Die Berichterstattung der vergangenen Wochen und Monate hat gezeigt, dass Steuern momentan unter anderem eines der Top-Themen in Talkshows und anderen TV-Sendungen sind. Jeder von uns kennt beispielsweise die Skandale um Bayern-Manager und "Wurstzar" Uli Hoeneß oder um die Herausgeberin eines bekannten Frauenjournals Alice Schwarzer. Zwei Dinge haben nun beide Personen gemeinsam: Zum einen haben sich beide durch illegale Steuerhinterziehung „dumm und dämlich“ verdient, zum anderen sahen beide, die doch ein hohes Maß an Achtung durch die Gesellschaft genießen, es nicht für notwendig an, ihre Ausstrahlung zu nutzen, um als Vorbilder ihre Pflichten als Bürger Deutschlands wahrzunehmen und ihre Steuern gesetzeskonform zu zahlen.
Doch wer Steuern zahlt, kann auch Steuern sparen oder sich eine Menge Ärger mit den Finanzämtern sparen, denn auch eine falsch eingereichte Steuerklärung kann zu immensen Problemen führen und weitreichende Folgen nach sich ziehen. Manfred Krönauer ist Steuerberater und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bürger bei ihrer Steuererklärung zu unterstützen und diese durchzuführen. Herr Krönauer lebt in München und ist neben seiner Tätigkeit als Steuerberater politisch aktiv und engagiert. Als Ausgleich zu seinem stressigen Berufsleben betreibt er regelmäßig Sport. Ich traf Manfred Krönauer für f1rstlife zu einem Interview.
Herr Krönauer, was sind Ihre Aufgaben im Beruf und was macht ihn aus?
Mein Beruf ist Steuerberater. Ich bin in einer Konzernsteuerabteilung tätig und berate als so genannter Syndikus-Steuerberater Mandanten nebenberuflich; außerdem bin ich tätig in Prüfungsausschüssen bei der Steuerberaterkammer München. Diese haben die Aufgabe, die mündliche Prüfung von Steuerfachangestellten und Steuerberatern durchzuführen.
Wie sind Sie zum Berufswunsch "Steuerberater" gekommen?
Steuerberater hat ursprünglich nicht auf meiner Wunschliste gestanden. Ich habe eine Ausbildung beim Finanzamt Grafenau absolviert und war bis Februar 2000 beim Finanzamt Starnberg tätig. Seit März 2000 bin ich nun in einer Konzernsteuerabteilung tätig. Die Prüfung zum Steuerberater habe ich 2006 erfolgreich abgelegt, dabei handelt es sich um eine Staatliche Prüfung. Steuerberater sind unabhängige Organe der öffentlichen Rechtspflege, d.h. sie betreiben ihren Beruf unabhängig und ohne Beeinflussung, eigenverantwortlich, gewissenhaft, verschwiegen und unter Verzicht auf berufswidrige Werbung.
Was muss ich mitbringen, um als Steuerberater erfolgreich zu sein?
Ich glaube, Spaß mit Zahlen und Gesetzen umzugehen, hilft sicher weiter; auch Disziplin und Genauigkeit sollte ein Bewerber mitbringen. Ein Steuerberater muss aber auch mit einem hohen Arbeitsdruck und der Einhaltung gesetzlicher Fristen gut umgehen können. Außerdem ist ein gewisses Verhandlungsgeschick ebenso von Vorteil wie ein guter zwischenmenschlicher und fairer Umgang mit Kollegen und Mitarbeitern.
Erzählen Sie uns von Ihrem Tagesablauf.
Es gibt eigentlich keinen festgelegten Tagesablauf. Sicherlich gehört zu festen Abläufen das Durchsehen der Post, das Erstellen von Steuererklärungen und Prüfen von Steuerbescheiden. Der Tagesablauf ist aber so unterschiedlich wie die Mandanten selbst. Der Steuerberater ist der erste Ansprechpartner bei Fragen der Mandanten oder des Finanzamtes, dem Beginn von Außenprüfungen und natürlich der Buchhaltungsarbeiten.
Wie werde ich Steuerberater?
Es gibt unterschiedliche Wege zum Steuerberater. Sowohl über das Studium als auch über eine Weiterbildungsmaßnahme nach einer Ausbildung kann der Abschluss erworben werden.
Wohin geht die Entwicklung aktuell?
Aufgrund des immer komplexer werdenden Steuerrechts ergeben sich einerseits viele Fragen der Mandanten, die der Steuerberater beantworten muss. Aber auch der Steuerberater selbst ist gefordert. Er muss die Gesetzeslage und die dazu ständig ergehende Rechtsprechung im Blick haben, um seine Mandanten stets gut und proaktiv zu beraten. Ganz nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes „Wer die Pflicht hat, Steuern zu zahlen, hat auch das Recht, Steuern zu sparen“, ist der Steuerberater dazu verpflichtet, Anträge usw. zugunsten seiner Mandanten zu stellen. Das erwarten die Mandanten in meinen Augen auch von einem guten Steuerberater.
Herr Krönauer, vielen Dank für das Gespräch!
Vielen Dank für den interessanten Artikel über Steuerberatung. Ich finde das Thema sehr spannend und habe im Internet auch schon einige gute Seiten gefunden.
Besonders die Fristen sind wohl für viele eine Belastung. Eine Freundin schimpft immer über ihre Mandanten, die ihre Unterlagen nicht rechtzeitig abgeben. Natürlich muss sie alles zum gesetzten Termin parat haben. Steuerberatung ist kein leichter, aber sicher ien spannender Beruf.