„Die stärkste Liga der Welt“ – ist der Slogan der DKB Handball-Bundesliga. Beweise dafür gab es in den vergangenen Spielzeiten genug: Dreimal gewann ein deutscher Verein in den letzten fünf Jahren die EHF Champions League und der in der Saison 2012/13 neu eingeführte EHF Europa Pokal ging ebenfalls an einen deutschen Verein. Große Namen des Handballsports wie Filip Jícha, Sławomir Szmal oder Uwe Gensheimer stehen auf den Spielbögen der Liga. Kein Wunder also, dass niemand gegen diesen Slogan protestiert. Doch auch die stärkste Liga muss ihren Meister finden. Ein Blick auf die Ehrenliste könnte vermuten lassen, dass dies keine schwere Aufgabe ist, da schließlich in den letzten neun Jahren acht Mal der THW Kiel vermerkt ist. Experten, wie der ehemalige Welthandballer Daniel Stephan, sind sich auch diesmal ziemlich sicher und sehen auch in der kommenden Spielzeit das Team um Trainer Alfreð Gíslason ganz oben. Aber wird der THW wirklich das Maß aller Dinge sein? Mit Thierry Omeyer (Montpellier AHB), Marcus Ahlm (Karriereende), Daniel Narcisse (Paris Saint-Germain HB) und Momir Ilić (MKB Veszprém) verlassen vier Leistungsträger den deutschen Rekordmeister und hinterlassen eine klaffende Lücke in der Stammaufstellung.
Personelle Veränderungen in Kiel bieten große Chancen für andere Vereine
Einen solchen Verlust zu kompensieren wird sogar für die Kieler Zebras eine schwere Aufgabe werden. Gleichzeitig bietet dieser Bruch anderen Mannschaften große Möglichkeiten: Vor allem der HSV Hamburg, die Füchse Berlin und die SG Flensburg-Handewitt rechnen sich gute Chancen auf einen Meistertitel aus. Gerade die Hamburger haben im Velux EHF Final-4-Turnier gezeigt, dass sie den Kielern ebenbürtig sein können. Die Grundlage, um an diesen Erfolg anknüpfen zu können, bieten personelle Verstärkungen im Kader (Zugänge unter anderem: Kentin Mahé, Adrian Pfahl, Petar Djordjic), aber auch in der Geschäftsleitung. Mit Ex-Fußballprofi Frank Rost versucht der amtierende Champions-League-Sieger eine größere Akzeptanz für den Verein zu erreichen.
Bei den Füchsen aus Berlin gibt es zudem auch einen namentlichen Toptransfer: Volker Zerbe. Der 284-malige Nationalspieler wurde in Berlin als neuer Sportkoordinator vorgestellt und soll als Co-Trainer der Bundesligamannschaft und Trainer der B-Jugend tätig sein. Außerdem soll er weitere organisatorische Aufgaben erfüllen. Beim „ewigen Zweiten“, der SG Flensburg-Handewitt, bleiben solche Transfers weitestgehend aus. Sie werden gewohnt mit konstanten Leistungen und Routiniers wie Holger Glandorf oder Mattias Andersson versuchen, endlich den Sprung auf Platz 1 zu schaffen und die erste Meisterschaft nach zehn Jahren perfekt zu machen.
Den Aufsteigern werden nur Außenseiterchancen zugeschrieben
Der Kampf um die ersten vier Plätze wird also spannender denn je werden. Aber auch um den Abstieg wird es wieder heiß her gehen. In dieser Kategorie werden die Clubs eher ungern genannt, aber trotzdem gibt es tendenzielle „Favoriten“. Vor allem den Aufsteigern ThSV Eisenach, dem Bergischen HC und dem TV Emsdetten werden nur Außenseiterchancen zugeschrieben. Aber auch für Traditionsclub VfL Gummersbach und die GWD Minden, die beide in der Saison 2012/13 nur knapp dem Abstieg entkommen sind, wird es kein Spaziergang werden. Dieser sportliche Abstieg ist für die Gummersbacher ein Desaster, dem sie gerne schnellstmöglich entfliehen möchten. Finanziell scheint derzeit ein Licht am Horizont zusehen zu sein, sportlich wird die nächste Saison jedoch ein schwerer Akt werden. Leistungsträger Pfahl und Mahé werden den Verein verlassen.
Aber trotzdem gibt es Hoffnungen sich dieses Jahr zu verbessern: Die Verpflichtung von Nationaltorhüter Carsten Lichtlein soll einer neu zusammengestellten Mannschaft den nötigen Rückhalt geben, um die Position des „Kellerkindes“ von Anfang an hinter sich zu lassen. Das Saisonziel ist klar definiert: Klassenerhalt! Und auch der neue Spielort ist bereit zum Einzug. 4.132 Plätze bietet die neue Schwalbe-Arena der Oberbergischen für Handballbegeisterte. Diese soll in Zukunft nicht nur von sportlichen Erfolgen gefüllt werden, sondern auch durch die Fans der Blau-Weißen. Zuschauer zu mobilisieren wird ebenfalls eine der schweren Aufgaben des VfLs werden. Doch Manager Frank Flatten ist optimistisch und rechnet mit einem Schnitt von 2.300 Fans pro Spiel, ist sich jedoch auch sicher, dass mit einem sportlichen Erfolg die Zuschauermarke von 3.000 Personen realisierbar ist.
Handballverrückte müssen auf Sport1 setzen
Meister, Absteiger, Pokalsieger. Um den Verlauf der Bundesligasaison 2013/14 genau verfolgen zu können, lohnt es sich öfter auf Sport1 reinzuschauen. Der Münchener Fernsehsender bietet mindestens 60 Live-Übertragungen im Free-TV während regelmäßigen Sendeplätzen am Mittwoch um 20:15 Uhr und am Sonntag um 17.15 Uhr. Außerdem werden mindestens 82 Partien kostenlos auf Sport1.de zur Verfügung gestellt – 22 davon sogar im Livestream. Auf dem dazugehörigen Sportradio Sport1.fm wird es außerdem weitere Berichterstattungen geben, die mindestens 15 Begegnungen beinhalten. So bleibt im Endeffekt nur zu hoffen, dass sich die Clubs auch in der folgenden Spielzeit packende Duelle liefern werden. Insbesondere aber auch, dass sowohl der Kampf um die Meisterschale, als auch der um den Abstieg, genau so knapp und spannend werden, wie sie von Experten prognostiziert sind.
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