„Sie ist da!“ – steht in großen Lettern auf der Firmenhomepage des US-amerikanischen Unternehmens Apple. Gemeint ist damit Apples neuestes Produkt auf dem Elektronikmarkt, die Apple Watch. Seit etwa vier Wochen ist die intelligente Uhr in drei Varianten auf dem Markt erhältlich und wie üblich sind die Meinungen über die Entwicklung sehr unterschiedlich. Im Folgenden werden Gründe für bzw. gegen den Kauf einer solchen Uhr aufgezeigt. Dass derartige Argumentationen immer recht persönlich eingefärbt sind, versteht sich wohl von selbst. Schlussendlich wird jeder zu seiner individuellen Entscheidung kommen müssen.
Pro 1: Apple kann es einfach besser
Apple hat in jüngster Vergangenheit besonders eines bewiesen, nämlich ein exzellentes Verständnis dafür, welche Funktionen ein Nutzer fordert und benötigt. Apples Credo dazu lautet „Weniger ist mehr“ und das kommt bei der Apple Watch voll zum Tragen. Mit der intelligenten Uhr bekommt man genau die Funktionen, die ein normaler Benutzer in Alltag wirklich benötigt. Das heißt: Nachrichten checken, einen kurzen Anruf annehmen, navigieren, Musik steuern und das alles ohne einen Handgriff in die Tasche.
Pro 2: Millionen geniale Apps in Aussicht
Was bei iPhone und iPad hervorragend geklappt hat, versucht Apple nun auch bei seiner Apple Watch: Die Entwicklung von Apps durch Dritte. Ein bis jetzt noch ungeahntes Potential steckt in der Entwicklergemeinde, die auch für das neuste Produkt von Apple hilfreiche und geniale Software entwickeln wird.
Pro 3: Eine Uhr für jedermann
Völlig überflüssig sind die Diskurse über den Preis, insbesondere über den der „Apple Wach Edition“. Das eine Uhr für 18.000 Euro nicht für jedermann gedacht ist, ist wohl selbstverständlich. Apple bietet mit seinen drei Variationen „Watch Sport“ (ab 399 Euro), „Watch“ (ab 649 Euro) und „Wach Editionen“ (ab 11.000 Euro) für jeden Geldbeutel etwas an. Dass luxuriösere Materialen, wie z.B. Gold, mehr Geld kosten als Edelstahl und Silikon, ist weder eine Erfindung von Apple, noch viele Worte wert – vor allem nicht im Uhrenmarkt. Gleich ob 18.000 Euro oder 400 Euro, Technik und Funktionen sind bei allen Apple Uhren gleich. Wer also nur 400 Euro investiert, wird mit seiner Apple Watch genau so viel Spaß haben wie der, der zum exklusiven 18-Karat-Roségold-Modell greift.
Nun die Argumente der Apple Watch Gegner:
Contra 1: Nur für iPhone Besitzer
Wer kann die Apple Watch eigentlich nutzen? Richtig. Selbstverständlich nur der, der das passende iPhone von Apple dazu besitzt. Als Android oder Windows Phone-Nutzer gehört man nicht einmal zur Zielgruppe von Apple. Wenn dennoch Interesse besteht, muss zusätzlich noch ein passendes Apple Smartphone gekauft werden. Dabei kommen locker nochmals 599 Euro (iPhone 5S) dazu.
Contra 2: Eine Uhr, die keinen Tag durchhält
Nach 18 Stunden ist Schluss, so Apple, denn dann muss die Watch wieder an den Strom. Bis zur Vollladung dauert es zusätzlich nochmal bis zu 2,5 Stunden. Eine Uhr, die keinen Tag durchhält? Klingt nach einer alten Taschenuhr, die man täglich aufziehen muss.
Contra 3: Fotos, Mails und Co. auf einer 4-Zentimeter-Uhr?
Apple bietet den Nutzern der Apple Watch Apps wie Kalender, Mail, Apple Pay, Twitter und mehr. Zur Auswahl steht je nach Handgelenksgröße wahlweise ein 38- oder 42-Millimeter kleiner Touch-Display. Man muss keine besonders großen Finger haben, um fast den ganzen Bildschirm mit einer Fingerberührung abzudecken. Macht diese Art von Steuerung dann noch Spaß?
Contra 4: Der Preis
Das günstigste Modell, welches mit einem quietschfarbenen Plastikarmband ausgeliefert wird, kostet bereits 399 Euro. „Information Handling Services“ (IHS), ein weltweit tätiges Unternehmen für Informationen und Analysen mit Sitz in den USA, berechnete die Herstellungskosten der Apple „Watch Sport“, die sich auf etwa 75 Euro belaufen. Somit hat die Smartwatch „made in California“ in Relation zum Verkaufspreis die bislang geringsten Herstellungskosten eines Apple-Produkts. Das wertvollste an Apples „Watch Sport“ ist der Mini-Touchscreen mit Kosten in Höhe von 18 Euro.
Aber es geht natürlich auch noch teurer: Ab 649 Euro ist die „Watch“ und ab 11.000 Euro die „Watch Edition“ erhältlich. Was man für den Mehrpreis bekommt ist eine größere, klobigere und protzigere Uhr.
Fazit:
Ob sich die Apple Watch auf dem Markt durchsetzen wird, sehen wir spätestens bei der nächsten Quartalszahlenveröffentlichung. Die Chancen für den Erfolg stehen meines Erachtens gut und die Apple Watch könnte der nächste große Wurf von Apple werden. Einige Unternehmen wie Samsung werden sich somit dem neuen Konkurrenten auf dem noch jungen Smartwatchmarkt stellen müssen. Traditionsunternehmen, wie Rolex oder Breitling werden aber sicherlich trotz 18-Karat-Roségold-Modellen von Apple auch in Zukunft keinen Verkaufszahleneinbruch bei ihren Schweizer Luxusuhren erleben.
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