Unabhängigkeit der Arbeitnehmer von Öffnungszeiten
Arbeitnehmer, die bis 20 Uhr arbeiten müssen, haben meist nicht die Möglichkeit, werktags einzukaufen. Durch die Liberalisierung und damit Ausweitung der Öffnungszeiten kann ein Arbeitnehmer zu jeder Zeit seine Versorgungsgüter einkaufen. Auch bei mir persönlich als Schüler mit Nebenjob kommt es oft vor, dass ich nach der Arbeit nicht mehr die Möglichkeit habe, nach 20 Uhr in Bayern einzukaufen. Aber auch andere, wie mein Vater, beklagen sich oft über den Stress, um am Abend noch einmal einkaufen zu können.
Schaffung neuer Arbeitsplätze
Ein weiteres Argument für durchgehende Ladenöffnungszeiten ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Sektor des Einzelhandels. Denn durch die Verlängerung der Verkaufszeiten bedarf es auch im Einzelhandel Nachtschichten. Würden auch die Sonntage komplett verkaufsoffen sein, würde ein komplett neuer Tag geschaffen, an dem 24 Stunden Servicepersonal in der Verkaufsstätte benötigt wird. Beispielsweise bietet sich die Wochenendschicht für Schüler und Studierende an. So habe ich auch bei Gesprächen mit einigen Müttern und Hausfrauen mitbekommen, dass viele sich eine Möglichkeit wünschen, abends, wenn die Kinder im Bett sind und der Haushalt gemacht wurde, einen Minijob im Verkauf anzunehmen.
Höhere Steuereinahmen
Ein weiterer Aspekt ist, dass mehr Steuergelder in die öffentlichen Kassen vom Kommunen und Staat fließen, denn durch längere Verkaufszeiten verdienen Arbeitnehmer mehr, wobei der absolute Betrag, der an Bund und Land abzugeben ist, steigt. Da auch der Einzelhandel seine Umsätze gewerbesteuerlich abrechnen muss, würden auch die Kommunen profitieren. Vom Staat und den Kommunen können die Mehreinnahmen dafür genutzt werden, Steuern zu senken, um so die Belastung des Bürgers zu verkleinern, oder aber auch, um die Verschuldung des Staates und der Kommunen abzubauen.
Höhere Betriebskosten im Einzelhandel
Wo Sonne, dort auch Schatten: Die Abschaffung des Ladenschlusses bringt auch Nachteile mit sich. Das erste Argument bezieht sich darauf, dass Ladenbesitzer höhere Betriebs- und Personalkosten haben, um im Wettbewerb mithalten zu können. Denn für Nachtschichten im Einzelhandel sind die Kosten oftmals nur knapp unter den Einnahmen, da nachts logischerweise weniger eingekauft wird als tagsüber.
Mehr Stress für Angestellte
Ein weiteres Argument gegen die Liberalisierung ist, dass die Annahme, Registrierung, Prüfung und Verstauung von Lieferungen und Waren, aber auch die Instandhaltung der Verkaufs- und Lagerflächen neben dem Tagesgeschäft durchgeführt werden müssten und so viel Stress entsteht. Dies ist eine logische Folge, da die Stunden, in welchen dies geschieht, immer vor Ladenöffnung sind und diese einer durchgehenden Öffnung entfallen. Aus eigener Erfahrung kann ich beispielsweise berichten, dass jene Stunden vor Öffnung ohnehin von Stress und Zeitdruck geprägt sind und durch die Kunden, die dann schon im Laden sind, der Stress nur größer wird.
Beherrschung des Einzelhandels durch große Ketten
Das letzte Contra-Argument bezieht sich darauf, dass bei einer Öffnung der Verkaufszeiten kleine Läden nicht weiter existieren könnten und der Wettbewerb die Monopolstellung großer Discount- und Handelsketten verfestigt. Denn durch die oben genannten höheren Personal- und Betriebskosten und die damit verbundenen eventuellen niedrigen Erträge werden kleine Läden früher oder später Pleite gehen, da sich diese das nicht mehr leisten werden können.
Was taugt der Ladenschluss? – Meine Meinung
In meinen Augen taugt der Ladenschluss gar nichts. Der Ladenschlussparagraph ist veraltet und gehört abgeschafft. Jener Paragraph bremst die Branche. Der Ladenschluss ist eine Fessel für jeden Ladeninhaber und bremst so die Potentiale im Einzelhandel aus. In einer modernen Gesellschaft muss die Kirche nicht mehr vom Staat geschützt werden, denn dieser Ladenschluss wurde eingeführt, um den Sonntag und Feiertage zu schützen und die Religion soweit zu bewahren, dass die Leute Sonntags beispielsweise in die Kirche gehen, anstatt einen Einkaufsbummel in der Stadt zu unternehmen. Die Regulierung der Öffnungszeiten ist einfach sinnlos und schadet der Wirtschaft und schließlich so den Bürgern. Es ist nicht Aufgabe des Staates dem Laden vorzuschreiben, wann er offen und wann er geschlossen zu sein hat. Der Staat sollte sich um bessere und härtere Kontrollen von Hygienestandarts und Verbraucherschutz kümmern, sodass der Verbraucher seine Lasagne zwar 24 Stunden und 7 Tage die Woche kaufen kann, aber Rind und Schwein, statt Pferd bekommt.
Ich spreche mich ganz klar für eine Liberalisierung des Einzelhandels aus!
Und was denkst Du? Sollte sich der Staat einmischen?
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