Zunächst schien es so, als gäbe es für die israelischen Krieger kein Durchkommen bei den hohen Mauern und den verschlossenen Toren der Stadt. Die Verteidiger leisteten erbitterten Widerstand. Gott, der Freund und Förderer des wandernden Volkes der Israeliten, ließ deshalb von Josua ein Spezialkommando zusammenstellen: Ein Trupp aus bewaffneten Kriegern soll einen Zug von sieben Priestern anführen, die mit Widderhörnern ausgestattet vor der Bundeslade hergehen. Sechs Tage lang, so lautete der Befehl, sollten sie um die Stadt herumziehen, während die Priester in die Widderhörner bliesen.
Akustisches Spezialkommando bringt Entscheidung
„Kein Wort komme aus eurem Mund“, ordnete Josua dem Volk an, als sich das Spezialkommando an Tag eins der Operation zum ersten Mal auf den Weg machte. Die Soldaten marschierten voraus, es folgten die Priester mit den Hörnern, nach ihnen kam die Bundeslade. Nach Beendigung ihrer Prozession war noch keine unmittelbare Wirkung zu erkennen. Auch am zweiten Tag nicht. Dennoch führte Josua den Befehl Jahwes aus, insgesamt sechs Tage lang, ohne einen sichtbaren Erfolg oder Fortschritt.
Am siebten Tag der Operation „Widderhorn“ kam es zur entscheidenden Wende. Im Morgengrauen machte sich die Truppe auf den Weg. Diesmal allerdings zogen sie sieben Mal um die Stadt herum. Einer Quelle zufolge rief Josua beim siebten Mal aus: „Erhebt das Kriegsgeschrei! Denn der Herr hat die Stadt in eure Gewalt gegeben.“ Unter dem Getöse der Hörner und dem Geschrei der Angreifer stürzten die Mauern Jerichos zusammen, mit Schwertern bewaffnet bahnten sich die Israeliten den Weg in die Stadt und – so hält es Josua in seinem Bericht fest – „weihten alles, was in der Stadt war dem Untergang“. Wie lange Israel noch unterwegs sein wird, bis sie das „Gelobte Land“ erreicht haben, ist noch unklar. Wir werden weiter berichten.
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