In den USA ist der 25. Dezember der wichtigste Feiertag. An diesem Tag sind alle Geschäfte geschlossen und es kann mit der Familie gefeiert werden. Eine wichtige Rolle spielt Santa Claus und auch die Kommerzialisierung, aber die Zeit mit seinen Freunden und Verwandten zu verbringen steht trotzdem im Vordergrund. Für Karen (26) aus Chicago, deren Eltern von den Philippinen in die USA ausgewandert sind, sieht Weihnachten ein bisschen anders aus. Sie feiert mit ihrer Familie am 24. Dezember die Geburt von Jesus Christus. Erst in die Messe gehen, dann Geschenke öffnen und natürlich gibt es ein Weihnachtsessen: Huhn, Reis, Nudeln, Fisch, Salat und mit den Jahren immer ein bisschen mehr amerikanischer Einfluss, zum Beispiel neue Arten Huhn zu kochen, mashed potatoes (Kartoffelpüree) und Schinken.
Tradition in Mexiko ist es, ab dem neunten Tag vor Weihnachten jeden Tag ein Fest zu feiern, als Einstimmung auf das richtige Weihnachtsfest am 24. Dezember. Zu diesen Festen trifft sich Karla (30) mit Freunden und Familien. Im Mittelpunkt steht jedes Mal eine sternförmige Piñata, die aus sieben Dreiecken besteht. Diese repräsentieren die sieben Todsünden, und sind gefüllt mit Früchten und Süßigkeiten, die für Freude und Liebe stehen. Wird die Piñata aufgebrochen, triumphieren diese Eigenschaften über das Böse. Ein anderer Brauch ist das Singen von Pedir Posada. Darin geht es um die Geschichte von Josef und der schwangeren Maria, die von Herberge zu Herberge gehen und immer abgewiesen werden. Ein Teil der Partygesellschaft geht mit Kerzen und Krippenfiguren raus, der andere Teil bleibt drin und es wird abwechselnd gesungen. Am Ende werden die Außenstehenden eingelassen und die Krippenfiguren werden unter den Weihnachtsbaum gestellt.
Der kommunistische Einfluss in Kuba und ein venezolanischer Mitternachtssnack
Elena (22) kommt aus Kuba. Auf der Karibikinsel ist sie mit ihrer Familie, die Weihnachten feiert, in der Minderheit. Denn durch den Kommunismus wurden viele religiöse Traditionen zerstört. Dazu kommt, das Silvester ein wichtigeres Fest als Weihnachten ist Dennoch, die Leute, die in den Jahren der kommunistischen Herrschaft nahe an der Kirche geblieben sind, feiern am Abend des 24. Dezembers das Fest des Herrn. Bei Elena ist es Tradition, dass zwischen neun und zehn Uhr mit der ganzen Familie gegessen wird. Dann gibt es puerco asaldo (gegrilltes Schweinefleisch), congri (Reis mit Bohnen), buñuelos (Krapfen), dulce di late (Milchspeisen) und calabaza frita (frittierten Kürbis). Gegen elf findet dann die Messe statt, die bis nach Mitternacht dauert, um die Geburt Jesu Christi zu feiern.
In Venezuela haben vor allem die Kulturen aus den USA und aus Spanien Einfluss auf die Weihnachtstraditionen. Gefeiert wird die Geburt des Herrn am 24. Dezember um Mitternacht. Dann findet Patricia (24) sich mit ihrer Familie zum Essen zusammen. Besonders beliebt sind hallaca (Teigtaschen mit Fleisch), die mit der Geschichte der spanischen Sklaven zusammenhängen, pan de jamon (Teigtasche mit Früchten), turrón (eine Art von Weißem Nougat) und uvas (Trauben). Wenn Kinder dabei sind, gibt es die Geschenke erst am Morgen des 25. Dezembers, da diese zeitig ins Bett müssen. Typische Weihnachtsmusik ist die gaita zuliana, Lieder aus der venezolanischen Region Maracaibo.
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