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Aktuelle Seite: Startseite / Liebe & Sexualität / Miteinander schlafen muss nicht schön aussehen!

Miteinander schlafen muss nicht schön aussehen!

8. August 2016 von Frederike Holewik Kommentar verfassen

Autorin Frederike Holewik findet, dass Sexdarstellungen in Filmen unrealistische Erwartungen hervorrufen. Alles unnötiger Druck, denn die Realität ist besser als jeder Film mit Weichzeichner.

© flickr.com / EladeManu
© flickr.com / EladeManu

Im Hintergrund läuft leise ein Liebeslied, die Kamera schwenkt durch den halbdunklen Raum. Auf dem Bett liegen zwei äußerst attraktive Menschen, die verschlungenen Körper von einem dünnen Laken verdeckt. Intensive Blicke, lautes Atmen. Dass die beiden sich bewegen, wird durch ein Close-up auf die wackelnden Bettpfosten suggeriert. Beide schreien vor Lust. Gleichzeitig. Genau so soll das also sein. Sieht echt gut aus, die Sache mit dem Sex. Einfach und stimmig irgendwie. Meint man zumindest wenn man genug schnulzige Liebesfilme FSK 12 gesehen hat.

Wir hatten zum Großteil ein scheinbar detailtreues Idealbild davon, wie Sex zu funktionieren hat oder vielleicht noch wichtiger: Wie er auszusehen hat.

Es gibt wenige Mädchen, die einen Mangel solcher Filme zu verbuchen haben. Selbst all jene, die diese Art von Filmen langweilig finden, bekommen die einschlägigen Szenen per Youtube-Link geschickt oder von der begeisterten Freundin auf dem Schulhof erzählt. Wir haben angefangen solche Filme zu schauen, als uns die Jungs in der Klasse kein bisschen interessiert haben. Was später kommt, wollten wir eben trotzdem schon mal wissen. Wir: Meine Freundinnen und ich. Nach vielen Gesprächen mit anderen Mädchen und jungen Frauen weiß ich, dass das keine Ausnahme ist. Wir hatten also zum Großteil ein scheinbar detailtreues Idealbild davon, wie Sex zu funktionieren hat oder vielleicht noch wichtiger: Wie er auszusehen hat. Besonders der Anfang und das Ende. Der Mittelteil, der eigentliche Sex, spielt eine geringe Rolle. Wir hatten diese eindeutigen Vorstellungen ohne eigene Erfahrungen gemacht zu haben.

Von Pornos und Hollywood-Romanzen

Wer hat denn behauptet, dass Sex schön sei? Also ästhetisch einwandfrei, eben schön anzusehen? Hollywood. Und wer hat Klauseln darüber, wie viele Zentimeter eines Körpers gezeigt werden dürfen? Oder benutzt sogar Körperdoubles? Hollywood. Was wir sehen, ist also viel mehr ein durchkomponiertes Stück als realistische Aufklärung. Wir sehen eine künstlerische Interpretation dessen, was Sex sein kann. Das alles wäre ok, solange es uns bewusst ist. Es gibt eine Reihe von Studien, die untersuchen, welche Auswirkungen Pornokonsum hat. Das Ergebnis: Die Darstellungen von Sex in Pornos verändern die Erwartungen an Sex im realen Leben, besonders bei unerfahrenen Zuschauern. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass diese Erwartungen schnell verändert werden, sobald eigene Erfahrungen diese wiederlegen können. Klar, der Klempner steht normalerweise nicht halbnackt vor der Tür und die Sekretärin reißt sich auch nicht einfach die zu enge Bluse vom Leib. Auch was den Sex selbst angeht, versteht man bei Pornos recht schnell, dass das so nicht laufen kann.

Die Darstellungen von Sex in Pornos verändern die Erwartungen an Sex im realen Leben.Click To Tweet

Eigentlich sollte das dann bei schnöden Liebesfilmen ähnlich funktionieren. Hollywood ist schließlich eine Traumfabrik. Das wissen wir. Autos explodieren normalerweise nicht bei Auffahrunfällen. Kein Agent, so geheim er auch sein mag, überlebt ungeschützt einen Kugelhagel und tötet mit drei Schüssen sechs Angreifer. Wir freuen uns über das Adrenalin, schalten kurz die Logik ab und genießen das Spektakel. Bei Beziehungen in Filmen und Serien wird es schon schwieriger. Ich habe das Gefühl, dass da die Logik etwas länger aussetzt. McDreamy (Grey‘s Anatomy)und Mr. Big (Sex and the City) gelten als Traumtypen. Wie oft habe ich meine Mädels sagen hören, dass sie bitte sofort genauso einen Typen finden wollen. Oft genug habe ich mich auch selbst zu solchen Vergleichen hinreißen lassen. Auf der anderen Seite will fast niemand, dass sich eine Beziehung über drei Jahre anbahnt, wie es in solchen Serien vorkommt und die Logik setzt wieder ein.

„Wir müssen uns davon lösen, dass nur ein Bild von Sex stimmig und richtig ist“

Warum aber ist uns in manchen Fällen die Täuschung klar und in anderen nicht? Über Beziehungen und auch ihr Scheitern sprechen wir. Ich habe ganze Abende und oft auch Nächte Freundinnen getröstet und mit ihnen analysiert wie es gelaufen ist. Gescheiterte Dates sind lustige Gesprächsaufhänger bei Partys, Flaute im Bett gilt als bemitleidenswert. Die eigenen Erzählungen werden dem angepasst, was man als Idealbild verstanden hat. Klar lief dann beim ersten Mal das Lieblingslied und man hat sich als Paar auch im Bett auf Anhieb verstanden. Kann so gewesen sein. Muss es aber nicht. Wir müssen uns davon lösen, dass nur ein Bild von Sex stimmig und richtig ist. Vor allem weil dieses Hollywoodbild montiert und nichts weiter als eine Andeutung ist.

Sex muss nicht schön aussehen. Vor allem nicht von außen. Er muss sich gut, sicher und geborgen anfühlen. Zwischen den Partnern. Und weil man das vorher nicht genau wissen kann, muss man reden. Ich glaube es ist gut mit seinen Freunden ehrlich über das Thema zu sprechen, um überhöhte Erwartungen und Ängste abzubauen. Auch als Übung. Denn mit dem Partner sollte man sich trauen können darüber zu reden.


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Frederike Holewik

Frederike Holewik

ist ein echtes Meenzer Medsche. Geboren in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt, studiert sie dort momentan Publizistik und Geschichte. Auch journalistisch hat sie hier beim Magazin STUZ ihre Wurzeln. Mittlerweile ist sie als freie Journalistin in der ganzen Republik unterwegs. Stationen führten sie u.a. zu den Westfälischen Nachrichten in Münster und der Main Post in Würzburg. Immer wieder ist sie für Onlinemagazine tätig. Durch die Journalistenausbildung der Konrad-Adenauer-Stiftung ist ihr das multimediale Arbeiten wichtig. Das Spannendste am Journalismus sind für sie die Menschen und ihre Geschichten. Die gibt es überall zu finden, wenn man ihnen mit einem Lächeln und interessierten Fragen begegnet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt für sie in der Kulturberichterstattung. Ob klassisches Konzert, Lesung oder Vernissage - selten sitzt sie ohne Block und Stift im Publikum.
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Kategorie: Liebe & Sexualität Stichworte: Erwartung, Film, Geborgenheit, Idealisierung, Liebe, Pubertät, Sex, Sexualität

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Über Frederike Holewik

ist ein echtes Meenzer Medsche. Geboren in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt, studiert sie dort momentan Publizistik und Geschichte. Auch journalistisch hat sie hier beim Magazin STUZ ihre Wurzeln. Mittlerweile ist sie als freie Journalistin in der ganzen Republik unterwegs. Stationen führten sie u.a. zu den Westfälischen Nachrichten in Münster und der Main Post in Würzburg. Immer wieder ist sie für Onlinemagazine tätig. Durch die Journalistenausbildung der Konrad-Adenauer-Stiftung ist ihr das multimediale Arbeiten wichtig. Das Spannendste am Journalismus sind für sie die Menschen und ihre Geschichten. Die gibt es überall zu finden, wenn man ihnen mit einem Lächeln und interessierten Fragen begegnet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt für sie in der Kulturberichterstattung. Ob klassisches Konzert, Lesung oder Vernissage - selten sitzt sie ohne Block und Stift im Publikum.

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