Efes-Dammim (sam). Israel hat die Entscheidungsschlacht gegen die Philister in Efes-Dammim für sich entschieden. Unter der Führung von König Saul konnten die Eindringlinge vorerst aus dem Land vertrieben werden, nachdem Goliat, der berühmt-berüchtigte Vorkämpfer der Philister, gefallen war. Ein einfacher Hirtenjunge aus Bethlehem hatte ihn im Zweikampf besiegt – mit einer Steinschleuder.
Zu Beginn war die Lage der Israeliten denkbar schlecht. Die Philister hatten ihre Truppen zum Kampf zusammengezogen und brachten sich zwischen Socho und Askea in Stellung, während sich die israelische Armee unter der Führung König Sauls eiligst im Terebinthental sammelte. Es begann ein Nervenkrieg, der vierzig Tage lange andauerte. Aus den Reihen der Philister wurde Goliat vorgeschickt, der die Israeliten zum Zweikampf aufrief. Seine Auftritte rufen Angst und Schrecken hervor und sind auch seiner großen Gestalt geschuldet. Augenzeugen berichten von einer Körpergröße von sechs Ellen und einer Spanne. Nach übereinstimmenden Berichten soll Goliat allerdings auch diskriminierende Äußerungen gegenüber seinen jüdischen Gegnern getätigt haben. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, nachdem von verschiedenen Seiten Anklage gegen Herrn Goliat wegen Antisemitismus und religiöser Intoleranz erhoben wurde. Durch sein verfrühtes Ableben wurde der Fall allerdings mittlerweile ad acta gelegt.
Rassismus kann tödlich sein
Schuld daran war ein Junge, den bisher niemand auf dem Schirm hatte. Ein Hirtenjunge namens David tauchte gegen Mittag im Heerlager der Israeliten auf. Er konnte sich als Sohn des Isai aus Bethlehem ausweisen und brachte seinen Brüdern Eliab, Abinadab und Schima etwas zu essen, die als Soldaten ebenfalls in Sauls Armee mitkämpften. David wurde bei dieser Gelegenheit Zeuge von Goliats Spottrede und überzeugte schließlich den König davon, gegen ihn antreten zu dürfen, da alle anderen offensichtlich Angst hatten. Der selbstbewusste Junge, der nach eigenen Angaben beim Schafehüten in der Provinz schon Löwen und Bären erschlagen haben will, bewaffnete sich lediglich mit einem Stock und fünf glatten Steinen als Munition für seine Steinschleuder. „Bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stock zu mir kommst“, rief Goliat ihm entgegen und fügte hinzu: „Komm nur her zu mir, ich werde dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren zum Fraß geben.“
Dies waren seine letzten Worte. Doch zunächst konterte David elegant mit: „Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Sichelschwert, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heere“, dann lud er seine Steinschleuder und feuerte sein Geschoss ab. Der im Ersten Buch Samuel festgehaltene Obduktionsbericht hat ergeben, dass der Stein Goliat durch die Stirn drang und den Krieger auf der Stelle tötete. Nachdem dieser mit dem Gesicht zur Erde gefallen war, nahm David abschließend noch einen chirurgischen Eingriff vor, indem er mit dem Schwert Goliats dessen Haupt vom Rumpf des Körpers abtrennte. Den psychologischen Vorteil ausnutzend jagten die Israeliten sofort den fliehenden Philistern nach und schlugen sie vernichtend.
Medienhype um Hirtenjungen
Schnell stand für die Zivilbevölkerung fest, dass die "Helden" dieser Schlacht der junge David und seine Steinschleuder sind. Boulevard-Medien aus dem ganzen Land sind hinter dem Nobody aus Betlehem her und versuchen, seine Herkunft zu ergründen. Bislang schirmt sich die Familie von der Öffentlichkeit ab. Für Furore sorgte allerdings erst kürzlich ein Bericht, wonach David bereits vor einigen Wochen von Samuel zum nächsten König gesalbt worden sein soll. Dieser war bisher jedoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch an der Bewaffnung des Hirtenjungen herrscht reges Interesse. Waffenexperten und Armeevertreter sind sich einig, dass Handfeuerwaffen in der Kriegsführung der Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden.
Quellen: 1. Buch Samuel 16-17
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