Im Herbst habe ich endlich den Zulassungsbescheid für mein Studium bekommen – im Winter aber immer noch keine Wohnung gefunden. So wie ich selbst vor kurzem noch, stehen auch viele andere Studenten in überfüllten Universitätsstädten vor diesem Problem. Aus eigener Erfahrung kann ich von der stressigen und zeitintensiven Wohnungssuche nach Semesterbeginn berichten.

Vor Semesterbeginn – Die Hoffnung auf die Traumwohnung ist (noch) ungebrochen
Nachdem wir, die Zusage der Uni erhalten haben, machten wir uns euphorisch auf die Suche nach der ersten eigenen Wohnung. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt: Wilde Homepartys, die Kronkorkensammlung an der Wand, Essen vom Pappgeschirr, weil Spülen nun mal zu anstrengend ist… Eben alles, was wir uns von einem richtigen Studentenleben erhofften.
Problematisch wurde es erst, als die ersten Anfragen auf „wg-gesucht.de“ und die dringenden Postings auf Facebook, ob einer einen kennt, der einen kennt, nicht die passenden Ergebnisse erzielten. Und der Traum von den eigenen vier Wänden schien plötzlich gar nicht mehr so greifbar. Trotzdem: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so setzten wir uns in den Zug, fuhren in die neue Heimat und besichtigten drei Tage lang jede Wohnung, die irgendwie ins Budget passte und auf „immobilienscout24“ aufzutreiben war.
Wenn die böse Vorahnung Realität wird
Bei Sammelbesichtigungen mussten wir dann jedoch entsetzt feststellen, dass noch etwa einhundert andere Menschen auf diesem Planeten existierten, die wohl die gleiche Idee hatten. Die Wohnungssuche scheint einem Lottospiel zu gleichen. Die Wenigen, die das Glück gehabt haben, eine dieser Wohnungen tatsächlich zu ergattern, hatten damit bereits den Alptraum der Wohnungssuche überstanden. Nachdem wir anderen dann noch die übriggebliebenen WG-Zimmer in Abstellkammergröße begutachtet hatten, kam die finale Erkenntnis: Die passende Wohnung zu finden, würde wohl doch schwieriger werden, als gedacht.
Und da sind wir nun: Die Rastlosen, die sich noch keinen Termin beim Bürgeramt haben geben lassen, um sich umzumelden. Stattdessen müssen wir mangels Alternativen wohl oder übel weiter suchen und währenddessen auf der Couch der Freundin eines Freundes übernachten, zur Zwischenmiete wohnen oder wenigstens übergangsweise im Studentenwohnheim unterkommen.
Wohnungs- und ahnungslos – Was jetzt?
Es ist weiterhin Durchhaltevermögen gefragt, denn auch unsere Möglichkeiten, Wohnungen zu finden, haben sich erweitert. Wir haben einen neuen Freundeskreis gefunden, zu dem vielleicht jemand gehört, der Lust auf eine WG-Gründung hat. Vielleicht kennt aber auch jemand jemanden, der ebenfalls noch auf Wohnungssuche ist oder sogar ein WG-Zimmer anzubieten hat und kann den Kontakt herstellen. Was viele nämlich unterschätzen, ist die hohe Zahl an Wohnungen, die über Mundpropaganda oder durch das Schwarze Brett in der Uni vermittelt werden.
Außerdem lassen sich auch im Internet jeden Tag neue Angebote finden. Ein kleiner Tipp dazu: Wenn die Möglichkeit besteht, den Anbieter direkt zu kontaktieren, dann ist ein Anruf sehr viel erfolgsversprechender als eine E-Mail, da man so eine direkte Rückmeldung erhält. So verschwendet man keine unnötige Energie dafür, eine Bewerbung für eine Wohnung zu tippen, die schon lange vergeben ist.
Kopf hoch! Die nächste Wohnung kommt bestimmt
Die Devise lautet: Nicht aufgeben, bis der unerledigte Abwasch endlich in der Traumwohnung vor sich hingammeln darf! Und falls einen mal völlig der Mut verlassen sollte, weil einem wirklich jede Wohnung vor der Nase weggeschnappt wird, den kann die Gewissheit trösten, dass er definitiv nicht alleine ist. Das beweisen die vielen bekannten Gesichter bei der nächsten Besichtigung.
Schreibe einen Kommentar