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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Der Krieg in Syrien und das dröhnende Schweigen

Der Krieg in Syrien und das dröhnende Schweigen

19. Dezember 2016 von Melina Lorenz Kommentar verfassen

Der Kampf um Aleppo hat seinen Höhepunkt erreicht. Das Regime Assads und sein Verbündeter Russland bombardieren die Stadt und töten Zivilisten. Und der Westen tut – nichts.

© flickr.com / Freedom House
© flickr.com / Freedom House

In diesen Tagen erreichen uns fast stündlich neue schreckliche Nachrichten aus Syrien. Die seit Jahren heftig umkämpfte Stadt Aleppo scheint nun wieder fast vollständig unter Kontrolle des Regimes von Baschar al-Assad. Eilmeldungen über die Erschießung von 82 Zivilisten, mutmaßlich durch Regierungstruppen, und die Aussetzung der Evakuierung von Zivilisten und Verletzten erscheinen auf unseren Handys. Doch lang bleiben uns diese Meldungen nicht im Bewusstsein, wir schieben sie gedanklich schnell beiseite.

Wie kommt es, dass in Deutschland die Straßen nicht voll sind von Menschen, die gegen den Krieg in Syrien protestieren, wo doch vor ein paar Monaten noch 100.000 Menschen gegen das Freihandelsabkommen TTIP auf die Straße gingen und 2003 in Berlin 500.000 Kriegsgegner gegen den bevorstehenden Irakkrieg? Wo bleiben die, die das Stillschweigen des Westens besonders gegenüber den überwiegend russischen Luftangriffen auf umkämpfte Städte wie Aleppo nicht länger ertragen wollen?

Die Außenminister des Westens ringen derweil vergeblich um Worte. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) appellierte an die Verantwortung derjenigen, die nun wieder die Macht über Aleppo gewonnen haben, die humanitäre Versorgung der Menschen in der Stadt zu gewährleisten. US-Außenminister John Kerry spricht von der Wut, die wir alle fühlen hinsichtlich der unentschuldbaren Menschenrechtsverletzungen. Wut auch hinsichtlich der doch bestehenden Möglichkeit eines schnellen Endes der Kampfhandlungen, wenn Russland und das Regime von Assad nur nachgeben würden. Aber wieso sollten das Regime und seine Verbündeten das tun? Einfach so nachgeben, auf höfliches Nachfragen der USA hin, wo sie auf einmal doch dem Sieg wieder so nahe scheinen und ihnen bis jetzt keinerlei rechtliche oder militärische Konsequenzen durch den Westen drohen? Und so verlieren auch die Worte der USA, die wohl als einzige westliche Macht die Chance gehabt hätten, frühzeitig zu intervenieren, ihre Bedeutung und verstummen letztlich.

Wir befinden uns in Deutschland und Westeuropa in einer Blase, in der wir in Frieden und Sicherheit leben. Keine Kriege haben uns in den letzten 70 Jahren erschüttert, die Wehrpflicht ist in der Bundesrepublik bis auf Weiteres ausgesetzt. Ein wenig getrübt in unserer Weltsicht wurden wir letztes Jahr durch die Millionen Flüchtlinge, die die Probleme des Krieges in Syrien nun auch bei uns spürbar machten. Doch gerade angesichts dieser vielen verzweifelten Menschen, die hier in Deutschland ein neues Zuhause und eine sichere Heimat finden konnten, sollten wir doch auch mit ihren Landsleuten solidarisch sein, die nicht das Glück hatten flüchten zu können. Sollten wir nicht zumindest ein Zeichen setzen, dass die Menschen in Aleppo hier in Europa noch nicht völlig vergessen wurden?

Auch wenn die Politik machtlos ist, muss die Gesellschaft es nicht sein. Die Politiker sind in einer Demokratie nicht die einzigen, die eine laute Stimme haben. Wir haben sie auch – und sollten sie nutzen.


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Melina Lorenz

Melina Lorenz

Zur Zeit studiert sie Politik und Gesellschaft sowie Rechtswissenschaften in Bonn. Neben dem Studium reist sie gerne, schreibt für eine Lokalzeitung und arbeitet als Redaktionsleiterin für eine politikwissenschaftliche Zeitschrift.
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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: Aleppo, Flüchtlinge, Krieg in Syrien, Russland

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Über Melina Lorenz

Zur Zeit studiert sie Politik und Gesellschaft sowie Rechtswissenschaften in Bonn. Neben dem Studium reist sie gerne, schreibt für eine Lokalzeitung und arbeitet als Redaktionsleiterin für eine politikwissenschaftliche Zeitschrift.

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