Jeder von uns hat schon einmal gelogen. Oft geht es auch um Notlügen, die gewisse Situationen einfacher machen sollen, oder wir lügen, um uns besser darzustellen oder den anderen abzuwerten. Lange geht das nicht gut. Es gibt Alternativen, wie Du mit Lügen besser umgehen kannst.

Stellen wir uns eine konkrete Situation, einen Klassiker der Lügen vor: den Ehebruch. Ein Mann betrügt seine Frau mit der Sekretärin an seiner Arbeitsstelle. Er kommt nach Hause, und statt diesen Fehler seiner Frau zu beichten, lügt er sie mutwillig an. Diese Lüge schadet mindestens in zweifacher Hinsicht.
Erstens: Der Mann lügt seine Frau an und sagt damit wissentlich die Unwahrheit. Er beschädigt damit das Band der Ehe zwischen seiner Frau und ihm. Er schädigt also eine unbeteiligte Person und zerstört das Verhältnis zu ihr und seinen Mitmenschen, falls er noch andere Menschen anlügt.
Zweitens: Der Mann schädigt sich selbst durch die Lüge und kann damit nicht mehr aufrichtig leben. Wenn dieser Mann ein Gewissen hat, das nicht zu sehr abgestumpft ist, wird dieses ihn innerlich anklagen, denn er ist nicht im Reinen mit sich selbst.
Was ist unser Motiv zu lügen?
Lügen ist oft ein Ausweg, der bequem erscheint und der uns vorgaukelt, relativ einfach mit der Situation fertig zu werden. Doch die Bequemlichkeit täuscht. Was daraus folgt, ist weitaus schlimmer als unsere Reue über die Lüge. Wir verhalten uns nicht aufrichtig, können uns das nicht eingestehen und fügen unseren Mitmenschen Leid zu. Wir verhalten uns unaufrichtig, weil wir mit der eigentlichen Schuld unserer Lüge nicht leben wollen.
Wir reden uns die Dinge schön und widersprechen dem Tatsachenbefund. Somit akzeptieren wir uns selbst auch nicht vollständig, denn wir können offensichtlich, durch die Lüge, nicht dazu stehen. Wir stehen nicht dazu, dass wir nun einmal Menschen sind, die Fehler machen. Ob durch äußeren oder selbst gemachten Druck glauben wir, dass wir perfekte Menschen sein müssen. Da wir über kurz oder lang diese Erwartungen enttäuschen, wollen wir selbst vor unserer Umwelt gut dastehen und vergessen darüber, uns wie wahrhaftige Menschen zu verhalten.
Was wäre die Alternative?
Auch wenn es einfach klingt: Es gibt aus dieser Spirale nur einen Ausweg. Man muss notwendigerweise die eigene Schuld eingestehen und zur Wahrheit zurückfinden. Wer hat nicht schon einmal ein Gefühl der Freiheit gespürt, wenn er seine Lügen bereut, gestanden und wieder gut gemacht hat? Dass dieser Weg der Umkehr und Buße natürlich schmerzhaft ist, ist klar; denn wer gesteht schon gern seine eigene Schuld und menschliche Gebrochenheit ein? Dennoch ist es der einzige Weg, um aus dem Netz der Lügen auszubrechen und ein Leben in Wahrhaftigkeit zu leben.
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