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Emma Abroad – Hands up and cheer!
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Die Amerikaner übertreiben allgemein ein bisschen mit High-School-Sport. Das habe ich schon öfter gesagt. Was jedoch wirklich ausschlaggebend ist, sind die Fans, bestehend aus Eltern, Freunden und der Gemeinde, die jede Woche kommen und die Teams anfeuern. Fankleidung, Poster und selbstkomponierte Sprüche und Lieder sind das, was zählt. Sportevents werden dadurch zu gemeinsamen Ereignissen.
Obwohl allein Eltern und andere Familienmitglieder die Sporthalle füllen, gibt es auch noch die so genannte ,,Fan Section‘‘. Die Fan Section, oder Student Section, besteht aus allen Schülern, die nicht selber im Team einer gewissen Sportart sind, aber trotzdem jedes Spiel ansehen, egal wie weit sie auch fahren müssen. Es wird natürlich vor jedem Spiel die Nationalhymne gesungen. Außerdem hat jede Schule eine eigene Hymne und gewisse ,,Cheers‘‘, oder Sprüche, mit denen das Team während des Spiels angefeuert wird.
Die Student Section steht für gewöhnlich während des ganzen Spiels und sorgt für eine Menge Krach in der Sporthalle. Da natürlich auch das gegnerische Team eine eigene Fantruppe und eine Student Section mitbringt, entstehen “Battles” in der Halle, da es darum geht, lauter zu sein und das andere Team dadurch einzuschüchtern. Die Regeln, dass man zum Beispiel nicht beleidigen darf, müssen natürlich immer noch beachtet werden. Unsere Schule ist sogar besonders bekannt für die Lautstärke der Fans, denn unseren ,,Seniors‘‘, also Schülern der zwölften Klasse, ist absolut nichts peinlich und manche leisten sich die größten und lustigsten Blamagen. Für alle Zuschauer ist das ziemlich witzig und teilweise fangen sogar die Spieler mitten im Spiel zu lachen an und kriegen dafür dann eine Menge Ärger vom Trainer.
Für Derbyspiele, Turniere und Play-Off-Spiele ist Verkleiden angesagt. Am Tag vor den Spielen gibt es direkt am Morgen eine Durchsage in der Schule, um alle Schüler zu informieren, was das nächste Thema sein wird. Wenn es also heißt, ,,Das Thema für das Play-Off-Spiel nächsten Samstag ist Hawaii‘‘, dann müssen alle Schüler, die zum Spiel kommen und in der Student Section mit anfeuern wollen, ein Hawaii-Kostüm suchen, sodass am Ende alle Fans gleich aussehen. Das alles sieht ziemlich cool aus und zeigt wirklich, dass alle zusammenhalten. Für gewöhnliche Spiele gibt es meistens keinen besonderen Dresscode, abgesehen von der normalen Schulkleidung, da jede Schule ein riesiges Angebot an Fankleidung hat. Außerdem gibt es ,,Blue-Out‘‘, was bedeutet, dass alle Fans blaue Kleidung tragen, denn das ist die Farbe unserer Schule.
Sowohl für die Football Play-Offs, als auch für die Basketball Play-Offs, haben eine Gruppe von Mädchen beschlossen, inklusive meinen Freundinnen und ich, dass wir für die Jungs individuelle Poster machen, falls sie es in die nächste Runde schaffen. Da es bei beiden Sportarten der Fall war, haben wir uns jeweils an einem Tag getroffen und für jeden Spieler, der zu Spielbeginn auf dem Feld ist, ein Poster gemacht. Ein Poster ist nicht einfach nur ein Poster, sondern wirklich ein riesiges Projekt und ich kann sagen, dass ich mir bei keinem meiner Schulprojekte je so viel Mühe gegeben habe. Für ein einziges Poster, natürlich mit Glitzer, Farbe, Bildern und allem Möglichen, habe ich ungelogen fünf Stunden am Stück gebraucht.
Das Ergebnis kann sich natürlich sehen lassen, aber es ist trotz allem unglaublich mühsam und auf Dauer ein wenig nervig, wenn Hände, Haare, Klamotten und Zimmer voll mit Glitzer, Kleber und Farben sind. Spiele anzusehen ist mehr oder weniger zu meiner Hauptbeschäftigung geworden. Da ich jetzt selber mit Softball angefangen habe, habe ich natürlich auch einen vollen Terminkalender, aber wann immer ich selbst kein Spiel habe, weiß ich jetzt schon, dass ich mich auf den Bänken bei einem Baseballspiel finden werde. In Deutschland habe ich mir natürlich auch ab und zu Fußballspiele von Freunden und Geschwistern angeguckt, aber das ist einfach kein Vergleich zu einem gewöhnlichen High-School-Spiel hier in Amerika. Fan zu sein ist wirklich ein Hobby, das Spaß macht: Man kennt sich, man feuert dasselbe Team an und alles sieht nur gut aus, wenn alle zusammenarbeiten. High-School-Sport wird mir auf jeden Fall ganz besonders fehlen, wenn ich in drei Monaten wieder nach Hause fliegen werde.
Wie und warum ich mit Softball, einer Sportart, die ich eigentlich gar nicht kannte, angefangen habe, und wie das verlief, erfahrt ihr in meinem nächsten Artikel!
Eure Emma
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ist 16 Jahre alt und besucht ein Gymnasium in NRW. Ende Juli ist sie in die USA gereist, um in einer Kleinstadt in Minnesota für ein Jahr bei und mit einer Gastfamilie zu leben. Unter anderem besuchte sie dort auch eine High School, um den Schulalltag in Amerika zu durchleben und zu erkunden.
Sie entschied sich, diesen Schüleraustausch zu machen, da sie sich sehr für die Vereinigten Staaten interessierte und sich schon immer vorstellen konnte, dort zu leben. Während des Auslandsjahres hat Emma viele neue Menschen und eine neue Kultur kenngelernt und in ihrer Reihe Emma Abroad davon berichtet.
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