Beerscheba/Horeb (1.Kön/HoHe). Star-Prophet Elija ist an Depressionen erkrankt. Wie sein Management bekannt gab, haben der große öffentliche Druck und der letzte Haftbefehl Elija so stark zugesetzt, dass er sich nun eine längere Auszeit gönnen möchte und sich in psychologische Behandlung begeben hat. Gerüchten zufolge ist auch bereits ein Nachfolger im Gespräch. Elija gilt als einer der bedeutendsten Whistleblower der jüngeren Geschichte. Unter anderem hatte er die Ursache für die lang andauernde Dürre in Israel und die Existenz des einen, wahren Gottes aufgedeckt. Ein Bericht von Holger Herrlich.
Die Nachricht von der Depression-Erkrankung kam für viele überraschend. Nach seinem Triumphzug auf dem Berg Karmel (Holger Herrlich hat berichtet) schien Elija auf dem Höhepunkt seiner Popularität zu sein, der bundesweite Haftbefehl wurde durch König Ahab aufgehoben und seine Mission, dem Volk Israels die Existenz ihres Gottes wieder bewusst zu machen, war erfüllt. Doch wie vor kurzem bekannt wurde, hat Elija auf dem Karmel ein kleines Detail übersehen. Denn vorige Woche machten die Behörden dort einen grausigen Fund: 450 Leichen lagen am Fuße des Berges am Bach Kischon verstreut. Dabei handelt es sich um die Leichen der Baalspriester, die beim Wettstreit mit Elija am Ende unterlagen. Übereinstimmende Medienberichte haben jetzt das Gerücht bestätigt, dass Elija direkt nach seinem Sieg dazu aufrief, die Priester auf der Stelle zu fassen und hinzurichten. In Regierungskreisen sorgte diese Meldung für Aufruhr. König Ahabs Frau, Königin Isebel, die nach wie vor eine überzeugte Anhängerin des Baal ist, ließ Elija sofort ganz oben auf die Fahndungsliste setzen.
Flucht und Suizidgedanken
Wie Insiderkreise berichten, geriet Elija darüber so sehr in Panik, dass er eine Tagesreise weit in die Wüste hineinrannte, um sich zu verstecken. Völlig am Ende soll er sich sogar mit Suizidgedanken getragen haben: „Nun ist es genug, Herr“, habe er noch gesagt, „nimm mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Väter.“ Unter einem Ginsterstrauch sei er dann eingeschlafen und habe sich nach seinem Erwachen in einer improvisierten Psycho-Praxis wiedergefunden. Ein Engel habe ihn mit den Worten „Steh auf und iss“ geweckt und ihn dazu ermuntert, das Brot zu essen und das Wasser zu trinken, das dieser ihm mitgebracht habe. Elija nahm das Angebot sofort an, legte sich danach aber wieder hin und schlief weiter. Daraufhin habe der Engel seinen Schlaf erneut gestört und ihn mit Nachdruck dazu gedrängt, die ihm gereichte Mahlzeit zu verzehren, da sonst der Weg zu weit für ihn sei. Scheinbar weckte dies die Lebenskräfte des Depressiven und sofort brach er auf, um vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb zu wandern.

Die ihm vom Psychologen in der Ginsterstrauch-Praxis verschrieben Luft-Kur tat dem Propheten offenbar gut. Er nistete sich am Horeb in einer Höhle ein, als er wieder Besuch von Gott, seinem Auftraggeber bekam. Das Zwiegespräch der beiden liegt dieser Zeitung vor und wird im Folgenden wortgetreu wiedergegeben: „Was willst du hier, Elija“, begann Gott. „Mit leidenschaftlichen Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten“, antwortete Elija, „weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übriggeblieben und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.“ Darauf Gott: „Komm heraus, stell dich auf den Berg vor den Herrn!“ Sofort setzte ein heftiger Orkan ein, auf dem ein Erdbeben folgte und schließlich ein wilder Feuersturm. Elija, der dieses Schauspiel verfolgte, bestätigte hinterher, dass Gott jedoch nicht in diesen beeindruckenden Naturphänomenen gewesen sei.
Gott: Ein sanftes Säuseln?
Erst, als der Lärm sich legte, das Feuer erlosch und der Sturm sich legte, bis nur noch ein sanftes, leises Säuseln zu hören war, hüllte Elija ehrfurchtsvoll sein Gesicht in den Mantel, trat an den Eingang der Höhle und war bereit für die Gegenwart Gottes. Was dann geschah, ist bislang noch Gegenstand von Spekulationen. Im Gespräch mit dieser Zeitung deutete der wiedergenesene Prophet lediglich Veränderungen an, die sich schon bald bemerkbar machen würden. Die Frage, ob er sein Amt niederlegen wird und ein Nachfolger schon feststeht, wollte Elija nicht kommentieren.
Quelle: 1. Buch der Könige 19,1-18.
Ich finde die Geschichte gar nicht gut. Schon mal mit wirklich an einer Depression erkrankten Menschen gesprochen?