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Aktuelle Seite: Startseite / Job & Geld / Amazon – Gesetzeshüter oder Sklaventreiber?

Amazon – Gesetzeshüter oder Sklaventreiber?

11. Juni 2014 von Ehemaliger Autor Kommentar verfassen

110 Artikel pro Stunde. Zehneinhalb Stunden Nachtschicht. 17km Fußmarsch. Treppauf, treppab über vier Etagen. Der Sekundencountdown tickt. Im ständigen Suchlauf bleiben mal 37, mal 12 Sekunden für eine Ware. Das kommt auf die Entfernung an. „Bist du müde? Nimm einen Energy-Drink und hau‘ rein“, rät ein Manager Adam Littler, einem verdeckten BBC-Reporter. Er ist ein Picker. Er sucht die bestellte Ware aus den Warenlagern zusammen und scannt sie ein.

© flickr.com / soumit
© flickr.com / soumit

„Wie sind Maschinen, wir sind Roboter“

Der Undercover-Reporter klagt über schmerzende Beine und große Blasen an den Füßen. Die Versetzung folgt. Nun muss er lediglich 10 Kilometer pro Stunde laufen. Der Sekundentakt des Such-Spiels zwischen den Regalschluchten wird verkürzt. Wer langsamer arbeitet als vom System verlangt, erhält direkt eine Benachrichtigung vom Chef. Um Strom zu sparen, werden die Warenregale nur durch Bewegungssensoren beleuchtet. Sind diese defekt, läuft der Countdown trotzdem weiter. Ein Leichtes für die Mitarbeiter. Aus Erschöpfung lässt sich Littler krankschreiben. Erster Strafpunkt. Nach zwei Punkten folgt die „letzte Warnung“. Nach drei erarbeitet man sich die Kündigung. Die Zeitung „Welt“ berichtet, je größer die Nachfrage, desto knapper die Suchzeit. Katastrophale Arbeitsbedingungen im Sklaven-Camp Amazon lassen grüßen. Der verdeckte Reporter kündigt. Macht diese Arbeit krank? Zumindest erhöht sie „das Risiko von psychischen Krankheiten“, erklärt Michael Marmot, ein britischer Stressforscher. Ob das wirklich zermürbt?
Sicherlich, Amazon ist eine Alternative für Geringqualifizierte, die in kürzester Zeit eingesetzt werden können. Bleibt nur noch zu klären: Hauptberuflich? Oder nur in den Ferien? Das gesundheitliche Risiko bleibt. Ist es das wert?

David gegen Goliath – Mitarbeiter beweisen langen Atem gegen den Koloss

Die lang anhaltende Streikwelle läutet erste Besserungen ein. Die Löhne wurden angehoben. Ver.di fordert mehr. Pausenräume sind nun auch in den Pausen zu erreichen, denn Wege wurden gekürzt. Mitarbeiter kämpfen nicht mehr alleine gegen die Vorgesetzen. Betriebsräte wurden eingerichtet. Der Sprecher des ver.di-Bundesvorstands Christoph Schmitz betont seinen langen Atem gegen den Koloss. Amazon erschwert ver.di das Unternehmen aus den Fugen zu heben. Neben der Kalkulation von Lagerbeständen und Lieferzeit, wurden auch Störfaktoren einbezogen. Glatteis, Maschinendefekte, aber auch Streiks haben über eine kurze Zeit kaum Auswirkungen auf den Riesen. „Meine Erfahrung ist: Amazon reagiert nur auf Druck“, berichtet ein Mitarbeiter im Versandzentrum Leipzig der Frankfurter Rundschau. Er möchte anonym bleiben.

Steht Amazon (un)schuldig am Pranger?

Deutsche lieben Amazon, berichtet die Zeitung „Zeit“. Warum eigentlich? Wegen der „guten“ Arbeitsbedingungen? Das Unternehmen weist jegliche Vorwürfe zurück. Paketvorgaben gebe es nicht und das Gesetz werde beachtet, behauptet die PR-Managerin Ulrike Stöcker. Die Sicherheit des Angestellten stehe im Mittelpunkt(?). Die Löhne seien fair. In einem Interview mit dem WDR gibt Amazon an, mindestens 9,55 Euro im ersten Jahr zu bezahlen. Zusätzlich regne es Weihnachtsgeld, einen Rentenzuschuss und kostenlose Versicherungsleistungen. Wer besser ist als das System verlangt, bekomme bis zu acht Prozent Boni. Die Löhne liegen über dem Durchschnitt der Logistik-Branche. Skandalös? Trotz stetiger Erweiterung und steigender Gewinne verbucht Amazon Verluste. Ursache seien zu hohe Kosten. Welche Kosten? Die der neuen Lagerhallen? Die Mitarbeiterkosten? Die Meinungen gehen auseinander. Während einige Mitarbeiter aufgrund unberechtigter(?) Streiks Angst um ihre Arbeitsplätze haben, sehen andere das „Sklaven-Camp“ als Monopol an.

Boykott – Alternative für ein reines Gewissen

Einige Angestellte haben Angst vor einem Boykott. Steigen die Verluste, könnten Kündigungen drohen. Andere Stimmen fordern ihn, da die Deutschen sonst fleißig weiterkaufen. Dann ändert sich nichts. Besitzt Amazon dann die Marktherrschaft, kann der Konzern seine Macht missbrauchen. Doch es gibt viele Alternativen, die einem guten Zweck dienen. Kleine Unternehmen werden gefördert und jeder Kauf ist eine gute Tat. Eine Wohltat für das Gewissen. Fairbuch spendet 50 Prozent seines Gewinns an die Kindernothilfe. Wer ein E-Book im Ecobookstore kauft, schützt den Regenwald. Auch der Internetmarktplatz Fraisr motiviert Menschen Gutes zu tun und zu spenden. Ergebnisse der Gesellschaft für Konsumforschung ergaben, 47 Prozent der jungen Menschen fehlen oft die finanziellen Mittel zu spenden. Das Motto lautet „Kaufen – Verkaufen – Gutes tun“. Gefördert werden regionale Gruppen, aber auch Amnesty International oder die Welttierschutzgesellschaft. Der Verkäufer entscheidet sich vor dem Kauf für einen der 96 Spendenpartner. Außerdem legt er fest, wie viel gespendet wird. Fünf bis 100 Prozent werden gespendet.

Weitere Informationen zu sozialen Alternativen:
„Buch7 – Der Buchhandel mit der sozialen Seite“: https://www.buch7.de/
„Ecobookstore – Der grüne Online-Buchhandel“: http://www.ecobookstore.de/shop/action/?aUrl=90008524
„Fairbuch – Die faire Idee“: http://fairbuch.shop-asp.de/
„Fairnopoly – Dreh das Spiel um“: https://www.fairnopoly.de/
„Fraisr – Kaufen, Verkaufen, Gutes tun“: https://www.fraisr.com/de

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Kategorie: Job & Geld Stichworte: Amazon, Ausbeutung, prekäre Arbeitsbedingungen, soziale Internetmakplätze

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