„Schatz, lass uns uns einen Hund zulegen!“ Das klingt erstmal nach einer wunderbaren Idee. Denn ganz klar: Ein Hund kann das Leben unsagbar bereichern. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die ihr beachten solltet, bevor ihr einen Hund adoptiert.
Welcher Hund passt zu mir?
Bevor ihr euch im örtlichen Tierheim oder online umseht, überlegt euch zunächst, was für eine Persönlichkeit euer Hund haben sollte, damit er auch zu euch passt. Seid ihr sportlich sehr aktiv und wollt den Hund mit zum Joggen nehmen? Dann solltet ihr euch nach einem verhältnismäßig jungen Tier umsehen, das körperlich uneingeschränkt ist. Ihr verbringt das Wochenende am liebsten auf der Couch? Dann solltet ihr euch einen eher gemütlich veranlagten Hund suchen, der unter Umständen auch schon etwas betagter sein kann.
Ich weiß, ich weiß. Wieso soll ich mir einen alten Hund holen, wenn der in ein paar Jahren wahrscheinlich stirbt? Aus zwei Gründen: Erstens, ihr ermöglicht dem Tier einen schönen Lebensabend. Und zweitens, ein etwas älterer Hund eignet sich gut für Anfänger. Das Tier hat seine „wilden“ Jahre bereits hinter sich und muss unter Umständen nicht mehr von der Pike auf alles beigebracht bekommen. Womit wir beim nächsten zentralen Thema wären: Hundeerziehung.
Was muss mein Hund können?
Zunächst einmal ist es natürlich vollkommen euch überlassen, was ihr eurem Hund beibringt. Allerdings gibt es ein paar grundlegende Dinge, die über „Sitz“ und „Platz“ hinausgehen. Zum Beispiel ist es elementar, dass der Hund euch als Rudelführer anerkennt und respektiert, ansonsten wird er euch auf der Nase herumtanzen und nur das tun, wozu er gerade Lust hat. Das kann unter Umständen nicht nur nerven, sondern auch gefährlich werden. Ein freilaufender Hund an einer vollbefahrenen Straße, der sich nicht zurückrufen lässt, ist für jeden Hundebesitzer der absolute Alptraum.
Ihr müsst euch eines immer vor Augen halten: Ein Hund ist wie ein Kind. Er braucht Erziehung und das ist Arbeit. Es gibt tatsächlich einige gute Bücher und Webseiten zu diesem Thema, aber Anfängern würde ich eine Hundeschule empfehlen. Dort wird sowohl mit dem Hund als auch mit seinem Herrchen Schritt für Schritt geübt, wie das mit der Leinenführung funktioniert oder auch, wie ich meinem Hund beibringe, sich einige Meter von mir entfernt hinzusetzen und auf mich zu warten. Die Erziehung ist das absolute A und O beim Thema Sicherheit und daran führt kein Weg vorbei. Je nach Persönlichkeit des Hundes kann das unterschiedlich lange Zeit in Anspruch nehmen, was auch ein wichtiger Faktor ist.
Stellt euch selbst die Frage: habe ich überhaupt Zeit für einen Hund? Wenn ihr von morgens halb 8 bis abends halb 6 auf der Arbeit seid, lohnt es sich nicht. Weder für euch noch für das Tier, das den ganzen Tag alleine in der Wohnung wäre. Abgesehen davon, dass ein Hund mindestens dreimal am Tag raus muss, um sein Geschäft zu erledigen (und zwar bei jedem Wetter) braucht er Beschäftigung. Gelangweilte Hunde suchen sich nicht selten eine eigene Beschäftigung, was auch mal zu zerkauten Schuhen oder einem zerfetzten Teppich führen kann. Somit sollte die meiste Zeit des Tages mindestens eine Person zur Verfügung stehen, um den Hund zu beschäftigen.
Ist meine Wohnung entsprechend?
Wenn ihr überlegt, euch einen Hund anzuschaffen, klärt das zuallererst mit eurem Vermieter. Manche wollen keine Hunde in ihren Wohnungen, da sie Lärm oder Schmutz befürchten. In diesem Fall könnt ihr natürlich das Gespräch suchen und um eine Ausnahme bitten. Sollte an dem Entschluss des Vermieters nicht zu rütteln sein, müsst ihr dies allerdings akzeptieren und entweder den Wunsch nach einem Hund in die Zukunft verschieben oder umziehen. Außerdem sollte eure Wohnung groß genug sein. Natürlich kommt es hierbei auch auf die Größe des Hundes an: Ein Chihuahua muss nicht in einer Villa wohnen. Bei großen Hunden sieht es schon wieder anders aus. Das Tier sollte ohne Probleme von einem Zimmer ins nächste gehen können, ohne sich jedes Mal die Hüfte am Türrahmen zu stoßen.
Abgesehen davon solltet ihr euch eine Ecke suchen, die ihr frei räumen könnt, wo der Hund seinen festen Platz bekommt, etwa auf einer Decke oder in einem Körbchen. Der feste Platz ist für den Hund gerade am Anfang eurer Beziehung wichtig, damit er einen Zufluchtsort und ihr einen Ort habt, auf den ihr ihn schicken könnt, wenn ihr ihn mal gerade „aus den Füßen“ haben wollt, etwa wenn der Zalando-Mann vor der Tür steht. Bei mir daheim gab es für den Hund immer einen solchen Platz und wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Gerade in einem Haushalt mit Kindern bietet dieser Platz dem Hund einen Zufluchtsort, wenn er mal gerade nicht gekuschelt werden will. Dann sind die Kinder darauf hinzuweisen, das Tier in Ruhe zu lassen, wenn es den Platz von selbst aufsucht. Zum Thema Kind und Hund lassen sich nur zwei Dinge sagen: Der Hund muss grundsätzlich mit Kindern zurecht kommen und den Kindern muss so früh wie möglich begreiflich gemacht werden, dass sie es mit einem eigenständig denkenden Lebewesen zu tun haben und nicht mit einem Kuscheltier.
Hundesteuer und andere Kosten
Abschließend muss noch erwähnt werden, dass ein Hund Geld kostet. Das beginnt mit seiner Adoption, geht über Futter und Hundesteuer bis hin zum Tierarzt. Jeder Bürger ist verpflichtet, seinen Hund anzumelden und monatlich Steuer für ihn zu zahlen. Die Höhe dieses Betrags ist je nach Region unterschiedlich und in manchen Bundesländern gibt es sogar unterschiedliche Kostenhöhen je nach Hunderasse. Beim Futter gibt es eine unendliche Palette an Angeboten. Hier gilt: Was mag der Hund und was verträgt er? Und natürlich solltet ihr euren Hund impfen lassen, beispielsweise gegen Tollwut. Auch der Hund kann mal krank werden und das bedeutet, dass ein Tierarzt ein Muss ist.
„Natürlich kann man auch ohne Hund leben, es lohnt sich nur nicht.“
Ich persönlich bin ein absoluter Hundefan. Ich bin mit Hunden groß geworden und meiner Meinung nach sind sie eines der wundervollsten Wesen dieser Erde. Wenn ihr eurem Hund Liebe und Zuneigung entgegenbringt, wird er es euch mit mindestens doppelt so viel Liebe zurückzahlen. Sie sind die pure Lebensfreude und es gibt nichts Schöneres, als wenn man morgens die Treppe runter kommt und in der Küche fröhlich und schwanzwedelnd begrüßt wird.
Ja, Hunde sind eine tolle Sache, aber sie brauchen auch Pflege, Erziehung und vor allem Zeit. Wenn euch all das nicht abschreckt und ihr euch als geeignet seht, einen Hund zu adoptieren noch ein abschließender Rat von mir: Bevor ihr zum Züchter geht, seht euch zuerst mal in den Tierheimen in eurer Nähe um. Dort sitzen unzählige Tiere, die auf ein liebevolles Zuhause hoffen und es muss nicht immer ein Rassehund sein.
sebastian
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