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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Was hätte ich getan? Widerstand in Nazi-Deutschland

Was hätte ich getan? Widerstand in Nazi-Deutschland

9. Mai 2014 von Christian Dolff Kommentar verfassen

In der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte waren keineswegs alle Menschen mit der Regierung konform, doch wieso hinterfragen so viele den geringen Widerstand zu jener Zeit? Besonders in den Anfangsjahren, beziehungsweise den Vorkriegsjahren, machten sich die Wenigsten Gedanken um den Widerstand gegen "Hitler-Deutschland". Auch wenn es schon 1933/34 zu Entrechtungen und Übergriffen gegenüber jüdischen Mitbürgern kam, war dies vielen schlicht und ergreifend egal. Eine gewisse Form von Antisemitismus hatte sich schon zuvor im Kaiserreich etabliert und wurde nicht als moralisch verwerflich angesehen. Heute stehen wir fassunglos vor den Denkmälern, die an die Greuel des NS-Regimes erinnern und sehen uns mit der größten Verachtung und Fassungslosigkeit Deutschlands Film- und Bilddokumente über Massenerschießungen und Konzentrationslager an. Nun stellt sich wieder die Frage: Warum gab es keinen Widerstand? Oder besser gesagt: Warum war der Widerstand nur so marginal vorhanden?

Widerstand ja, aber weshalb so wenig?

Diese Frage ist wichtig, besonders, wenn heute oftmals herausposaunt wird: "Ich hätte Widerstand geleistet, wenn ich dabei gewesen wäre." Es geht nicht um eine Revision dieser Einstellung, sondern um die Einsicht, was der Widerstand in einem totalitären Regime, wie es das "Dritte Reich" war, bedeutet und man nicht vorschnell über eine Zeit urteilen sollte, die man glücklicherweise nicht selbst miterlebt hat. Der Widerstand und die einzelnen Widerstandsgruppen werden in der Schule meist nur sehr oberflächlich behandelt, sodass häufig auch der Eindruck entsteht, er sei unbedeutend gewesen. Dies ist aber keineswegs der Fall. Egal, ob man nun vom aktiven Widerstand, wie dem der "Weißen Rose", dem Stauffenberg Attentat oder dem Attentat von Georg Elser spricht, oder aber vom passiven Widerstand im “normalen” Alltagsleben: Der Widerstand war immer lebensgefährlich, und das nicht nur für einen selbst. ”Sippenhaft“ war nämlich gang und gäbe. Dieses sollte man stets im Hinterkopf behalten, wenn man über seine eigene, hypothetische Rolle im NS-Regime oder in anderen totalitären Diktaturen nachdenkt. Nie war der Widerstand harmlos. Selbst die Unterlassung des "deutschen Grußes" brachte den ein oder anderen in große Gefahr. War das denn schon Widerstand? Ja, das war es. Denn es war nicht konform, es war gefährlich und es war daher immer eine bewusste Handlung.

Was hätte ich getan?

Was hättest Du oder was hätten wir alle in einer solchen Situation getan? Was können wir von den Widerstandskämpfern lernen? Heutzutage müssen wir nicht nur einen Teil der Verantwortung für die Greuel des "Dritten Reichs" tragen, indem wir das Gedenken an die Opfer immer wachhalten, sondern können auch viel von den mutigen Männern und Frauen lernen, die sich angesichts einer totalitären Diktatur gegen Unrecht und Rassismus und für Gerechtigkeit und Toleranz eingesetzt haben. Diese Widerstandskämpfer haben der Nachwelt gezeigt, dass es auch ein anderes Deutschland gab, eines, das nicht auf Seiten Hitlers stand. Um es mit den Worten Henning von Tresckows, einem der Mitglieder des Stauffenberg Attentats, zu sagen: "Das Attentat muss erfolgen, coute que coute (koste es, was es wolle). Denn es kommt nicht mehr auf einen praktischen Zweck an, sondern darauf, dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat".


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Christian Dolff

Christian Dolff

Christian studiert derzeit Geschichte im Master und organisierte bereits mehrere Male in Folge die „Königswinterer Tagung“ der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. Neben der Forschung zum „Dritten Reich“ arbeitet er zur „Ära Adenauer“ und bewegt sich historisch in der Zeit der frühen Bundesrepublik.
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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: Geschichtsunterricht, Nationalsozialismus, Widerstand

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Über Christian Dolff

Christian studiert derzeit Geschichte im Master und organisierte bereits mehrere Male in Folge die „Königswinterer Tagung“ der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. Neben der Forschung zum „Dritten Reich“ arbeitet er zur „Ära Adenauer“ und bewegt sich historisch in der Zeit der frühen Bundesrepublik.

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