Rudolf Gehrig hat auf f1rstlife vor vielen Jahren einen durchaus lesenswerten Ratgeber geschrieben über die “13 Tipps, um es sich mit der Traumfrau zu versauen”. Das ist schon lange her. Zeit also, seine Ratschläge auf die heutige Zeit zu übertragen und weiter zu präzisieren.
1. Priorisiere dein Smartphone – sie kann warten.
Die moderne Beziehung ist kein Vergleich mit deinem Handy – denn das kann schließlich weitaus mehr: Likes, Herzchen und Kommentare fliegen dir quasi jede Sekunde zu. Du bist immer ansprechbar, immer da, immer nah für alle: Das KANN schon aus zeitlicher Sicht keine Frau der Welt schaffen. Setze also die richtigen Prioritäten:
Wenn sie dir schreibt, antworte erst, nachdem du:
- die Trends auf TikTok gescannt hast,
- drei Reels gespeichert hast, die du niemals wieder anschauen wirst,
- auf Insta fünf Minuten lang irgendwelche Fremden bewundert hast,
- in vier Gruppenchats nachgeschaut hast, ob jemand „Brooo“ geschrieben hat,
- und natürlich noch fix die Kryptowährung überprüft hast, von der du keine Ahnung hast.
Reagiere dann mit einem „ok“ oder einem Daumen.
Schreib bloß nicht mehr. Das könnte Nähe erzeugen und dazu animieren, dass noch mehr zurückkommt und du wieder antworten musst.
Noch besser: Lass sie drei Stunden warten und poste in der Zwischenzeit munter Insta-Stories von deinem Essen, deinem Fitnessstudio-Spiegel oder deinem neuen Lieblingsfilter. Wenn du’s richtig machst, wird sie irgendwann glauben, sie übertreibt – und schweigt.
2. Halte dir immer eine kleine Reserve an Alternativen – denn Treue ist ja total überbewertet
Wenn du es dir wirklich gründlich versauen willst, musst du eine Sache verinnerlichen: Treue ist nur für Leute, die alt sind, von “Verantwortung” sprechen, Exoten – und mal ehrlich, Du willst nicht dazugehören.
Halte dir konsequent drei bis fünf Ersatzkandidatinnen warm – nicht aktiv, aber gedanklich. Das reicht völlig. Schließlich geht’s ja nicht darum, wirklich fremdzugehen. Es genügt vollkommen, dass du:
- auf Instagram jeder hübschen Fremden folgst,
- jedes zweite Reel von irgendwem kommentierst, der „zufällig“ weiblich ist,
Sorge dafür, dass sie weiß, dass du deine Optionen theoretisch offen hältst. Du musst nichts tun – der Gedanke allein frisst sich in jede Beziehung.
Und falls sie irgendwann irritiert ist, halte eine deiner Lieblingsphrasen bereit:
- „Ich kann doch nichts dafür, wenn andere Frauen mir schreiben.“
- „Ich bin halt nett, soll ich’s sein lassen?“
- „Du bist doch die Einzige, mit der ich ernst schreibe.“
Dieses Wort – ernst – ist der moralische Joker.
Damit kannst du jede Grenzüberschreitung elegant relativieren.
Und das Schönste daran? Ein Mann ohne Richtung ist schließlich nicht langweilig, sondern „frei“.
3. Nutze Gespräche nicht zum Austausch – sondern zur Selbstvermarktung
Die heutige Kommunikation funktioniert wie ein Pitch-Deck: immer gut gelaunt, schön, verlässlich. Möglichst wenig Mensch, der sich dauernd beschwert – noch dazu in die Kamera hinein. Geht gar nicht.
Also lass sie reden – aber nur, damit du selbst besser dastehen kannst:
Sie: „Ich hatte heute so viel Stress…“
Du: „Omg SAME, aber bei mir war’s noch krasser, weil…“
Gib ihr nie Raum, weich zu sein. Moderne Beziehungen scheitern effizient, wenn einer der beiden permanent TED-Talks hält. Und du willst ja schließlich Beeindruckung, nicht Verbindung.
Wenn sie erzählt, was sie bedrückt, fang sofort an, Lösungen zu präsentieren.
Nicht etwa einfache, verständnisvolle Sätze. Nein. Schmeiß ihr acht ungefragte Tipps um die Ohren, die du nach „Lifehack for anxiety“ auf TikTok gefunden hast.
Nichts macht Beziehungen so ungemütlich wie das Gefühl, der eigene Partner würde einen eher therapieren wollen als verstehen.
4. Pflege deine Männlichkeit ausschließlich über Fitnessstudio, Statussymbole und Ironie
Der moderne Mann weint nicht – er schwitzt. Und zwar bevorzugt im Gym.
Wenn sie fragt, wie du dich fühlst, bist du nie traurig, nie überfordert, nie verletzt.
Du bist:
- „im Tunnel“
- „im Grind“
- „im Modus“
- „nah dran an meinem persönlichen Peak“
Emotionen sind nur dann erlaubt, wenn sie sich auf Pre-Workout, oder Muskelkater beziehen. Verstanden?
Wenn sie weint, sag: „Warte kurz, ich schreib nur meinen Satz hier fertig.“ Aber schreib natürlich nichts – tu nur so, um Distanz zu erzeugen.
Ironie ist ebenfalls ein Top-Tool: Wann immer sie etwas Ernstes anspricht, lache. Sag: „Du bist so süß, wenn du kompliziert bist.“ Das wirkt wie ein emotionaler Eimer kaltes Wasser.
5. Manipuliere sie charmant mit psychologischem TikTok-Wissen
Warum ehrlich, reflektiert und verantwortungsvoll sein, wenn du auch einfach die Diagnosen benutzen kannst, die du in 14-sekündigen Clips gesehen hast?
Sag in ernsten Momenten:
- „Du bist halt ein anxious Attachment Type.“
- „Ich bin ein Sigma-Male, das verträgt sich nicht mit deiner Energie.“
- „Du reagierst so, weil du Vaterwunden hast.“
Du bist nicht ihr Partner – du bist ein wandelnder, toxisch zusammengeklauter Psychologie-Mist.
Und das Schöne: Sie kann dir nicht widersprechen, ohne sich selbst schlecht zu fühlen. Denn wer möchte schon als „unreflektiert“ dastehen? Nichts zerstört Vertrauen schneller als Menschen, die Diagnosen als Waffen benutzen.
6. Verwechsle Nähe mit Content-Produktion
Willst du echte Intimität verhindern? Dann film sie. Immer. Auch im schlechtesten Licht.
Wenn ihr zusammen seid, mach Screenshots, Clips, Selfies, TikTok-Transitions – alles, außer wirklich da sein. Während sie dir etwas Persönliches erzählt, sag: „Halt mal kurz still, das sieht grad voll cute aus!“
Lade es hoch. Immer zu früh. Immer ungefragt. Immer mit Musik, die absolut nicht zum Moment passt.
Wenn sie sagt, dass sie das nicht mag, sag: „Babe, entspann dich. Du bist doch wunderschön.“
So kombinierst du Komplimente mit Grenzverletzungen – perfekt toxisch. Und wenn sie in echt Nähe will?Sag: „Mach mal kurz. Für Reels.“
7. Sei digital eifersüchtig – denn das ist die neue Königsdisziplin
Echte Eifersucht war gestern. Heute zählt Online-Eifersucht:
- Checke ihre „Zuletzt online“-Zeit.
- Frage, warum sie „Gefällt mir“ bei einem postenden Mann gelassen hat, dessen Profil keine drei Fotos hat.
- Analysiere ihre Follower-Liste wie ein FBI-Agent beim Kaffee.
- Schreibe: „Warum hast du diese Story erst gesehen und meine noch nicht?“
Mach passive-aggressive Kommentare:
„Hihi, warst aber lang online gestern.“
So wird jede WhatsApp-Sitzung zum Verhörraum. Moderne Eifersucht ist nicht laut. Sie ist still, klebrig und gut getarnt als „Ich mach mir nur Sorgen“.
8. Setze glasklare Bindungsgrenzen: Nenn sie „Babe“, aber nie „meine Freundin“
Heutige Beziehungen enden selten durch Betrug. Sie enden daran, dass einer Angst hat, das Wort „Beziehung“ auszusprechen.
Also:
Sag nicht, dass sie deine Freundin ist. Nenne sie einfach:
- Babe
- Cutie
Bleibt vage. Immer. Wenn sie Klarheit möchte, sag: „Warum definieren wir überhaupt alles?“ Wenn sie Stabilität will, sag: „Du setzt mich unter Druck.“
Wenn sie wissen möchte, wohin das führt, sag: „Ich lebe im Moment.“ Das moderne „Ich bin nicht bereit für was Festes“ ist toxischer als jede Red Flag.
9. Führe Diskussionen per Chat – niemals im echten Leben
Willst du Konflikte eskalieren wie ein Profi?
Beantworte alles schriftlich.
Vorteile:
- Du kannst ihre Nachrichten überfliegen.
- Du kannst falsch verstehen.
- Du kannst ungelesen lassen.
- Du kannst jederzeit „Meeting“ schreiben, obwohl du nur am Klo sitzt.
Wenn sie dich anruft, geh nicht ran. Schreib lieber: „Was gibt’s?“
Wenn sie etwas Ernstes klären will, sag: „Schreib’s mir ordentlicher.“ Und wenn sie emotional wird, sag:„Das macht einfach keinen Sinn gerade.“ Digitales Distanztheater wirkt Wunder.
10. Optimiere dich selbst – und sie gleich mit
Du willst eine Beziehung zerstören? Perfekt – dann werde ihr persönlicher Selbstoptimierungs-Coach.
Sag jeden Satz mit der unterschwelligen Botschaft, dass sie noch nicht fertig ist:
- „Hast du genug getrunken?“
- „Du solltest früher schlafen.“
- „Willst du wirklich das essen?“
- „Deine Produktivität könnte besser sein.“
- „Ich hab dir ein paar Routinen zusammengestellt.“
Mach dir keine Sorgen – du hilfst ihr damit nicht. Du zerstörst ihr Selbstwertgefühl langsam, aber effektiv.
11. Mach jede gemeinsame Aktivität zum Wettbewerb
Ob Spazierengehen, Kochen oder Serien schauen – mach’s kompetitiv:
Sie: „Ich bin heute 10.000 Schritte gegangen.“
Du: „Lol, ich 19.000.“
Sie: „Ich hab gekocht.“
Du: „Es war gut, aber ich hätte’s anders gemacht.“
Sie: „Ich hab ein schönes Foto gemacht.“
Du: „Ich kenn nen besseren Filter.“
Es geht darum, dass sie das Gefühl bekommt, IMMER zu verlieren. Keine Frau bleibt langfristig bei einem Mann, der alles in ein Duell verwandelt, das sie nicht gewinnen kann.
12. Erkläre jede Macke von dir zu einer ästhetisch wertvollen Persönlichkeitseigenschaft
Der moderne Mann übernimmt niemals Verantwortung. Nein, er rebranded seine Schwächen:
- Faulheit heißt „Minimalismus-Lifestyle“
- Drama heißt „Mediterranean Energy“
- Unzuverlässigkeit heißt „Free Spirit“
- Egoismus heißt „Self-Care“
Und wenn sie mal erwartet, dass du dich anstrengst, sag: „Ich will nicht jemand sein müssen, der ich nicht bin.“ Das ist die Netflix-Serien-Version von Stillstand.
13. Emotionale Gespräche?
Haha. Mach ‘nen Witz. Oder geh offline.
Wenn sie sagt: „Ich möchte über unsere Zukunft reden“,
antworte: „Boah, das passt jetzt gar nicht … Babe.“
So bleibt eure Beziehung oberflächlich, frustrierend und komplett austauschbar.
Für den Fall, dass du zwischendurch vergessen hast, worum es wirklich ging
Falls du es tatsächlich bis hierhin geschafft hast – herzlichen Glückwunsch. Entweder bist du bemerkenswert geduldig, oder du hast eine Beziehung, die dir wichtiger ist, als du manchmal zugeben würdest. Vielleicht beides.
Jedenfalls hoffe ich, dass dir inzwischen klar geworden ist:
Dieser Anti-Ratgeber ist kein Ratgeber. Er ist ein Spiegel.
Ein etwas frecher, überzeichneter, ironisch verzerrter Spiegel – aber eben doch ein Spiegel.
Denn all die Tipps, die dir hier empfohlen wurden, funktionieren nur aus einem einzigen Grund so gut:
Sie zerstören verlässlich genau das, was eine starke Beziehung ausmacht.
Und hier kommt die hoffnungsvolle Nachricht, die viele Männer nicht glauben wollen, weil sie zu einfach klingt:
Wenn du das Gegenteil tust – wirklich das genaue Gegenteil – dann wird aus „Traumfrau verlieren“ ganz schnell „Traumfrau behalten“
Das bedeutet:
- statt ständig abwesend zu sein -> wirklich präsent sein
- statt Optionen offen zu halten -> sich bewusst entscheiden
- statt zu konkurrieren -> gemeinsam wachsen
- statt ironisch -> ehrlich
- statt distanziert -> zugewandt
- statt halbherzig -> verlässlich
- statt „Babe“ -> „meine Frau“
- statt Ausreden -> Haltung
- statt Drama -> Würde
- statt ständig online -> miteinander offline glücklich
Es ist weniger kompliziert, als es klingt.
Frauen verlangen nicht nach Perfektion.
Sie verlangen nach Charakter.
Nach einem Mann, der seine Worte meint.
Nach einem Mann, der nicht rennt, sobald’s ernst wird.
Nach einem Mann, der nicht flieht in Filter, DMs, Ablenkung und Ausreden.
Nach einem Mann, der wirklich liebt – nicht nur im Status, nicht nur im Chat, nicht nur in der Story.
Und hier kommt die letzte Wahrheit, die viele vergessen:
Die Traumfrau bleibt nicht, weil du perfekt bist.
Sie bleibt, weil du jeden Tag ein bisschen mehr zeigst, dass sie dir nicht egal ist.
Vielleicht steckt darin das einzig wirklich Wichtige an diesem ganzen Text:
Die Erkenntnis, dass die stärksten Beziehungen ehrlich, wertvoll, verbindlich sein sollten.
Und das Schöne ist: Du musst nur anfangen, dich zu interessieren.






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