„Ich will nur etwas Körperliches. Das ganze Beziehungsdrama brauche ich nicht. Etwas Lockeres wäre toll. Mit den Frauen schlafen und das war‘s.“
Nachdem mir nach dieser Aussage fast der Bissen im Hals stecken geblieben ist und ich den Impuls unterdrücken musste, mein Colaglas nach vorne zu schütten, fing ich damit an, mich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ist es wahr, dass Männer Frauen nur noch auf das Äußere reduzieren und wenn ja, warum ist das so? Ist der schnelle Sex interessanter als eine feste Beziehung?
Liebevoll auch als Generation „Beziehungsunfähig“ oder „Maybe“ abgestempelt, ist, den richtigen Partner zu finden, damit gleichzusetzen, die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Kann daraus folgend aber die Gleichung aufgestellt werden, dass Männer tatsächlich eher an der Farbe der Unterwäsche der Frau interessiert sind, als daran, wohin sie gerne einmal reisen würde?
Eines ist zunächst klar: Weder Männer noch Frauen lassen sich in eine Schublade stecken und jedes Individuum muss als Einzelnes betrachtet werden. Zudem hat natürlich jeder das Recht, seine Sexualität auszuleben, wie er möchte, solange er niemanden damit schadet. Dennoch müssen einmal ein paar Gedankengänge aus der Sicht einer Frau aufgeschrieben werden. Wohl wissend, dass sie nicht auf alle zutreffen und sie in abgewandelter Form auch auf so manche Frau angewendet werden können.
„Bloß nicht binden! Erst will ich mich noch ausleben“
Nicht zu leugnen ist die Tatsache, dass viele Männer heutzutage tatsächlich das Lockere der festen Beziehung vorziehen. Sobald sie das Wort „Bindung“ hören, nehmen sie die Beine in die Hand und rennen so schnell weg, als wäre die Frau ihnen mit Schlagstock und Pistole auf den Fersen. „Ich will mich erst ausleben“, ist die beliebte Standartantwort auf die Frage, warum der gute Kerl, der doch so perfekt und zuverlässig gewirkt hat, plötzlich doch eigentlich wieder nur das Eine will.
Bei dieser Aussage kann ich mich im Namen aller Frauen wirklich nur bei der Online-Dating-Industrie bedanken. Danke dafür, dass es heutzutage noch viel einfacher ist, jemanden kennenzulernen, der einzig und alleine die Funktion hat, sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen. Danke, dass einige dadurch noch viel mehr das Gefühl haben, viele Optionen offen zu haben und bloß nichts verpassen zu wollen. Danke, dass so manche nun noch öfters als früher denken, dass in der Zukunft noch jemand Besseres kommen könnte. Ironie aus.
Genitalfotos statt Blumen
Gab es früher eine Blume zum Kennenlernen, können sich Frauen heute über Fotos von Körperstellen „freuen“, die definitiv nicht gesehen werden wollen. Gerade Plattformen wie Lovoo oder Tinder sind dafür bekannt, vor allem dafür zu dienen, schnell und einfach jemanden zum zwanglosen Sex zu finden. Nach fünf Tagen Selbstversuch mit einem Account dort, lässt sich feststellen, dass der Ruf solcher Plattformen definitiv nicht von irgendwo her kommt. Nachrichten in einer Fülle, dass sie kaum alle gelesen werden können und unglaublich viele offensive Angebote. Es wäre es ein Leichtes gewesen, die nächsten Wochen mit belanglosen Sextreffen zu füllen.
Interessant hierbei ist der Aspekt, dass das Profil mit keinerlei Informationen über die Person gefüllt war. Profilname, Alter und drei Bilder aus alltäglichen Situationen waren die einzigen vorzufindenden Informationen. Offenbar genug, um sie ohne langes Gerede und mit offensichtlichen Absichten in Wohnungen und Hotels zu bestellen. Noch offensichtlicher jemanden nur auf das Äußere zu reduzieren, kann man wirklich nicht.
Doch nicht nur der Selbsttest, sondern auch offizielle Studien belegen diese Erkenntnis. Eine Online Dating Studie der Ludwig Maximilian Universität fand heraus, dass Männer im Netz vordergründlich nach Sex-Abenteuern und Frauen im Gegensatz dazu nach der große Liebe suchen. 41 Prozent der Männer aus Online-Dating-Portalen nutzen diese für die Verabredungen zu spontanen Sex-Dates. Im Vergleich dazu sind es nur 15 Prozent der Frauen.
Wenn beide Parteien damit zufrieden sind, nur dafür da zu sein, um sich gegenseitig sexuell zu befriedigen, nicht aber einmal regelmäßige Nachrichten Wert zu sein, können wir von keinem Problem sprechen.
Unkompliziert. Locker. Ohne Verpflichtungen.
Ein Problem aber ist es, wenn dies einem der beiden zu wenig ist. Einige Dates, alles hat perfekt gewirkt und dann kommt die allseits beliebte Nachricht per WhatsApp: „Ich würde dich gerne wiedersehen, aber eigentlich möchte ich gerade nur etwas Unkompliziertes, Lockeres. Weiß nicht, wie du das siehst“ Natürlich weiß der Andere ganz genau, wie der Empfänger der Nachricht das sieht.
Immerhin wurde von Vornherein klargestellt, dass etwas Lockeres nicht in Frage kommt. Zudem ist es natürlich immer wieder schön, dass das Medium Smartphone mit all seinen Funktionen anscheinend vielen Personen den Mut abgeschnitten hat, die eigene Meinung offen zu sagen. Stattdessen wird feige WhatsApp benutzt. Unzählige Geschichten dieser Art aus dem Netz und dem Bekanntenkreis zeigen, dass diese kleine Story in der Realität tatsächlich sehr oft auftritt. Gleichzeitig wird damit auch wieder klar, dass in diesem Fall einzig und alleine Sex als Ziel des Kennenlernens definiert werden kann. Keinesfalls aber das eventuelle Aufbauen einer gemeinsamen Zukunft, sofern es zwischenmenschlich funktioniert und passt.
Frau: Ein Stück Fleisch im Supermarkt
Als Folge dessen fühlt man sich als Frau in der heutigen Gesellschaft tatsächlich oft genug wie ein Stück Fleisch im Supermarkt. Mit der Aussage, dass der betreffende Mann eigentlich nur Sex möchte, könnte er einem eigentlich genauso gut ins Gesicht sagen, dass die Frau gut genug dafür sei, die Hose zu öffnen, mehr aber auch nicht. Besonders unverschämt sind solche Aussagen mitten aus dem Nichts. Eine offensive Anmache im Club, bei wir Frauen uns fragen, ob wir vielleicht aus Versehen in einem Bordell gelandet sind oder ein unmoralisches Angebot über Facebook oder andere Plattformen. Nur, weil eine Frau weiß, wie das Wort Make-Up buchstabiert wird und auch einmal ein Oberteil mit Ausschnitt oder einen kurzen Rock trägt, heißt das noch lange nicht, dass Männer das Recht haben, diese Tatsachen mit „Nimm mich. Am besten noch hier und jetzt“ gleichzustellen.
Frauen mit Sex in Verbindung zu bringen, ist völlig normal. Wahrscheinlich sollten sie sich langfristig gesehen eher Sorgen machen, sollte dies nie der Fall sein. Nicht normal ist es allerdings, wenn all die anderen Fassetten einer Person vergessen werden. Intelligenz, Höflichkeit, Werte, Einfühlvermögen – es gibt so viele Kriterien, die einen Menschen ausmachen. Nur seine Hülle ist es ganz sicher nicht. Bevor man(n) also das nächste Mal einer Frau etwas Einschlägiges sagt, sollte man bedenken, dass da gerade viel mehr vor einem steht, als der Körper mit dem man gerne schlafen würde.
Ein Mann sollte sich bevor er das nächste Mal einer völlig Unbekannten schreibt, dass er gerne mit ihr schlafen würde, aber kein bisschen mehr, durchaus überlegen, dass auch ihre Interessen oder ihre Zukunftsplanung interessant sein könnten. Sollte es dann passen, kann immer noch irgendwann über andere Szenarien gesprochen werden. Es sollte sich jedoch die Tatsache in Erinnerung gerufen werden, dass eine Frau mehr ist als ihre Hülle und so auch behandelt werden sollte, sofern sie das möchte.
Der schnelle Sex kann vielleicht für einen kurzen Moment befriedigen. Suppe kochen, wenn der eine krank ist, besorgt anrufen, wie die Prüfung oder ein Geschäftstermin gelaufen ist oder in jeder Lebenslage da sein, kann er aber nicht. Ob ersteres langfristig glücklich macht, ist allerdings fraglich. Vielleicht entgeht einem eher die Frau fürs Leben, nur weil man(n) in diesem Moment nichts Festes wollte. Ob dieses Risiko eingegangen werden möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Sabsab
Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass Traumehefrauen sich gerade auf Tinder tummeln.
Nadine Kuhnigk
Naja, wenn die Wahrscheinlichkeit bei 1 Prozent liegt und man hat das Glück, dann reicht der ja schon;)
Tobias Kolb
Was heißt das “jeder hat das Recht seine Sexualität so auszuleben wie er möchte”? Was meint “solange er niemanden damit schadet”? Wie kann ein Mensch sich in belanglosen Körperlichkeiten verlieren, in oberflächlichem Sex und Intimität ohne Nähe ohne sich selbst und anderen zu schaden? Von wem kann er dieses Recht einfordern. Wer muss ihm das bieten können? Ich finde den Artikel spitze und kann nur jedem meiner Geschlechtsgenossen Mut machen den Idealismus an die wahre Liebe wiederzuentdecken. Nicht nur weil die Frauen es verdient haben mit denen wir verkehren sondern auch weil es nur fair gegenüber uns selbst ist.
Eric (26)
Ich möchte für eine differenzierte Diskussion gerne die Gedankengänge eines Mannes zu den hier verfassten “Gedankengängen aus Sicht einer Frau” hinzufügen:
Wir leben in einer modernen, freien Gesellschaft, die sich durch die Pluralisierung der Lebensformen auszeichnet. Das bedeutet, dass auch andere Lebensweisen als die bisherige möglichst lebenslange, monogame Beziehung/Ehe gesellschaftlich akzeptiert sind. Wie schwer sich die Autorin damit jedoch tut, zeigt sich bereits im allerersten Satz: Warum muss man einen Impuls, jemanden mit einer Coladusche zu versehen, aktiv unterdrücken, nur, weil derjenige seine persönlichen “Beziehungs-“vorstellungen kommuniziert? Akzeptanz anderer Lebensweisen und -vorstellungen: Null.
Die Autorin darf sehr gern ihre persönliche Vorliebe haben, sollte jedoch andere Einstellungen bitte auch telorieren, ohne sich dabei beherrschen zu müssen.
Bindungsverweigerung resultiert nicht zwangsläufig aus dem Gedanken, es könne noch etwas besseres kommen, sondern wohl auch durch die Umstände, die eine Bindung mit sich bringt: Stress, Diskussionen, ggfs. unberechtigte Erwartungen des Partners etc.
Dem Vernehmen nach teilen nicht wenige Männer den unbedingten, totalen Bindungswunsch vieler Frauen nicht (mehr). Das kann man bedauern, auf jeden Fall muss man es jedoch akzeptieren. Kritik an dieser Einstellung halte ich für unangemesen. Sie impliziert für mich, dass man es als Mann doch bitteschön den Frauen in dieser Sache recht machen soll, wenngleich der eigene Antrieb (Wunsch) dazu gar nicht vorhanden zu sein scheint.
Wenn die angesprochene Studie sogar belegt, dass Männer und Frauen aus völlig unterschiedlichen Absichten Dating-Portale nutzen, dann kann ich Kritik auf Grund von persönlicher Enttäuschung trotz besserem Wissens (und Gewissens?) darüber erst Recht nicht nachvollziehen.
Spätestens mit Kenntnis der Studie sollte man wissen, worauf man sich beim Onlinedating einlässt. Wer dies dennoch tut und sich darauffolgend wie “ein Stück Fleisch im Supermarkt” fühlt, ist sich der Konsequenz des eigenen Handelns nur unzureichend bewusst. (Dies soll nicht die Artikulation beschönigen oder gar rechtfertigen, die einige Zeitgenossen an den Tag legen!)
Wenn man dann nun aber vernünftig kommuniziert, dass man keinerlei Interesse an einer festen Bindung hat, jedoch sexuelles Interesse vorhanden ist, halte ich die Aussage “dass der betreffende Mann eigentlich nur Sex möchte, könnte er einem eigentlich genauso gut ins Gesicht sagen, dass die Frau gut genug dafür sei, die Hose zu öffnen, mehr aber auch nicht.” für völlig überzogen. Aus persönlichen Vorstellungen der eigenen Lebensführung eine Diskreditierung der Frau zu machen zeugt abermals nicht von Toleranz anderer Vorlieben.
Die angesprochenen Werte wie “Intelligenz, Höflichkeit, Werte, Einfühlvermögen” sind kein Alleinstellungsmerkmal von Frauen und somit kein Argument jeden Sexualpartner auch näher kennenlernen zu müssen.
Die Autorin stellt auch die Frage nch der langfristigen Befriedigung von schnellem Sex im Gegensatz zu einer Beziehung. Manche Menschen wollen eben doch lieber in Ruhe gelassen, wenn sie krank sind. Meistens haben Menschen aber andere soziale Kontakte wie Freunde oder Familie, denen man Prüfungsergebnisse mitteilen kann oder auf die man sich in jeder Lebenslage verlassen kann.
FAZIT: Heutzutage exisitiert kein religionsbedingter, gesellschaftlicher Druck mehr Beziehungen eingehen zu müssen. Man kann Sex ohne Bindung haben und die im Artikel angesprochenen sozialen Aspekte einer Beziehung auch im persönlichen Umfeld vorfinden (Liebe, Geborgenheit findet man bei Freunden und Familie). Das sei nicht das gleiche? Mag sein, aber vielen Männern scheint das zu reichen. Dieses “Phänomen” muss man akzeptieren, respektieren, tolerieren. Niemand ist jemand anderem verpflichtet, das ist eine Definition von persönlicher Freiheit und ein Grundrecht in unserem Wertesystem.
P.S.: Ich bin an einer Diskussion interessiert und freue mich über Rückmeldung!
Nadine Kuhnigk
Erst einmal vielen Dank für dein/ Ihr Kommentar. Mir war bereits beim Schreiben des Artikels bewusst, dass er durchaus Polarisieren könnte, sodass mich kritische Kommentare, gerade seitens Männer, absolut nicht verwundern. Es ist auch nicht so, als könnte ich diese teilweise ablehnende Reaktion nicht nachvollziehen. Zu meiner großen Verwunderung möchte ich allerdings direkt anmerken, dass ich über 30, teilweise mehr als ausführliche, Nachrichten von Männern bekommen haben, dass sie mir und dem was ich schreibe, zustimmen. Diese unerwartete Reaktion zeigt mir, dass ich mit meinen Aussagen folglich gar nicht so falsch liegen kann.
Eins von vornherein: Ich akzeptiere andere Meinungen und mir ist durchaus bewusst, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der sich das Denken allgemein und speziell die Einstellung zur Liebe und zur Sexualität stark von dem der Generationen vor uns unterscheidet. Ich verurteile auch niemanden dafür, kein Interesse an etwas Festem zu haben. Das bleibt jedem Individuum selbst überlassen. Nur weil ich es aber akzeptiere, muss ich es nicht gut finden und das Bedürfnis, in welcher Art und Weise zu reagieren, ist nur menschlich, gerade wenn man eine Meinung nicht teilt. Das ich es dennoch akzeptiere (und erzogen bin), zeigt der Punkt, dass die Cola trotz allem im Glas geblieben ist. Es ist also schlichtweg MEINE Sache, dass ich mich dabei beherrschen muss, so nicht zu agieren. Wichtig ist nur, dass ich mich beherrsche. Ich bin absolut kein Mensch, der andere Meinungen nicht akzeptiert, sonst würde ich in einem überwiegend männlichen Freundeskreis mit den unglaublichsten (kurzweiligen) Frauengeschichten überhaupt nicht bestehen. Deswegen vergesse ich aber meine eigene Meinung nicht und kann durchaus dafür eintreten. Wichtig ist nur, dass man offen und ehrlich darüber spricht, ohne ausfällig oder unpassend zu werden.
Genauso akzeptiere ich den Zustand, dass viele Männer eine feste Bindung ablehnen. Bedauern tue ich es aber durchaus und ich habe auch kein Problem damit, dass zum Ausdruck zu bringen. Der Artikel spiegelt das wieder, was ich bis jetzt erlebt habe und durch viele andere mitbekommen und bestätigt bekommen habe. Das er nicht alle Meinungen wiederspiegelt, ist klar. Ich finde es ganz offen schade, wie sich alles entwickelt und dazu stehe ich. Eine andere Wahl, als diesen Zustand zu akzeptieren, bietet sich nicht wirklich. Ich möchte/ kann ja niemanden meine Meinung aufdrängen, oder für die eigene verurteilen. Nachvollziehen kann ich es allerdings nicht komplett, obwohl ich die positiven Aspekte daran, sich nicht fest zu binden, durchaus erkennen kann. Bindungsverweigerung mag viele verschiedene Ursachen haben. Die von mir aufgezählten Kriterien sind allerdings sowohl in Studien hoch gerated- zudem habe ich sie im Alltag sehr oft gehört.
Ich denke, dass Kritik niemals unangemessen ist, sofern man sie angemessen begründen kann. Genauso wie man auch mich kritisieren kann, dass ich es ankreide, dass das Verhalten von Männern sich in eine Richtung entwickelt, die mir nicht gefällt. Jeder sollte das machen können, was er möchte und hinter dem er/sie steht. Weder Männer noch Frauen müssen es einander Recht machen. Wenn man die „alten Werte“, vertritt, ist die momentane Entwicklung nur schwer nachzuvollziehen und erschwert einiges. Wenn man dadurch sehr „auf die Nase gefallen ist“, kann es sehr gut sein, dass sich die eigene Meinung radikalisiert und das Thema wesentlich strenger sieht, als man es sonst würde. Persönliche Erlebnisse und Gefühle lassen sich aus einer Meinungsbildung und dem Umgang damit schwer heraushalten.
Nun zu dem Onlinedating: Ich bin bestimmt kein Freund davon und glaube nicht daran. Im Rahmen eines Artikels habe ich mir 3 Portale je 2 Wochen „angetan“ und folgend eine Meinung gebildet. Wenn man etwas Lockeres will, sind diese Portale das Paradies auf Erden. Wenn man mehr sein möchte, ein Albtraum. Von mir erwähnte Studien habe ich auch erst beim Schreiben des von dir kommentierten Artikel gelesen, als ich für ihn recherchiert habe und waren wir vorher nicht bekannt. Sie bestätigten allerdings durchaus den von mir gebildeten Eindruck bezüglich solcher Plattformen. Bestimmt wollen viele Frauen auch einfach die Bestätigung und vielen sich dadurch besser. Auch das verurteile ich nicht. Ich persönlich konnte allerdings nicht fassen, wie primitiv und oberflächlich 90 Prozent der Aussagen waren, die wiederum zu 50 Prozent minimum impliziert haben, dass ich einen IQ von minus 100 besitze.
Die Aussage „dass der betreffende Mann eigentlich nur Sex möchte, könnte er einem eigentlich genauso gut ins Gesicht sagen, dass die Frau gut genug dafür sei, die Hose zu öffnen, mehr aber auch nicht“, ist aus Erfahrungswerten leider keinesfalls überzogen. Deine/ Ihre Kritik, dass man nicht an jedem Interesse haben muss, nur weil man gerne mit ihm schlafen möchte, ist durchaus berechtigt und ist aber genau das, was ich so schade finde. Das man teilweise für sexuelle Handlungen ausreicht und das war es dann aber auch schon.
Mit Sicherheit ist es auch einfach ein Fehler vieler Frauen, dass sie auf offensichtliche Anzeichen, dass der Mann tatsächlich nur Sex möchte, nicht reagieren, sämtliche Bedenken in den Wind schießen und dann enttäuscht sind, wenn dann am Ende nichts daraus wird. Allerdings gibt es auch genug Männer, die das von Anfang an nicht klar signalisieren, um zum Ziel zu kommen und dieses Verhalten kritisiere ich stark, da das einfach Spielen mit dem Gefühlen von anderen Person ist. Ich sage nicht, dass sich nicht auch Frauen so verhalten.
Zu deinem/Ihren vorletzten Absatz: Auch in einer Beziehung kann man in Ruhe gelassen werden, wenn man krank ist, oder allgemein mal Zeit für sich braucht und natürlich können Familie und Freunde viele positive Effekte einer Beziehung auch erfüllen. Ich bleibe allerdings bei meiner Aussage, dass es niemals das Gleiche sein wird, wie mit einem festen Partner und das ich stark anzweifle, dass ein Leben nur mit leeren Affären, ONS, usw, langfristig so erfüllend sein wird, wie mit einem festen Partner. Auch wenn es zugegeben auch Vorteile hat. Hierbei gehen die Meinungen allerdings natürlich stark auseinander und das muss jeder für sich selbst entscheiden.
FAZIT: Ich kann eine gewisse Kritik an einigen der von mir getroffenen Aussagen durchaus nachvollziehen, bleibe aber dabei, dass MEINER MEINUNG NACH gerade ein Wandel durchgeführt wird, der viele schöne alte Grundgedanken verwirft und gerade Frauen immer mehr zu rein sexuellen Objekten macht, was ich persönlich sehr schade finde. Wie ich aber auch schon am Ende meines Artikels schreibe, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er dieses Thema betrachtet und was er im Leben möchte.
Liebe Grüße,
Nadine
Eric (26)
Hallo Nadine,
bleiben wir doch beim Du!
Es freut mich, dass du auch entsprechende positive Rückmeldungen von Männern bekommst. Allerdings sind 30 Zustimmungen für mich nun auch kein Grund sich bestätigt fühlen zu können, wenn man bedenkt, wie viele es sein könnten – selbst zu jeder noch so abstrusen Idee findet man immer einige wenige, die dem zustimmen. Wobei ich deine Idee selbst jetzt nicht als abstrus bezeichnen möchte, ich übte lediglich Kritik an deiner Begründung und Darstellung.
Du sagst du verurteilst niemanden dafür, kein Interesse an etwas Festem zu haben? Indem du Männern in dem Falle einer Bindugnsunwilligkeit jedoch kollektiv vorwirfst die Frau nur als ein Stück Fleisch auf dem Markt anzusehen, die gerade gut genug dafür sei uns die Hose zu öffnen, tust du genau das – ob es dir bewusst ist oder nicht.
Du greifst hier also ein Kernthema der Emanzipation auf – das Bild der heutigen Gesellschaft über die Frau – und missbrauchst dieses als Vorwurf gegen alle Männer, die keine feste Beziehung möchten, sondern ihr (sexuelles) Leben nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen auszuleben. So stellst du jeden bindungsunwilligen Mann automatisch unter Generalverdacht ein chauvinistische Emanzipationsgegner zu sein.
Die Idee, die hinter Emanzipation und Gleichberechtigung steht, ist äußerst wichtig – ich denke da herrscht bei uns allen (du, ich und deine 30 männlichen Kommentarschreiber) Einigkeit. Nur glaube ich, dass du mit solchen Aussagen und Argumentationsweisen nicht zu einer Verbesserung der Situation oder des Bildes über Frauen bei Männern erreichst, sondern sogar gegenteiliges!
Aus diesem Grund habe ich mit obigem Kommentar Kritik daran geübt.
Dass die Cola im Glas gelieben ist, liegt nicht an deiner Toleranz. Die Cola ist wegen deiner Erziehung im Glas geblieben – ohne diese hätte nichts mehr zwischen dem vorhandenen inneren Impuls und der Ausführung der Tat gestanden. Ein toleranter Mensch hätte, zumindest nach meinem Verstädnis, erst gar keinen inneren Impuls (Agression) gespürt jemandem eine Cola ins Gesicht zu kippen ..
Wie du aber selbst sagst, ist es schwierig jedwede andere Findet man etwas besonders falsch oder schade oder dumm, dann sinkt jedoch auch automatisch die eigene innere Toleranz. Und das ist ansich okay, kein Mensch ist generell immer tolerant – das ist nichts schlimmes und erwarte ich auch von niemandem! Nur dann muss man sich das auch selbst eingestehen, wenn man die Dinge entsprechend darlegt, und das dann nicht abzustreiten.
Zu deinem ‘überwiegend männlichem Freundeskreis’ möchte ich noch erwähnen, dass es zweierlei Sachen sind sich solche Geschichten neutral anzuhören oder direkt involviert zu sein. Auch hierbei ist das jeweilige Toleranzniveau unterschiedlich.
Ich habe wie gesagt nichts dagegen, wenn du Traurigkeit über die aktuelle Entwicklung zum Ausdruck bringst. Ich bin ebenso der Meinung, dass es sich zum schlechteren entwickelt und viele bei der Partnersuche (egal ob Beziehung oder rein sexuell) zunehmend Respekt und Niveau vermissen lassen und primitiv werden oder eben nicht von vornherein klar kommunizieren, dass es für sie nur um Sex geht, vor allem auf Seiten der Männer! In diesem Punkt bin ich zum Beispiel intolerant gegenüber dieser Art und Weise.
Genauso intolerant bin ich, wenn du mich ohne zu differenzieren in selbigen Topf ‘Männer’ wirfst, nur weil ich aus vorhandenen (!) persönllichen Gründen derzeit keine Beziehung anstrebe und dennoch meine sexuellen Bedürfnisse ausleben möchte.
Weiterhin sagst du, dass der Artikel nicht alle Meinungen wiederspiegelt und dies sei klar sein? So klar stellt es sich für mich aber nicht dar, da andere Meinungen mit teils unbegründeten Argmuntationen (negatives Frauenbild vorhanden, da nicht bindungswillig; s.o.) abgestraft und verurteilt werden. Einen Artikel á la “jeder darf in solchen festen oder losen Beziehungen leben, wie er möchte, nur seid respektvoll und höflich zueinander” würde sich anders lesen als dieser, der andere Lebensweisen fernab fester Bindungen generell als falsch propagiert.
Wenn du deine persönliche Meinung mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen wolltest und du selbst es schade findest, dass die Beziehung heutzutage an Bedeutung verliert, soltest du dich inhaltlich auch wirklich mehr mit dir beschäftigen und nicht andere Meinung versuchen niederzuschreiben. Das zeigt für mich, dass es nur teilweise um deine Empfindungen diesbezüglich geht, jedoch ebenso auch darum andere Meinungen zu diskreditieren. Und dann kann ich dir auch nochmal Intoleranz (nicht generell, nur für diesen Aspekt, um den es hier geht) unterstellen.
Nochmal zum Online-Dating: Auch ohne die Studie setze ich voraus, dass jeder weiß oder zumindest erahnen kann, was dabei auf einen drauf zukommen kann. Sei es nun durch Erfahrungen im Social Media oder durch Erzählungen von Freunden und Bekannten. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass jemand noch ernsthaft hofft, dass es bei ihm mitunter nicht so läuft. Es sei denn man ist äußerst naiv.
Dann kann man sich aber auch im nachhhinein nicht darüber beschweren, dass es so gelaufen ist, wie es nun mal immer läuft und gelaufen ist.
Und diese Portale sind eben nicht das Paradis auf Erden, weil auch es dennoch genug naive Menschen gibt, die auf Tinder die große Liebe suchen, statt zu entsprechenden kostenpflichtigen Portalen zu wechseln.
Ich sagte ja selbst, dass nie alle positiven Aspekte einer Beziehung durch Freunde, Familie und Hobbys aufgefangen werden können. Aber auch nicht jeder legt derart Wert auf genau diese beziehungsexklusiven Aspekte. Man kann auch ein erfülltes Leben haben, wenn man es einem ganz speziellem Hobby widmet, dabei von Freunden und Familie unterstützt wird – und seine sexuellen Bedürfnisse und Nähe durch Affären und ONS deckt. Es gibt nicht wenige Menschen, denen das reicht und denen man nicht unterstellen sollte ein unerfülltes Leben zu haben!
Ich habe auch nie Kritik daran geübt, dass du die Meinung hast es fände gerade ein Wandel statt – das ist unbestreitbar! Ebenso wenig, dass Frauen zunehmend sexualisiert werden. Da sind wir uns ja beide einig.
Eine abschließende Frage hätte ich noch, ohne auf eine Antwort Wert zu legen – die Frage ist vielmehr für dich selbst:
Du sagtest dein Freundeskreis bestünde aus ‘überwiegend männlichen’ Freunden. WARUM ZIEHST DU IN EINER FREUNDSCHAFTLICHEN BEZIEHUNG DEN UMGANG MIT MÄNNERN DEM MIT FRAUEN VOR?
Wahrscheinlich aus den gleichen Gründen haben einige Männer kein gesteigertes Interesse an einem intensivierten Umgang Frauen – lediglich das sexuelle Interesse bewegt sie dazu überhaupt irgendeine Art von Beziehung (in dem Fall Affäre) mit ihnen einzugehen.
Liebe Grüße,
Eric
Eric (26)
Berichtigung Absatz 3:
Wie du aber selbst sagst, ist es schwierig jedwede andere MEINUNG ZU AKZEPTIEREN. Findet man etwas besonders falsch oder schade oder dumm, dann sinkt jedoch auch automatisch die eigene innere Toleranz.
[Da ist wohl unabsichtlich etwas Text verschwunden.]
Weiterhin scheine ich beim nochmaligen Umschreiben einiger Sätze auch nicht vollständig auf Richtigkeit geachtet zu haben, sodass noch einiger Wörter der alten Fassung sinnloserweise mit drin geblieben sind. Ich bitte dich das zu entschuldigen 😉
Martin Wiesböck
Liebe Nadine,
Ich bin sehr froh über deinen Artikel und deine Meinung! Kann mich da nur anschließen, dass was mir Frauen erzählen, ist oft wirklich zum schämen…
Allerdings geht es mir andersherum immer wieder genau so…
Das traurige ist, wie auch Du schon geschrieben hast, dass heutzutage alles oberflächlicher und kurzlebiger geworden ist. Man kämpft nicht mehr um seinen Freund/in sondern beendet es gleich und sucht sich jemand “neuen”, dank Tinder /Lovoo recht leicht…
Ich bin ehrlich, ich hatte die letzten Jahre auch immer nur kennen-lern-Phasen in denen auch mehr lief, aber was soll ich mit einer Frau anfangen, die nichts zu bieten hat und nur arbeitet und auf der Couch herum liegt?!
Finde es stark, dass Du deine Meinung sehr offensiv vertretest!
Liebe grüße aus Burghausen
Martin
Alex
Was für ein undifferenzierter langweiliger Artikel..
“Ist es wahr, dass Männer Frauen nur noch auf das Äußere reduzieren und wenn ja, warum ist das so?”
Pauschalisierung des Todes
“Zudem hat natürlich jeder das Recht, seine Sexualität auszuleben, wie er möchte”
Stimmt, was ist also das Problem der Autorin?
“Gab es früher eine Blume zum Kennenlernen, kann man sich heute über Fotos von Körperstellen ‘freuen’, die man definitiv nicht sehen möchte.”
Wieder heftig pauschalisiert.. Habe schon genügend Damen getroffen, die obige Aussage sofort verneinen würden.
Als ich die Werbung für den Artikel auf facebook sah, dachte hier werden irgendwelche interessanten, progressiven Alternativen zu den bisher etablierten Beziehungsformen präsentiert, statt dessen konnte ich nur “Mimimi” lesen.
Sorry für die harsche Kritik, aber wenn in der Werbung zu dem Artikel angepriesen wird, dass hier gezeigt wird, “was attraktiver ist” und das eben nicht geliefert wird, kann ich nicht anders als enttäuscht zu sein.
Tabea
Absolute Zustimmung zu Alex’ Kommentar von einer Frau.
Was ist mit den Frauen, die ihre Sexualität ausleben möchten? Man trifft nun leider nicht direkt den Mann fürs Leben, aber deswegen mag ich doch nicht neben einem festen Partner zusätzlich auch auf Sex verzichten. Von einer anderen Seite betrachtet mag ich auch nicht die Katze im Sack kaufen. Wenn sich aus einer Affäre was festes ergeben sollte, gerne. Vielleicht lerne ich auch übermorgen über Freunde meinen den Traummann kennen und wir heiraten und bekommen Kinder.
Aber bis dahin befriedige ich wenigstens die körperlichen Bedürfnisse mit lockeren Bekanntschaften. Wenn ich Artikel wie diesen hier lese, kommt es mir immer vor, als ob ich mich deswegen schlecht fühlen müsste. “Frauen wollen ja dies und das und sind immer nur auf der Suche nach der Liebe etc.” Ja, vielleicht sind sie das auch nur, weil sie das durch solche Artikel immer und immer wieder suggeriert bekommen.
“Bei dieser Aussage kann ich mich im Namen aller Frauen wirklich nur bei der Online-Dating-Industrie bedanken. Danke dafür, dass es heutzutage noch viel einfacher ist, jemanden kennenzulernen, der einzig und alleine die Funktion hat, sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen.” Ja genau, DANKE! Ganz ohne Ironie. Warum sollte ich – nur weil ich eine Frau bin und als Schlampe abgestempelt werde – denn darauf verzichten?!
Manuel
Zu dem Artikel ein paar Gedankengänge aus der Sicht eines Mannes, um die “andere Seite der Medaille” zu beleuchten.
„Bloß nicht binden! Erst will ich mich noch ausleben“ – das ist auch das Motto vieler Frauen, welche dafür allerdings nicht auf Online-Dating zurückgreifen müssen. Wenn Frau sich einen Mann nur zum Sex real suchen will, wird sie selten alleine nach Hause gehen müssen – “ein Stück Fleisch im Supermarkt” trifft genau so oder noch besser auf die Männer zu. Natürlich ist nicht jede Frau gleichermaßen danach auf der Suche – “das kommt nie vor” und “so eine bin ich nicht” ist aber ebenso unglaubwürdig, auch dazu haben Männer genug “Geschichten dieser Art aus dem Netz und dem Bekanntenkreis”.
Männer suchen danach eben beim Online-Dating. Und da dort selten eine Antwort kommt, weil viele Frauen nur “ihren Marktwert” checken wollen oder nur zum Zeitvertreib angemeldet sind, werden entsprechend viele Nachrichten verschickt. Die Suche der Männer “online” ist nur die andere andere Seite der Medaille zur Suche der Frauen “offline”. Ist der einfache ONS, den Frauen sich hier zugestehen denn für die Autorin ebenso so ein “Problem”, wie bei Männern, die diesen online suchen ?
Wenn eine Frau sich mit einem Mann keine Beziehung vorstellen kann und danach mit dem nächsten einen ONS hat, ist es dann wahr, dass Frauen Männer nur noch auf das Äußere reduzieren und der schnelle Sex interessanter ist als eine feste Beziehung? Nein ? Warum sollen Männer dies nicht auch so kommunizieren dürfen, was Frauen sich real zugestehen? Wenn ein Mann mit einer Frau “nur etwas lockeres” möchte, heißt das ganz einfach: sie ist für ihn attraktiv, aber er fühlt sich nicht genug zu ihr hingezogen und kann sich keine Beziehung vorstellen, sie ist eben nicht die richte Frau für ihn.
Die Chance, z.B. bei Tinder die Frau fürs Leben zu finden, ist wohl eher gleich Null – weshalb dort oft eben nur nach einer “Freundschaft+” gesucht wird, bis Mann die Frau an seiner Seite gefunden hat. Ist es deshalb wahr, dass Männer Frauen nur noch auf das Äußere reduzieren und ist der schnelle Sex interessanter als eine feste Beziehung?
Auf keinen Fall – die richte Frau an seiner Seite kann niemand ersetzen, denn in einer Beziehung geht es um viel mehr als nur Äußerlichkeiten und Sex. Aber genau deshalb suchen Männer nach dieser einen Frau auch nicht auf Tinder mit einem Wisch über Profilbilder, sondern im Freundes- und Bekanntenkreis – wo Mann die Frau schon ein wenig kennt und einschätzen kann, ob sie die richtige für Ihn sein könnte, und er sich vllt. sogar bereits zu ihr hingezogen fühlt.
Kurdaxî
Liebe Nadine,
Ich finde, dass es tolle und gute Ergebnisse in diesem Artikel gibt.
Aber ich glaube, dass die Frauen Sex in einer Internet-app suchen, das dauert nicht so lange und es gibt nichts weiter mehr zu geben und kein glückliches Leben.
Viele Grüße
Alexander
Liebe Nadine,
du siehst meiner Ansicht nach Frauen zu stark in der Rolle, dass sie von einer Schnelllebigkeit vor allem Nachtteile erfahren und sie zudem nicht selbst mitverursachen, und siehst gleichzeitig nicht, dass einige Frauen auch häufig eigentlich wissen müssten, dass ein “Mehr” mit bestimmten Männern nicht möglich ist, sie diese aber trotzdem als zukünftige feste Beziehung haben wollen.
Zunächst weiß ich aus den Aussagen von guten Freundinnen, dass sie sich ihrer vielseitigen Möglichkeiten nicht nur bei Affären etc, sondern auch bei Beziehungen bewusst sind und deshalb die Einstellung bilden “Der richtige werde noch kommen. Diejenigen, die Interesse geäußert haben, passen eigentlich wunderbar, aber ich warte lieber noch”. Dann ziehen Jahre ins Land und der Interessierte hat sich weiterumgesehen, sodass er nun in einer Beziheung steckt, die nicht so erfüllt ist, wie es die mit der Frau, die sich nicht entscheiden kann, gewessen wäre. Diese Enstellung wird durch die Möglichkeit des Online-Dating auch noch weiterverstärkt. Zudem verstehe ich nicht, warum du nicht auch die Frauen kritisierst, welche zur Ermittlung ihreres “Marktwertes” sich in Online-Dating Portalen herumtreiben, denn diese sind ja offenbar weder an einer Beziehung noch an Affären interssiert und täuschen somit in gleicher Weise wie Männer, die nicht deutlich aussagen, dass sie keine Beziehung wollen.
Weiterhin muss man meiner Erfahrung nach sehr stark bei Frauen differenzieren. Frauen, die eine Beziehung möchten und dabei einen Mann suchen, der objektiv dafür geeignet ist, dies von sich behauptet und ausstrahlt, sind erfahrungsgemäß durchgängig in glücklichen und langen Beziehungen.
Frauen, die entweder offen wissen, dass sie einen Mann wollen, der Bezihungsmensch und Aufreißertyp ist, oder immer wieder Männer auswählen, welche objektiv von ihrer Umgebung als nicht beziehungswillig eingestuft werden, sind selten in einer Beziehung und stetig enttäuscht über die schlimmen sowie oberflächlichen Männer.
Diese Erkenntnisse wurden mir einerseits mitgeteilt und andererseits musste ich sie auf der Suche nach einer Frau, die dem ersten Typus entspricht, leider häufig selber machen. Momentan bin ich in einer Beziehung. Ich sage dies, damit mir nicht gleich der Vorwurf gemacht wird, ich wäre lediglich der Unglückliche, der keine abbekommt.
Gruß Alexander
André
Monogamie kenne ich aus Hollywood und von vielen Eltern meiner Freunde und deren Großeltern. Ich wollte jedoch schon immer mit mehr als einer Frau schlafen und glaube, dass dies gesund ist und in meiner Natur als Mann liegt. Genauso wünschen sich viele Frauen mehr als einen Sexpartner, auch wenn sie es wegen der gesellschaftlichen Mainstream-Denke nicht so frei rausposaunen mögen. Die Damen riskieren allerdings durch das Rumvögeln im Falle einer Schwangerschaft, alleine mit dem Kind da zu sitzen. Insofern kann ich es nachvollziehen, dass sich hier eine Autorin für die exklusive Partnerschaft (die “wahre” Liebe) ausspricht, da geht es schließlich um Vertrauen und Rückendeckung. Ist eben notwendig, wenn doch mal ein Braten in der Röhre landet, damit die Arbeit nicht bei ihr alleine bleibt nach dem Wurf.
Die Wahl der Männer, die sich heutzutage trotz der weiblichen Emanzipation in ihrer Rolle als Mann selbstbewusst über das Parkett bewegen, ist rar geworden. Der größte Teil der Penisträger hat Angst, als Freak oder Perverser rüber zu kommen, sobald sexuelles Interesse geäußert wird. Übrig bleiben ein paar Schmerzbefreite, die wiederum so unreflektiert handeln, dass sie gefühllos erscheinen und somit in diesem Artikel hier landen. Der Rest der Männer meldet kein Bedürfnis nach Sex mehr, könnte ja machohaft erscheinen.
Ich bin sicher, gäbe es mehr Männer, die sich ihrer männlichen Rolle bewusst und durch ein gesundes Selbstbewusstsein auch in der Lage wären, über Gefühle, Wünsche und Leidenschaften zu kommunizieren, reizte es durchaus auch viele Damen, mehrere dieser Männer parallel zu unterhalten. Ohne, dass von Beziehung die Rede ist, aber mit einer weitreichenden tieferen Hingabe. Wie schon gesagt, diese Männer sind rar (geworden), daher Ladies, versucht diese besonderen Exemplare an euch zu binden, während der Großteil der verängstigten Männer in Pornowelten abtaucht und ein paar übrige Vollidioten das Leitbild des Mannes in diesem Artikel prägen. Prost.
PfefferundSalz
Ich habe mich in deinem Artikel wiedergefunden und weißt du was – es hat mir super gefallen.
Tatsächlich bin ich ausschließlich auf der Suche nach Sex, eine Beziehung ist für mich eine Einschränkung die mir absolut nicht gefällt. Wenn dich das stört, dann rede mit deinen feministischen Freunden – sie sind der Grund dafür, dass es Männer wie mich gibt. Es war der Feminismus der die Männer-Frauen Beziehung nicht mehr wollte und mehr Rechte für die Frau rauspressen versuchte. Leider hatte das den Nebeneffekt, dass viele Männer mal darüber nachgedacht haben, was ihnen eine Beziehung überhaupt bringt und sie kamen zu dem Schluss, dass ihnen das ganze GAR NICHTS bringt. Beziehungen sind wie Religion – viel Aufwand für wenig Gegenleistung. Den Sex gibts woanders deutlich günstiger und alles andere kann ich mir auch bei Freunden abholen.
Übrigens würde ich an eurer Stelle vorsichtig sein mit dem Jammern von wegen “Männer wollen nur Sex, buhu”. Wenn es erst mal vernünftige Sexroboter gibt, dann fällt selbst das bisschen was ihr jetzt noch bekommt weg.
Nadine Kuhnigk
Ist das denn wirklich so? Hat eine Beziehung wirklich keinerlei Vorteile? Ich finde nämlich schon. Natürlich ist eine Beziehung Arbeit und sehr zeitintensiv, dass möchte ich gar nicht abstreiten. Auf der anderen Seite birgt sie aber auch so viel Schönes, zumindest wenn du sie mit dem/der Richtigen führst. Alleine das Bauchgefühl, dass Glücksgefühl, wenn du die Person dann siehst und Zeit mit ihr verbringst. Ich höre mich gerade an, wie in einem schlechten Rosamunde Pilcher Film, aber ich denke jeder, der schonmal richtig verliebt war, weiß ich meine. Das Gefühl kann dir keine lockere Sache der Welt beschaffen. Eine Beziehung zu führen, heißt, dass da immer Jemand für dich da ist, der dich so nimmt, wie du bist, auch wenn man sich gerade wie der größte Idiot auf Erden aufführt. Es heißt, Jemanden zu haben, der zu einem steht und nicht geht, nur weil es gerade leichter wäre und wenn es gut läuft, wage ich zu behaupten, dass du die Hingabe aus einer Beziehung, in der auch Gefühle im Spiel sind, auf den verschiedensten Ebenen, niemals von einem Roboter bekommst 😉
PS: Feminismus wollte eine Veränderung in der Frauen-Männer-Beziehung, damit wir die gleichen Rechte haben, die uns schlichtweg zustehen, weil wir kein Stück besser oder schlechter sind als Männer. Das heißt aber nicht, dass sich Frauen komplett gewandelt haben und sich eine ursprüngliche Frau-Mann-Beziehung nicht mehr realisieren lässt- nur eben in abgewandelter Form.
Zudem will ich das Gaze gar nicht mal so auf Männer beziehen. Natürlich gibt es auch Frauen, die so denken und das steht auch Jedem zu. Ich kann über Frauen nur einfach auf die Art und Weie nicht schreiben, weil ich auf “Sexueller/Romantischer Eebene”, ja keine treffe.
Seko
Gleich Rast ich aus so viel dunschiss auf einem fleck.hahaha. werde keine Romane hier zu schreiben..das einzige was ich zu sagen hab alles besser du sagst trifft auch auf die Frauen zu!! Mit all den dummen Sprüchen hat sich meine Ex von mir nach knapp 11 Jahren getrennt!! Was ich denke?? Nie wieder verlieben und das Leben geht weiter fertig
magicsumatra
Ich finden den Artikel ziemlich oberflächlich und banal. Nichts, was nicht im Zusammenhang mit Online-Dating und “Männer wollen Sex, Frauen Liebe” schon 100mal gesagt worden wäre.