Verliebt zu sein ist etwas Wunderschönes. Man kann sich auf nichts mehr richtig konzentrieren und man denkt ständig an diese eine Person. Es gibt plötzlich nichts Aufregenderes mehr, als diese zu sehen, oder mit ihr Zeit zu verbringen. Wenn man zusammen ist, wünscht man sich, dass die Zeit einfach stehen bleiben würde und man diesen Moment einfrieren könnte. So schön die Anfangsphase auch sein kann: Irgendwann stellt man sich die Frage, wie es nun weitergeht. Entsteht daraus eine Beziehung oder nicht? Um manchen Enttäuschungen vorzubeugen, kann man sich schon im Vorfeld über einige Dinge klar werden.

1. Ziele und Erwartungen
Was ist mir im Leben wirklich wichtig? Was sind meine Ziele? Möchte ich zuerst meine Karriere verfolgen oder möchte ich zuerst lieber eine Familie gründen? Ist es mir wichtig, zu heiraten oder spielt das für mich keine Rolle? Vor allem ist es aber ausschlaggebend, wie es bei meinem potenziellen Partner aussieht und wie unsere persönlichen Ziele und Erwartungen zusammenpassen.
Manche Menschen haben ganz genaue Vorstellungen von ihrem Leben. Andere wiederum lassen einfach alles auf sich zukommen und schauen, wohin sie das Abenteuer Leben führt. Wenn es mir beispielsweise aber wirklich wichtig ist, demnächst eine Familie zu gründen, dann sollte ich auch schauen, dass ich einen Partner finde, der ähnlich denkt.
Wenn man sich schon im Vorfeld über die eigenen Ziele und Erwartungen klar wird, dann kann man einigen Enttäuschungen vorbeugen. Klar ist es schmerzhaft, dann die Fast-Beziehung zu beenden, aber noch schmerzhafter ist es, eine jahrelange Beziehung aufgrund von unterschiedlichen Vorstellungen zu beenden.
2. Weltbild
Unterschiedliche Denkweisen können sehr bereichernd sein und den eigenen Horizont erweitern. Trotzdem kann eine zu unterschiedliche Weltanschauung früher oder später zu Konflikten führen. Deshalb ist es gut, sich über sein eigenes Weltbild im Klaren zu sein und inwieweit man mit einer kontroversen Meinung klarkommen würde.
3. Stärken und Schwächen
Jeder Mensch hat einige Stärken und auch einige Schwächen aufzuweisen. Es ist leichter gesagt als getan, doch man sollte einander, so wie man ist, akzeptieren und lieben können. Es ist ein Fehler, zu denken, dass man den anderen in einer Beziehung dann so ändern und biegen kann, wie es einem passt. Selbstverständlich kann man einander helfen, Schwächen und negative Eigenschaften abzulegen – jedoch nur, wenn der andere das auch möchte und bereit ist, an sich selbst zu arbeiten. Doch auch mit dieser Bereitschaft kann man dennoch öfters in seine Schwächen zurückfallen. Da ist es gut, sich zu fragen, ob man mit dem Partner so leben kann, wie er aktuell ist, ohne die Aussicht auf Änderung.
4. Charaktereigenschaften und Eigenarten
Mit den Charaktereigenschaften und Eigenarten verhält es sich ähnlich wie mit den Stärken und Schwächen. Jeder Mensch ist einzigartig und weist unterschiedliche Charaktereigenschaften und Eigenarten auf. Die einen sind phlegmatisch, die anderen cholerisch, die einen ordentlich, die anderen chaotisch. Kein Mensch gleicht dem anderen, weshalb Schubladendenken eindeutig veraltet ist. Was das nun mit einer Beziehung zu tun hat ist folgendes: Kann ich den anderen so annehmen, wie er aktuell ist?
Wenn man verliebt ist und auf Wolke sieben schwebt, ist alles einfacher. Aber irgendwann kommt man auf den Boden der Tatsachen zurück und sieht die Charaktereigenschaften vom Partner nicht mehr durch eine rosarote Brille. Wenn ich zum Beispiel ein extrem ordentlicher Mensch bin und mein potentieller Partner ein totaler Chaot, dann wird mich das früher oder später in den Wahnsinn treiben. Sicher kommen einige Einsichten erst mit der Zeit. Jedoch sollte man bei den Dingen, die man im Voraus erkennt, ehrlich zu sich selbst sein und sich darüber klar werden, wie wichtig einem diese Eigenschaften sind.
5. Gemeinsamkeiten und Interessen
Verschiedene Interessen und Gemeinsamkeiten können für den anderen interessant und bereichernd sein. Einige findet man eventuell spannend und man möchte mehr davon erfahren, andere wiederum sind vielleicht nichts für einen. Es ist gut, unterschiedliche Interessen zu haben, doch besser und wichtig ist es auch, einige gemeinsame Interessen zu haben. Denn ansonsten droht die Gefahr, dass man sich nach dem Feierabend kaum zu sehen bekommt oder man vielleicht in viel zu unterschiedlichen Freundschaftskreisen steckt und man sich früher oder später auseinanderlebt.
Schlussfolgerung
Mir persönlich hat es sehr geholfen, über diese Dinge nachzudenken, bevor ich mich in eine Beziehung begeben habe. Diese Beziehung hat sich auch in eine sehr glückliche Ehe verwandelt. Die vorherigen Beziehungen, in welche ich mich einfach ohne nachzudenken gestürzt habe, sind zum Glück, so schnell sie begonnen haben, auch wieder geendet und hätten nie auf lange Sicht funktionieren können.
Natürlich ist es jedem selbst überlassen, ob und wie man eine Beziehung anfängt. Auch anders kann es bestimmt in einer glücklichen Beziehung enden. Doch meine Erfahrung war eine andere und bestimmt geht es manchen anderen auch so.
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