Als Mutter Jesu kennen wir Maria vielleicht alle, aber was hat diese Frau mit dem Monat Mai zu tun? Vielen mag die katholische Marienverehrung zu kitschig und unverständlich sein. Unsere Autorin beschreibt, welche Rolle Maria auch heute noch in unserem Leben spielen kann, wenn wir uns auf sie einlassen.
Die Sonne scheint, ab und zu ein Regenschauer und die Natur erblüht. Das ist der Wonnemonat Mai. Aber außer gutem Wetter und sprießenden Blumen hat dieser Monat noch mehr zu bieten. In der katholischen Kirche wird er auch „Marienmonat“ genannt und das nicht ohne Grund. Im Mai verehren wir Maria, die Mutter Gottes. Maria empfing den Ruf Gottes, glaubte und gehorchte ihm. So ist diese Frau nicht nur die Mutter von Jesus, sondern sinnbildlich Mutter aller Glaubenden. Und damit ist sie nicht nur eine Person in der Geschichte des Christentums, sondern betrifft uns ganz persönlich. Seit etwa dem 17. Jahrhundert verehren die Katholiken Maria besonders im Monat Mai. Diese Tradition kommt daher, dass im Frühling viele Blumen blühen und die Blüten Maria als die schönste davon darstellen sollen. Aus diesem Grund ist der Marienmonat auf der Südhalbkugel der Erde nicht im Mai, sondern im entsprechenden Frühlingsmonat.
Verschiedene Ausdrucksformen der Verehrung Mariens
Maria wird in diesem Monat auf ganz verschiedene Weisen verehrt. Dazu gehören Maiandachten, Wallfahrten, aber auch (besonders früher) häusliche Feiern. Bei den Maiandachten wird viel gesungen. Es gibt zahlreiche Marienlieder, die Maria auf besondere Weise ehren sollen. Aber genauso gehören Lesungen und Predigten dazu, in denen natürlich Maria die Hauptrolle spielt. Die Wallfahrten finden an vielen verschiedenen Orten zu Marienheiligtümern statt. Auch diese sind auf ganz verschiedene Weise gestaltet. Ob man sich nun alleine auf den Weg macht, oder sich einer Gruppe anschließt und wie lange man diese Wallfahrt ausdehnen möchte ist einem natürlich selbst überlassen. Eine schöne Erfahrung ist immer ein gemeinsamer Weg im Zeichen der Maria und eine gemeinsame Andacht, nach der vielleicht sogar noch Zeit zum Austausch mit anderen Gläubigen ist. So etwas verbindet und lässt die Feier zu einer noch tieferen Erfahrung werden. Ein beliebter Wallfahrtsort ist zum Beispiel die Wallfahrtskirche Bogensberg, die älteste Marienwallfahrtskirche in Bayern. Häusliche Feiern sind heutzutage nicht mehr so weit verbreitet. Damals sammelten die Kinder bunte Blumen und es gab zuhause täglich kleine Maiandachten. Zusätzlich dazu natürlich auch die Feiern in der Kirche.
Marienverehrung auch heute noch?
„Dein Jubel steckt auch heute an“, heißt es in einem Marienlied von Eugen Eckert. Der Marienmonat Mai ist also noch lange kein alter Hut. In vielen Gemeinden wird ein vielfältiges Programm entworfen. Denn Maria spielt heute noch eine große Rolle in unserem Leben. Sie war eine einfache Frau aus dem Volk, die von Gott auserwählt wurde. Sie ist somit eine von uns. Niemand, der weit weg ist, unantastbar, sonst aus unserer Mitte, so wie du und ich. Gott hätte sich genauso gut eine Königin, oder zumindest eine Frau in höherem Stand suchen können. Aber nein, der Sohn Gottes wurde von einer ganz normalen Frau ohne jeglichen Großbesitz geboren. Maria ist auch in jederlei Hinsicht ein Vorbild für uns alle. Sie ist unsere Verbindung zu Christus in ihrer ganzen Einfachheit. Sie gab sich Gott völlig hin, ohne Wenn und Aber und vertraute ihm ganz. Das können wir uns auch immer wieder durch den Monat Mai in Erinnerung rufen und versuchen, es ihr in unserem Leben immer mehr zu verwirklichen. Die Hingabe durch Vertrauen, Vertrauen in Gott einzuüben.
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