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Aktuelle Seite: Startseite / Engagement / Enkel, meldet euch! – Warum ein Telefonat mit der Oma unglaublich wertvoll ist

Enkel, meldet euch! – Warum ein Telefonat mit der Oma unglaublich wertvoll ist

6. Mai 2020 von Johanna Mayer Kommentar verfassen

Unsere Oma ist eine ganz besondere Frau in unserem Leben, von der wir unglaublich viel lernen und erfahren können. Leider vergessen wir das im Alltagsstress viel zu oft und nehmen uns selten Zeit, die verbleibenden Augenblicke mit den Großeltern zu nutzen und zu genießen. Dabei ist es so wertvoll, mal wieder die Oma anzurufen! Also ran an das Telefon, es wird Euch glücklich machen.

@ firstlife / Alle Bilder: Johanna Mayer

Oh nein – schon wieder die Oma am Telefon!

Sonntagnachmittag bei uns zuhause; das Telefon klingelt. Wie immer will keiner von uns rangehen – jeder will sich vor einem unangenehmen oder langweiligen Gespräch drücken und seine Zeit lieber „sinnvoller“ nutzen. Als Älteste bin schließlich ich es, die wieder einmal den Hörer abnehmen muss. Und natürlich, die Befürchtung hat sich bewahrheitet – es ist die Oma… Leicht genervt wappne ich mich für ein endloses Gespräch über die neuesten Blumen im Garten, Opas gewebte Teppiche oder Schulgeschichten von anno dazumal.

Okay, das war ein wenig übertrieben – natürlich freue ich mich auch, einmal wieder von meinen Großeltern zu hören, aber man ist eben doch meist ein wenig genervt, dass die Oma einem wieder stundenlang das Ohr abknabbern wird, oder?

Die Geschichten von anno dazumal häufen sich

So weit, so gut. Das Gespräch beginnt wie immer harmlos – Oma will wissen, was ich denn aktuell so mache, wie es mit der Studienwahl läuft, wie das Wetter so ist… Doch bald beginnt sie, wie befürchtet, von damals zu erzählen… Wie sie sich an einer Universitätsklinik ein Zahnimplantat für 600 statt 6000 Mark habe einsetzen lassen, wie sie neulich ihre alten Abiturzeugnisse auf dem Speicher gefunden habe, wie gut sie sich noch an ihre eigene Schulzeit erinnere, dass sie gerade ein englisches Buch lese (welches sie mir übrigens schon vor einem Jahr gezeigt hat) und, und, und…

Nach einiger Zeit erwische ich mich plötzlich dabei, wie ich total abschweife und den letzten Satz gar nicht mehr mitbekommen habe. Ups, Oma hat mich etwas gefragt! Es hätte noch Stunden so weitergehen können – ich, ungeduldig durchs Wohnzimmer laufend, während mir meine Oma nicht nur einen Schwank sondern gleich eine Vielzahl davon aus ihrem Leben preisgibt.

Es ist ein riesiges Privileg, mit der Oma zu reden

Aber von einer Sekunde auf die andere fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wie wunderschön und alles andere als selbstverständlich es doch ist, dass ich gerade das Privileg habe, mehr über die Vergangenheit meiner Oma erfahren zu dürfen!

Wie wertvoll diese Gelegenheit ist, überhaupt noch mit ihr zu sprechen, sie vielleicht sogar um Rat fragen zu können! Plötzlich schäme ich mich dafür, dass ich es so nicht schon viel früher gesehen habe. Auf einmal beginne ich, jedes Wort meiner Großmutter aufzusaugen, zu verinnerlichen, nachzuhaken, wenn ich noch mehr über ein Thema erfahren will.

Ich habe plötzlich Lust auch viel von mir preiszugeben und freue mich über ihre Worte und Geschichten!
Als sich das Gespräch dem Ende zuneigt, nehme ich mir fest vor, in Zukunft öfter mit ihr zu telefonieren. Eifrig plane ich, auch bald die anderen Großeltern anzurufen, so lange sie noch hier auf Erden sind – denn jede Sekunde mit ihnen ist einfach nur kostbar.

Genieße jeden Augenblick mit deinen Großeltern – es könnte der letzte sein!

Wenig später rede ich mit meiner Mutter. Traurig erzählt sie mir, dass sie selbst nie die Möglichkeit hatte, sich mit ihren Großeltern auszutauschen, da alle bereits verstorben waren, als sie zur Welt kam. Dies bringt mich zum Nachdenken. Sollte ich nicht jeden Augenblick mit meinen Großeltern schätzen und auskosten? Selbst die langweiligsten Telefonate und Geschichten von 1957? Mein Entschluss ist gefasst: In Zukunft ist es nicht Oma, die mich ab und zu anruft, um jemanden zum Reden zu haben, sondern ICH, um mehr über diese wunderbare Persönlichkeit, mit der ich verwandt sein darf, zu erfahren und den Austausch zu genießen!

Ohne sie würde es mich nicht einmal geben, wie kann ich da noch denken, mit ihr verbrachte Stunden seien verschwendete Lebenszeit??? Hausarbeiten, Partys, die Joggingrunde oder den Einkauf kann man später nachholen, aber die Zeit mit der Oma? Die läuft ab… So hart es auch klingen mag: Vielleicht wird das nächste Telefonat, das nächste Treffen auf Kaffee und Kuchen oder der nächste Spaziergang mit ihr sogar der letzte sein…

Gerade auch jetzt in Corona-Zeiten, in denen der Kontakt zwischen Enkeln und Großeltern verboten ist, sollte es uns noch viel mehr bewusst werden, wie zerbrechlich das Leben sein kann und wie sehr wir den Augenblick nutzen sollten, um die Zeit, die uns mit unseren Liebsten geschenkt ist, zu genießen. Also: Schnapp dir den Hörer und erfreu dich an den Erlebnissen vergangener Zeiten – du wirst sehen: Es wird deine Oma und dich unglaublich bereichern!


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Johanna Mayer

Johanna Mayer

Johanna wurde 2001 in Regensburg geboren. Nach ihrem Abitur 2019 zog es sie zunächst nach Russland, Schweden und schließlich als Au Pair nach Frankreich. Ab Oktober 2020 wird sie Gymnasiallehramt in Eichstätt studieren. In ihrer Freizeit macht sie gerne Sport, verschlingt sämtliche Bücher, liebt Hunde, die Berge und neue Sprachen.
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Kategorie: Engagement Stichworte: Familie, Generationen, Generationengespräch, Großeltern, Telefonat, Zeit

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Über Johanna Mayer

Johanna wurde 2001 in Regensburg geboren. Nach ihrem Abitur 2019 zog es sie zunächst nach Russland, Schweden und schließlich als Au Pair nach Frankreich. Ab Oktober 2020 wird sie Gymnasiallehramt in Eichstätt studieren. In ihrer Freizeit macht sie gerne Sport, verschlingt sämtliche Bücher, liebt Hunde, die Berge und neue Sprachen.

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