest du allerdings nicht aufdringlich wirken. Fragen wie: „Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern?“ oder „Was magst du an dir am liebsten?“, ist manchmal echt unpassend. Manche mögen es, über sich selbst gefragt zu werden, andere wiederum fühlen sich dabei vielleicht unwohl. Manche mögen es, Geschichten über ihre Familie zu erzählen, andere finden es zu persönlich. Mit jeder Frage, die du stellst, tastest du dich voran und merkst langsam, wie jemand tickt. Allein schon wegen deinen ungewöhnlichen Fragen wirst du der anderen Person im Gedächtnis bleiben und wenn du dann noch die richtigen Fragen stellst, auch zusätzlich positiv in Erinnerung.
4. Menschen wohl fühlen lassen bei dir
Neben den Gesprächsthemen und Fragen ist auch deine Körpersprache wichtig. Ein banales Beispiel dazu: Wenn dir ein Witz erzählt wird, dann versuch zumindest, ein bisschen zu lachen oder wenigstens zu lächeln. Menschen mögen es, eine Reaktion auf ihre Erzählung zu bekommen. Das zeigt nicht nur, dasd man zuhört, sondern symbolisiert ein gewisses Verständnis für das Gegenüber. Niemandem macht es Spaß, Witze zu erzählen oder Geschichten aus dem Alltag, wenn die Person gegenüber komplett gelangweilt aussieht. Wenn du also etwas nicht ganz so toll findest, dann versuche, trotzdem höflich zu bleiben und zu lächeln. Sonst kann es auch nach hinten los gehen. Nach ein paar erfolglosen Versuchen, deine Aufmerksamkeit zu gewinnen, wird der andere bestimmt nichts mehr versuchen wollen, denn er bekommt Angst, sich zu blamieren. Scham ist sehr häufig der Grund, weshalb Menschen weniger reden. Im schlimmsten Fall bleibt der Kontakt danach oberflächlich, weil die andere Person Angst hat, sich wieder vor dir zu blamieren. Also kurz und knapp: Versuche, deine Mimik zu kontrollieren und niemals jemandem deinen gelangweilten oder sogar genervten Gesichtsausdruck zu zeigen.
5. Ehrlichkeit währt am längsten
Die ganzen aufgezählten Punkte bringen dir natürlich nicht nur einen Vorteil beim Kennenlernen und Herausfinden, ob du mit einem Menschen eine tiefgehende Freundschaft oder Beziehung haben kannst. Sie machen dich auch automatisch sympathischer. Dabei ist aber eines am Wichtigsten: die Ehrlichkeit. Wenn du echtes und ehrliches Interesse an einem Menschen und seinen Geschichten hast, dann fühlt man das. Diese ganzen Tipps helfen dir also vielleicht zum Teil dabei, beliebt bei Menschen zu werden. Aber du musst auch beachten, dass die Leute dir dann auch gerne Sachen erzählen werden, die dich vielleicht nur langweilen, wenn du kein ehrliches Interesse an diesem Menschen hast. Echtes Interesse ist ein enormer Bonus, den man auch nicht so leicht fälschen kann. Also nutze diese Tipps nicht aus, sondern benutze sie nur, wenn du es auch wirklich möchtest.
6. Meinungen abschätzen
Wenn du schon ein tiefsinnigeres Gespräch begonnen hast, kannst du auch ein heikles Thema anschneiden, um die Meinung des Gegenübers zu testen. Bei schwierigen Themen findet man mehr über einen Menschen heraus, als mithilfe von simplen Standardfragen. Bei komplizierten Themen kannst du zum Beispiel erkennen ob die Person gerne diskutiert oder sich eher zurückhält, ob sie ihre Meinung vertritt oder überhaupt keine besitzt und natürlich auch, wie jemand überhaupt denkt. Tiefsinnig oder oberflächlich: Spätestens dann merkst du, ob du überhaupt noch mehr Zeit mit diesem Menschen verbringen möchtest. Dabei solltest du allerdings aufpassen, denn manche Menschen fangen nicht direkt bei der ersten Begegnung an, mit jemandem zu diskutieren, sondern warten erst einmal ab, wie du selbst reagierst.
Zum Schluss würde ich noch gerne beifügen, dass alle Menschen unterschiedlich sind und daher vielleicht der ein oder andere Tipp nicht bei jedem funktioniert. Viele Menschen sind auch bei der ersten Begegnung vorsichtiger mit ihren Fragen und Antworten, weil sie dich noch nicht kennen und erst einmal einen Eindruck von dir gewinnen wollen. Deshalb muss es dann nicht sofort heißen, dass jemand oberflächlich ist, nur weil er noch nichts Tiefgründiges geredet hat. Beim ersten Kennenlernen tastet man sich erstmal voran, was du auch nicht vergessen solltest. Stell nicht direkt die schwierigsten Fragen, denn Menschen müssen dir erst mal vertrauen können, bevor sie dir etwas Privates erzählen. Und vor allem: Sollte einer dieser Tipps komplett gegen das sprechen, für was du sonst stehst, wende ihn nicht an, sonst verändert das deine Wirkung auf andere, wodurch du nicht mehr du bist, und dich auch niemand richtig erst nehmen kann.
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Artikel helfen. Bleib gesund und fröhlich!
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