Wir möchten Freunden, Kollegen und dem Partner vertrauen können. Oft zerbricht man sich den Kopf, wer wirklich vertrauenswürdig ist. Das Unterbewusstsein macht das oft von selbst, dass wir uns zu Personen hingezogen fühlen und ihnen mehr vertrauen als anderen. Forscher sagen jetzt: Das hat auch einen Grund!

Wie bringe ich Menschen dazu, mir zu vertrauen? Die Fragen hat sich jeder schon mal gestellt. In erstere Linie fallen uns Tricks der Psychologie ein, mit denen man sich ein gewisses Maß an Vertrauen erhaschen kann. So etwa durch Aufmerksamkeit oder indem wir kleinere Schwächen zeigen. Denn Schwächen sind sympathisch und wecken Vertrauenswürdigkeit beim Gegenüber. Doch jetzt gibt es noch einen neuen Faktor: Der Name. Das haben die Forscher Michael Zürn und Sascha Topolinski anhand eines ökonomischen Spielexperiments an der Uni Köln erforscht.
Wir vertrauen nicht jedem
Im Experiment bekamen die Teilnehmer Geld. Das konnten sie vermehren, wenn sie es einem unbekannten Spieler anvertrauen. Die virtuellen Mitspieler bekamen von den Wissenschaftlern verschiedene Namen. Wichtig war: Die Namen waren einerseits leicht und andererseits schwer auszusprechen. So zum Beispiel Fleming oder Tverdokhleb.
Im Endeffekt war das Risiko immer gleich groß, das Geld zu verlieren. Doch das Ergebnis war eindeutig. Die Teilnehmer vertrauten eher den Mitspielern mit einfachen Namen. „Im Experiment konnten wir sehen, dass leicht auszusprechende Namen mental sozusagen flüssiger verarbeitet werden. Das dadurch entstehende gute Gefühl fördert das Vertrauen in unser Gegenüber, ohne dass wir uns dessen unmittelbar bewusst sind“, erklärt der Sozialpsychologe Zürn.
Theorie lässt sich auf verschiedene Gebiete anwenden
Einfache Namen können wir uns zudem besser einprägen, sollte man das Geld zurückverfolgen müssen. Wir schützen uns aktiv vor Betrug und entscheiden anhand des Namens darüber, wie vertrauenswürdig eine Person ist. Die Erkenntnisse der Forscher lassen sich auch auf weitere Felder übertragen. Einfache Namen werden zudem in der Verkaufsstrategie angewendet. Wir kaufen lieber Produkte mit einprägsamen Namen, statt komplizierten. Genauso vertrauen wir lieber Menschen, deren Namen wir uns leicht merken können, als denen mit komplizierten Namen. Macht doch mal selber mal den Test. Wem in eurem Freundeskreis vertraut ihr wirklich und wie kompliziert ist sein Name.
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