Angefangen hat alles mit einer Gruppe von Forschern, die loszogen, um das Gebiet um den Yellowstone zu erkunden. Unter ihnen war auch der Fotograf William Henry Jackson. Durch seine Aufnahmen wurde nicht nur er berühmt, sondern auch jene Gegend, die mit ihrer Schönheit und Einzigartigkeit die Menschen faszinierte. Kurz darauf, im Jahre 1872, wurde der Yellowstone zum ersten Nationalpark der Welt erklärt und circa hundert Jahre später, 1978, wurde ihm von der UNESCO der Titel Weltnaturerbe verliehen.
Dynamisch
Der Nationalpark umschließt die 80×55 Kilometer große Caldera (spanisch für „Kessel“) des Yellowstone-Supervulkans, der sich über die Staaten Wyoming, Montana und Idaho erstreckt. Dieser Kessel ist vor ungefähr zwei Millionen Jahren durch mehrere Eruptionen entstanden und ist nicht zu verwechseln mit dem Vulkankrater, der sich nach den Eruptionen nun unter der Caldera befindet. Die Erdschichten unter dem Yellowstone sind nach wie vor ständig in Bewegung und verursachen jährlich über 2000 meist schwache Erdbeben.
Die aktive Vulkanlandschaft hat ungefähr 10.000 heiße Quellen und über 300 Geysire geschaffen. Das entspricht über 60 Prozent der weltweit existierenden heißen Quellen. Diese sind der Lebensraum von verschiedenen thermophilen Bakterien, die dem Wasser die vielfältigen grellen Farben verleihen. Der bekannteste Geysir ist Old Faithful, der im fast regelmäßigen Abstand von 90 Minuten rund 30.000 Liter Wasser spuckt. Die Eruptionen dauern meist zwei bis fünf Minuten und können eine Höhe von über 50 Metern erreichen.
Tierisch
Der Nationalpark ist auch Heimat vieler Tierarten: Grizzlybären, Elche, Bisons und Kojoten – um nur ein paar von ihnen zu nennen. Die einen ziehen sich eher zurück, wohingegen die anderen die Aufmerksamkeit der Touristen suchen. Bisons zum Beispiel gehören zur letzteren Sorte. Ihnen muss auf der Straße immer „Vorfahrt“ gewährt werden und Vorsicht! Komme ihnen nicht zu nah! Viele unterschätzen das Gemüt eines Bisons und so werden im Yellowstone jährlich mehr Menschen von Bisons als von Bären verletzt.
Touristisch
Die Sommermonate sind bei den Touristen die beliebtesten. Doch auch in den anderen Jahreszeiten ist der Park äußerst sehenswert und vor allem nicht so überfüllt. Der Herbst ist mit seinen sogenannten „Fall Colors“ besonders bei Fotografen beliebt. Im Winter, der hier wegen der Höhenlage meist bis in den April oder Mai hineinreicht, sind die meisten Straßen im Park für Autos gesperrt und nur mit Snowmobil oder auf Skiern befahrbar. Für diejenigen, die vom Wintersport nicht sonderlich begeistert sind, gibt es dafür den Boiling River. Das ist eine Stelle, an der das kochende Wasser einer heißen Quelle mit dem eisigen Wasser eines Flusses zusammenfließt.
Es gibt nichts Schöneres, als bei Minusgraden im angenehm warmen Wasser des Boiling Rivers zu entspannen – unter freiem Himmel, inmitten der Schneelandschaft. Sobald die Straßen im Frühling wieder freigegeben werden, können die Ferngläser herausgeholt werden. Denn jetzt ist die Zeit, in der die Natur buchstäblich aufwacht und neues Leben schenkt. Die Tierjungen von Bisons, Elchen und Bären werden geboren und die Blumenwiesen stehen in voller Pracht. Ob Groß, ob Klein, ob Jung, ob Alt – Der Yellowstone National Park hat rund ums Jahr für jedem etwas zu bieten.
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