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Aktuelle Seite: Startseite / Kultur / Kulturunterschiede im Reich der Latinos Teil 2

Kulturunterschiede im Reich der Latinos Teil 2

30. August 2017 von Maria Bravo 2 Kommentare

Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Lateinamerika – einige dieser Regionen gehören zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Aber worauf solltest du achten, wenn du im Süden unterwegs bist? Wie schon in Teil 1 nimmt f1rstlife die einzelnen Länder genauer unter die Lupe. Dieses Mal Italien und Portugal.

Kanal von Murano nahe bei Venedig. © Pixabay

Ihre Sprachen klingen sehr ähnlich, ihr Klima ist sonnig und heiß und ihre Einwohner werden oft als herzlich und extrovertiert beschrieben: Die Länder Südeuropas und Lateinamerikas. Und doch unterscheiden sich die Bewohner dieser Regionen – in der Fachliteratur allesamt Latinos genannt – ein gutes Stück voneinander, wenn man einmal genauer hinguckt. Wie so oft sollte man auch die typischen Klischees hinterfragen: Gehört es tatsächlich zum italienischen Temperament, sich über alles aufzuregen und helfen die Portugiesen wirklich so gerne, wie es ihnen nachgesagt wird? In Teil 2 der Serie wirft f1rstlife nun einen genauen Blick auf die Unterschiede zwischen Italien und Portugal, Länder, die von deutschen Touristen äußerst gerne besucht werden. Wir vergleichen außerdem, ob Gewohnheiten und Eigenschaften von Spaniern und Franzosen (Teil 1) hier geteilt werden.

Viele Italiener sind echte Gentlemen. © Pixabay

Italien: Charmeure und mediterrane Gelassenheit

Anders als Franzosen und Spanier sind die Italiener ein eher gelassenes Volk: Kritik nehmen sie in der Regel offen an und es gibt wenige Themen, über die man mit ihnen nicht sprechen kann. Wenn der Spanier schon längst die Stimme erhoben hat, ist der Italiener noch bemüht, die Ruhe zu wahren. Italien hat den Ruf, eine bescheidene Nation zu sein: Seine Landsleute blicken nicht auf andere Staaten herab und stellen ihr Land nicht über alle anderen.

Trotz ihrer Offenheit sind die Italiener filigrane Personen, die viel Wert auf Höflichkeit und einen weichen Umgang miteinander legen. Dafür typisch ist auch, dass viele italienische Männer echte Charmeure sind, die einer Dame die Türe aufhalten, die Jacke abnehmen und sich erheben, wenn jemand neues an den Tisch kommt. Vielleicht mit ein Grund dafür, dass Italien 2016 das zweitbeliebteste Reiseziel der Deutschen war? Wegen ihrer Empfindsamkeit kann man nichts damit falsch machen, die Italiener ein wenig zu umschmeicheln. Gerade wir Menschen „aus dem Norden“ wirken mit unserer Direktheit oft forsch und rau auf diese Südländer.

Italienische Lesart von Regeln und Gesetzen

Wie auch für die Spanier ist für sie die Familie sehr wichtig und sie lieben es, Details zum Familienleben ihres Gesprächspartners zu erfahren. Italiener haben einen geringeren Bezug zur Privatsphäre als wir Deutschen: Sie verleihen schnell Sachen oder auch Geld und gestatten uns das Gleiche. Genauso unkompliziert sind sie, was Regeln und Gesetze angeht: Nach der italienischen Lesart sind Verträge Regelwerke, die so interpretiert werden sollten, wie es für die Situation gerade am besten passt. Mit Vorliebe nutzen sie Grauzonen, wo es ihnen Vorteile bietet. Ihr Bewusstsein erlaubt das mit ruhigem Gewissen, denn in Bella Italia gilt dieses Vorgehen selten als unmoralisch.

Das Land der alten Römer genießt den Ruf, international über eine der besten Küchen zu verfügen. Dementsprechend sind die Italiener echte Genießer, die eher spät essen und im Restaurant einen Tisch oft den gesamten Abend über für eine Gruppe beanspruchen. Neben seiner Küche ist das Land auch für die großen Unterschiede zwischen Nord- und Süditalien bekannt: Im kühleren Norden ähneln die Menschen eher uns Nord- und Mitteleuropäern, viele sind wohlhabend und die Familien oft kleiner. In Süditalien sind die Menschen ärmer und ihre Attitüde ist mediterraner. Große Familienclans findet man oft und die italienische Mafia hat dort ihre Ursprünge.

Spaghetti in Italien lieber mit oder ohne Löffel essen? © Pixabay

Damit kannst du punkten

Richtiges Verhalten im Restaurant: Spaghetti mit dem Esslöffel essen? Das sollte lassen, wer nicht als Ausländer auffallen möchte, denn die Italiener wickeln ihre Nudeln am Tellerinnenrand mit der Gabel auf. Wie die meisten Südländer pflegen Italianos einen geringeren körperlichen Abstand zu Menschen, als wir Deutschen es gewohnt sind. Dem unterbewussten Instinkt, zurückzuweichen, sollte man dennoch widerstehen. In ihrer Kultur bedeutet die Geste, dass man sie unangenehm findet.

Die Italiener freuen sich nicht nur, wenn man stattdessen Nähe zulässt, sondern noch mehr, wenn man sie auch aktiv selber sucht. Was sie aber gar nicht mögen: Leidige Gespräche über die Korruption oder die Mafia. Badefans aufgepasst: Nacktbaden oder -sonnen ist im Land der Pizzabäcker verpönt und fast überall verboten. Verstöße dagegen können mit saftigen Bußgeldern enden. Gleiches gilt für zu wildes Schmusen am Strand – das sollte man sich in Italien fürs Ferienhaus oder Hotel aufheben.

Portugal: Paradies für Familien und Fischfans

Für die Portugiesen gibt es nichts Schlimmeres, als mit den Spaniern gleichgesetzt zu werden. Durch den großen Nachbarn vom Rest Kontinentaleuropas abgeschnitten, mussten sie sich in der Welt oft behaupten. Eine Folge ihrer relativen Isoliertheit: In vielen Aspekten sind sie anders als die Spanier und die Italiener, mit denen das Land oft verglichen wird. Den Deutschen scheint diese Andersheit zu gefallen – 2016 reisten mehr als eine Millionen Menschen aus der Bundesrepublik in das Urlaubsland, elf Prozent mehr als noch 2015. Auch in diesem Sommer zieht es viele Deutsche hierhin.

Zu Familien mit Kindern sind die Portugiesen besonders herzlich. © Pixabay

Die Portugiesen sind ein sehr hilfsbereites Volk, das besonders viel Rücksicht auf Kinder und hilfsbedürftige Menschen nimmt. So achten die Bewohner stets auf Familien, die sich in ihrer Nähe befinden und bieten ihnen Hilfe an. Die Nation gilt als sehr tolerant gegenüber den verschiedensten Arten von Menschen. Im Unterschied zum spanischen Nebenmann und den Italienern schätzen die Portugiesen ihre eigene Privatsphäre und die von anderen sehr.

Unter den Latinos Europas (Frankreich, Spanien, Italien, Portugal) gelten sie als die größten Englischtalente. Das könnte zum einen an der engen Verbundenheit zu Großbritannien liegen. Zum anderen ist Portugal generell sehr international ausgerichtet, auch an der deutschen Sprache gibt es ein großes Interesse. Am Atlantik beheimatet, ist die portugiesische Küche vor allem für allerlei Fischgerichte bekannt. Aber auch für guten Wein, denn Portugal verfügt über einige Rebsorten, die in keinem anderen Land der Welt wachsen.

Subtile, portugiesische Botschaften

Natürlich existieren neben Unterschieden auch große Überschneidungen mit den Kulturräumen der anderen Latinos, so sind auch die Portugiesen sehr herzlich und kommunikativ. Sie sind dafür bekannt, schnell eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, weil sie wie die Spanier und Italiener sehr emotional, aber zugleich zurückhaltender und ausgeglichener veranlagt sind. In diesem Land am Rande Europas werden vor allem Kunden äußerst zuvorkommend behandelt. Grund: Für die portugiesischen Geschäftsleute sind Kunden Freunde und es herrscht oft gleich zu Beginn eine eher freundschaftliche Beziehung. Beim Geschäftemachen ähneln sie in einem Aspekt den Nord- und Mitteleuropäern: Sie bevorzugen es, sofort zu zahlen und im Gegenzug auch sofort bezahlt zu werden, statt solche Angelegenheiten auf die lange Bank zu schieben. Auch was die Pünktlichkeit geht, wird die Toleranz von Deutschen in Portugal nicht ganz so sehr ausgereizt wie in Italien oder Spanien: 15 bis 30 Minuten Verspätung sind hier üblich.

Nähe und Verständnis sind in Portugal der Schlüssel für eine Freundschaft. ©Pixabay

Auf diese Dinge solltest du achten

Subtile Botschaften in ihren Worten – manchmal muss man bei den Portugiesen im Gegensatz zu den Italienern zwischen den Zeilen lesen. Außerdem solltest du es vermeiden, auf zu starken Konfrontationskurs zu gehen – das portugiesische Volk schätzt Gelassenheit. Wie bei allen Latinos machst du nichts damit falsch, deinem portugiesischen Gesprächspartner Nähe und Verständnis entgegenzubringen. Wenn du dann noch darauf achtest, die Portugiesen klar von den Spanien abzugrenzen, sind dir einige Pluspunkte sicher. Und zu guter Letzt: Kleide dich wie die Bewohner Portugals lieber etwas förmlicher statt (zu) casual, wenn du in eine Behörde oder ein Restaurant gehst.

Achtung

All diese Angaben beruhen auf Erfahrungsberichten aus Reiseratgebern, aus Literatur von Kulturtheoretikern und aus eigenen Erfahrungen – natürlich gibt es auch mal Italiener oder Portugiesen, die den hier gemachten Beobachtungen und Einschätzungen widersprechen und etwas anders sind. Wir Deutschen sind ja schließlich auch nicht alle gleich. 😉


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Maria Bravo

Maria Bravo

ist 1995 in Euskirchen geboren. Nachdem sie 2013 ihr Abitur gemacht hat, ging es für einige Monate nach Ecuador - mal was anderes sehen. Seit 2014 studiert sie Politikjournalismus an der Macromedia in Köln und arbeitet beim Campus-TV und -Radio mit. Die Themen Politik, Gesellschaft und Reisen interessieren sie am meisten. Von den Menschen und der Kultur in Südamerika fasziniert, kann sie sich gut vorstellen, später als Auslandskorrespondentin in der Region zu arbeiten.
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Kategorie: Kultur Stichworte: Ausland, Italien, Kultur, Portugal, reisen, Unterschiede, Urlaub

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Über Maria Bravo

ist 1995 in Euskirchen geboren. Nachdem sie 2013 ihr Abitur gemacht hat, ging es für einige Monate nach Ecuador - mal was anderes sehen. Seit 2014 studiert sie Politikjournalismus an der Macromedia in Köln und arbeitet beim Campus-TV und -Radio mit. Die Themen Politik, Gesellschaft und Reisen interessieren sie am meisten. Von den Menschen und der Kultur in Südamerika fasziniert, kann sie sich gut vorstellen, später als Auslandskorrespondentin in der Region zu arbeiten.

Kommentare

  1. Hubert Dobers meint

    14. September 2017 um 15:48

    interessante Aspekte, die mir bislang nicht bewusst waren

    Antworten
  2. Jacqueline Dobers meint

    14. September 2017 um 19:10

    gute Beobachtungen

    Antworten

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