f1rstlife

Und was denkst du?

  • Startseite
  • Über uns
    • Redaktion
    • Stiftung
      • Machen Sie mit!
      • Spenden Sie!
  • Mitmachen
  • Newsletter
  • Spenden
  • Kontakt
  • Workshops
  • Engagement
  • Lifestyle
  • Sport
  • Religion & Philosophie
  • Meine Zukunft
  • Politik & Gesellschaft
  • Wirtschaft
  • Kultur
  • Liebe & Sexualität
Aktuelle Seite: Startseite / Liebe & Sexualität / Offener Brief: Ich vermisse dich, aber das ändert nichts

Offener Brief: Ich vermisse dich, aber das ändert nichts

16. April 2018 von Redaktion 6 Kommentare

Ein offener Brief an den Mann, der seine Freiheit über mir gewählt hat.

© Pixabay

Lieber XXXXX,

Liebe sollte einfach sein. Beflügeln. Glücklich machen. So war es bei uns nie. Es war eher ein ewiger Kampf. Ich habe immer drauf gehofft, dass du irgendwann mehr zu mir stehen würdest. Zu uns. Zu dem, was wir hatten. Oder zumindest zu dem, was ich mir eingebildet habe, dass wir es haben. Rückblickend haben wir wohl nie wirklich zusammen gepasst. Deine Einstellung zum Thema Beziehung werde ich wohl nie verstehen. Dass wir uns wegen Deines Jobs nur an den Wochenenden gesehen haben, hat mir wehgetan, aber es war nicht zu ändern. Dass du mir selten geschrieben hast, fand ich schade, aber ich habe versucht, es zu akzeptieren. Ich dachte, du seist es wert. Doch ich habe mich getäuscht. Du hast mich einfach nicht verdient.

Verstehe mich nicht falsch. Es war nicht alles schlecht. Wir haben tolle Ausflüge gemacht, wunderschöne Nächte miteinander verbracht und Momente miteinander geteilt, an die ich mich gerne zurückerinnern werde, wenn sie nicht mehr weh tun. Nur werde ich mich auch an all die Sprüche erinnern, mit denen du mich verletzt hast. An all die Tage, an denen ich auf Nachrichten gewartet habe, die erst Tage später kamen und dich keine Minute Zeit gekostet hätten.

Ich liebe dich. Aus ganzem Herzen. Nur hast du mich nicht verdient. Du hast es nicht verdient, dass ich mein Leben um deine Arbeit herum plane. Du hast es nicht verdient, dass ich alles mache, um dich glücklich zu machen, mich ständig zurücknehme, um dich nicht einzuengen und größtenteils unglücklich bin. Ich wollte, dass wir funktionieren und ich habe vieles dafür getan. Wahrscheinlich war genau das der Fehler. Dir viel zu geben und viel zu wenig zu verlangen. Ich hätte viel früher klarstellen müsse, dass mir das, was du mir gibst, nicht reicht. Es war deine Entscheidung, mich zu verlieren.

Zu wissen, dass ich alles für dich getan habe, macht den Gedanken umso schwerer. Umso schlimmer war es, zu begreifen, dass du mich gehen lässt. Oder mich fast mit Absicht dazu zwingst, zu gehen. Dass du fremd gegangen bist, hat es mir nur leichter gemacht, dich gehen zu lassen und mir keine Wahl gelassen. Ich möchte allerdings, dass du dir bewusst machst, dass es in deiner Hand lag, mich zu verlieren. Du hast es vielleicht nicht verdient, aber ich hätte dich nie einfach so verlassen.

Ich habe mir die größte Mühe gegeben, dich zu vergessen. Jeden Tag kämpfe ich mit mir, um dir nicht zu schreiben. Ich habe versucht, mich abzulenken und mich so sehr mit anderen Dingen zu beschäftigen, dass ich gar nicht an dich denken kann. Manchmal funktioniert es gut und an anderen Tagen funktioniert es schlechter. Die Wahrheit aber ist, dass du trotzdem jeden Morgen das Erste bist, an das ich denke und mein letzter Gedanke, bevor ich einschlafe, bist auch du. Ich habe keine andere Wahl, als mich damit abzufinden, dass nur die Zeit diese Wunde heilen wird. Ich werde mein Leben leben. Tag für Tag und jeden Tag wird es etwas weniger wehtun, bis du mir irgendwann gleichgültig bist. Du hast es nicht verdient, dass ich dich hasse.

Meine Freunde fragen mich, warum ich dich nicht hasse. Für dein Verhalten und vor allem, für deine Entscheidung, mit dieser Frau zu schlafen. Doch wie soll ich dich hassen, wenn dich jede Faser meines Körpers vermisst und liebt? Ich will dich gar nicht hassen. Würde ich das tun, würde ich dir noch ein Gefühl entgegen bringen und selbst das hast du nicht verdient. Ich hoffe, dass du mir eines Tages einfach egal bist. Dass ich dich auf der Straße sehe und einfach weitergehen kann, ohne innerlich zu zerbrechen. Dass ich wieder schlafen kann, ohne mir dich mit dieser Frau vorzustellen. Du wusstest genau, wie sehr du mich verletzt.

Nur, weil es im Moment weh tut, heißt es nicht, dass es nicht aufhört. Zum Glück bin ich intelligent genug, um das zu wissen. Zumindest von meinem Verstand her.
Ich warte nicht einmal mehr darauf, dass du begreifst, dass du hättest um mich kämpfen sollen und mich zurück willst. Du hast deine Freiheit über mich gestellt und das muss ich begreifen. Du hast deine Freiheit mir vorgezogen, wenn du mir das Gefühl gegeben hast, dass du fast niemanden von mir erzählst und ich keine große Rolle in deinem Leben spiele. Du hast es in den Momenten getan, in denen du mich mal wieder nicht mit zu Familienessen genommen hast und du hast es mit jedem verletzenden Satz getan, mit dem du dir selbst beweisen wolltest, dass du trotz mir noch ein freier Mann bist und du wusstest genau, was du tust. Du wusstest ganz genau, wie sehr mich dein Verhalten verletzt und trotzdem hast du so gehandelt.

Wenn du ehrlich bist, weißt du, dass ich dich nie eingeengt habe und du ein ziemliches Glück mit mir hattest: Du hattest so viele Freiheiten, dass unsere Freunde nie verstanden haben, wie ich so locker sein kann. Ich habe dir einfach vertraut und du hast alles kaputt gemacht. Du bist der Grund, dass ich nicht mehr vor die Tür will, um dir bloß nicht zu begegnen und du bist der Grund, dass ich nicht schlafen kann. Du bist allerdings auch der Grund, der mir zeigen wird, dass ich viel stärker bin, als ich dachte. Auch wenn ich dich vermisse und aus ganzem Herzen liebe, muss ich ehrlich zu mir sein: Wie zu Beginn geschrieben, war unsere Beziehung nie so, wie sie sein sollte. Ich habe mich immer und immer wieder an die zweite Stelle gesetzt und hätte es nicht tun sollen. Anstatt mich auf mein Leben zu konzentrieren, wollte ich deins erleichtern.

Und anstatt dies wertzuschätzen, hast du deine Freiheit und eine Nacht mit einer Frau, die dir nichts bedeutet, über mich gestellt. Vielleicht brauchtest du das. Vielleicht bist du diesen Schritt unterbewusst gegangen, weil du wusstest, dass ich dann gehe und du dann deine heiß geliebte Freiheit zurück hast. Ich hoffe, diese Freiheit streichelt dich auch die halbe Nacht, wenn du Albträume von deinem stressigen Job hast. Ich hoffe, sie massiert dich, wenn dir dein Körper von dem ganzen Stress weh tut. Am meisten aber hoffe ich, dass sie es wert war, eine Person verletzt zu haben, die dich wirklich liebt.

Ich vermisse dich. Jeden einzelnen Tag. Aber ich vermisse nicht, dass Gefühl, nie zu wissen, wie es weitergeht. Ich vermisse nicht das Gefühl, mich selbst zu vermissen, oder mir anhören zu müssen, dass ich mich viel zu sehr an dich anpasse. Ich vermisse deine Arme, die mich nachts halten, aber ich vermisse nicht den Teil an dir, der mich immer wieder von sich weggestoßen hat, weil dir deine Freiheit wichtiger war als ich.

Ich vermisse dein Lachen und ich vermisse die Momente, in denen du mir auf deine ganz eigene Art doch gezeigt hast, dass ich dir viel bedeute und nicht egal bin. Ich vermisse dich, aber das ändert nichts. Und ich verspreche dir, eines Tages werde ich aus vollem Herzen sagen, dass ich dich nicht mehr vermisse.

In Liebe,
die Frau, die du vermissen wirst, wenn sie plötzlich nicht mehr da ist.


Hat Dir der Artikel gefallen? Dann hilf uns, gute Inhalte und jungen Journalismus zu unterstützen!
  • Bio
  • Latest Posts
Redaktion

Redaktion

Hier werden gemeinsame Artikel veröffentlicht, die von mehreren f1rstlife-Autoren verfasst wurden.
Redaktion

Latest posts by Redaktion (see all)

  • Corona-Nähe – Wie hältst Du es mit der Beziehung? - 30. Januar 2021
  • 🔈 Eingebüxt #8: Das waren Good News 2020 - 4. Januar 2021
  • Der Genius der Deutschen – Friedrich Hölderlin - 18. Dezember 2020
  • „Auf Terror und Verfolgung eine christliche Antwort geben“ - 16. Dezember 2020
  • 🔈 Eingebüxt #7: Sprache ist Macht - 3. Dezember 2020

Verwandte Artikel

  • Trennung: So schön. So schön vorbei
  • Diese Phasen erwarten Dich nach einer Trennung
  • Die Entzauberung der Liebe
  • Verarscht werden? - Gerne doch!
  • Liebe ist ...
Twittern
Pin1
Teilen2K
2K Shares

Kategorie: Liebe & Sexualität Stichworte: Brief, Fremdgehen, Freund, Freundin, Freundschaft, Liebe, Romantik, Sex, Sexualität, Streit, Trennung, Treue

Newsletter

Redaktion

Über Redaktion

Hier werden gemeinsame Artikel veröffentlicht, die von mehreren f1rstlife-Autoren verfasst wurden.

Kommentare

  1. Katja meint

    30. April 2018 um 21:31

    Also ladys,verliebt euch nie in narcissistische leute.

    Antworten
    • E meint

      4. August 2018 um 0:29

      Wie weiś ich das bitte ?

      Antworten
  2. Elsa meint

    9. August 2018 um 10:26

    Hat das journalistischen Wert?

    Antworten
  3. Simon meint

    14. August 2018 um 12:25

    Die Autorin erkennt, dass sie sich nicht an zweiter Stelle hätte setzen dürfen.
    Kritisiert ihm aber dafür, dass et sie immer darauf hingewiesen hat, sich mehr um sich selber zu kümmern.
    Zumindest verstehe ich das so.

    Und das, liebe Autorin, ist doch paradox. Niemand kann einem anderem Menschen glücklich machen, der es nicht von sich aus sein kann. Und ein Loch zu füllen, sei es als Liebende oder Geliebter – es wird immer ein Loch bleiben, so lange man nicht selbst bereit dazu ist, es zu bearbeiten und aufzufüllen.
    Sie, liebe Autorin, hätten gut daran getan, ihr eigenes Glück in den Mittelpunkt zu stellen und es dann mit ihrem Partner zu teilen, als auf seine Wertschätzung angewiesen zu sein, für ihre Aufopferung, ihn glücklich zu machen. Und ihm jetzt so viel Schuld anzulasten,dass die Beziehung in die Brüche ging.
    Wenn jeder individuell in einer Partnerschaft es nicht schafft glücklich zu sein, dann geht es auch nicht mit Partner. Bzw ist es nicht dessen Verantwortung. Zugespitzt formuliert.

    Antworten
  4. Lis meint

    5. Januar 2019 um 12:25

    Super schöner Text, den ich zu 100% nachempfinden kann. So etwas tut super weh und es ist verdammt schwer so eine Person loszulassen, besonders oder gerade wenn man festgestellt hat, wie abhängig man von jemand anders geworden ist und sich selbst dabei verliert. Viel Kraft und Mut für dich und Danke für‘s Teilen dieser Gedanken!

    Antworten
  5. David meint

    19. März 2019 um 16:28

    Ich erkenne mich in dem Brief wieder und durchlebe gerade das selbe, nur dass ich der Emfänger dieses Briefes bin. Danke für die Worte, es hilft zur Selbsthilfe.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Katja Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Über uns

firstlife-Redaktion
Gutes bewegen in der Realität. [Weiterlesen]

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren
Unser Newsletter enthält Informationen zu unseren Produkten, Angeboten, Aktionen und unserem Verein. Hinweise zum Datenschutz, Widerruf, Protokollierung sowie der von der Einwilligung umfassten Erfolgsmessung, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Folge uns

Facebook

Like

Instagram

Follow

Twitter

Follow

Home | Über uns | Redaktion | Mitmachen | Die Stiftung | Kontakt | Impressum | Datenschutz