Ägypten (ex). Die ägyptische Regierung möchte die Zuwanderungswelle hebräischer Arbeitskräfte eindämmen. In Zusammenarbeit mit der Heimatschutzbehörde habe man sich dazu entschlossen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Als Grund gaben die Verantwortlichen an, mögliche Putschversuche von Seiten der Immigranten durch Präventivmaßnahmen zu verhindern. Geplant sei ein stärkeres Einbeziehen der Arbeiter mit Migrationshintergrund in die Lehmziegel-Produktion und in die Landwirtschaft, sowie die geschlechtsselektive Geburtenkontrolle für die zugewanderten Israeliten.
Der Pharao warnte eindringlich davor, dass, wenn die Israeliten die Mehrheit in der ägyptischen Bevölkerung darstellen, die nationale Sicherheit auf dem Spiel stehe: „Seht nur, das Volk der Israeliten ist größer und stärker als wir. Gebt Acht! Wir müssen überlegen, was wir gegen sie tun können, damit sie sich nicht weiter vermehren. Wenn ein Krieg ausbricht, können sie sich unseren Feinden anschließen, gegen uns kämpfen und sich des Landes bemächtigen.“ Deswegen wurden weite Teile der hebräischen Bevölkerung zur Zwangsarbeit rekrutiert und die Hebammen dazu verpflichtet, männliche Neugeborene sterben zu lassen. Mädchen dürfen anscheinend aufgrund des geringeren Gewaltpotenzials weiterleben. Weil sich die Hebammen allerdings weigerten, der Anordnung Folge zu leisten, erklärte der Pharao die neugeborenen Jungen für vogelfrei und rief alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die unerwünschten Individuen in den Nil zu werfen.
Israel-Immigranten: Erst geliebt, dann gehasst
Seit Joseph aus Kanaan vor einigen Jahren höchster Beamter direkt nach dem Pharao wurde, nahm die Zuwanderung aus dem Lande Kanaan verstärkt zu. Joseph kam ursprünglich als Sklave nach Ägypten und arbeitete sich am Königshof hoch (f1rstlife hat berichtet). Auch nach seinem Tod riss die Immigrationswelle nicht ab. Der damalige Pharao nahm die Neuankömmlinge mit offenen Armen auf und schon bald waren die Hebräer in die ägyptische Gesellschaft integriert. Erst unter dem jetzigen Regenten verschärfte sich das Klima zunehmend. Wiederholt kam es zu ausländerfeindlichen Übergriffen in der Bevölkerung und auch in Regierungskreisen fürchtete man sich vor der wachsenden Anzahl der Israeliten. Mit der heute verabschiedeten Resolution erreicht der Ausländerhass in Ägypten somit einen weiteren traurigen Höhepunkt.
Seitdem kam es im ganzen Land zu ethnischen Säuberungen. Der Aufschrei der Weltöffentlichkeit blieb bisher aus. Nach einem bisher unbestätigten Bericht der Zeitschrift „Exodus“ soll eine hebräische Frau aus dem Stamm der Leviten illegal einen Sohn zur Welt gebracht und drei Monate lang versteckt haben. Als die Gefahr scheinbar zu groß wurde, habe sie das Kind in ein Binsenkörbchen gelegt, das mit Pech und Teer abgedichtet war. Anschließend habe sie das Kind im Körbchen im Schilf des Nilufers ausgesetzt. Die Schwester des Jungen will beobachtet haben, wie eine Ägypterin das Körbchen entdeckte und das Kind mitnahm. Brisant wird ihre Aussage dadurch, dass sie behauptet, es sei ausgerechnet die Tochter des Pharao gewesen. Der Sprecher des königlichen Hofes hat diese Meldung bisher weder bestätigt, noch dementiert. Wir werden weiter davon berichten.
Quelle: Exodus 1-2,6
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