Es sind nur noch 22 Tage bis zu unserem Abflug. Neben den ganzen Dingen, die wir noch kaufen und organisieren müssen, haben wir uns gefragt, auf was man eigentlich achten sollte, wenn man die USA bereist. Nicht, dass wir in ein Fettnäpfchen nach dem anderen treten. Mit dem gemütlichen Zusammensitzen nach dem Essen wird es wohl nichts werden. Wer in den USA in einem Restaurant lange sitzen bleibt, um noch gemütlich zu quatschen, wird anscheinend komisch angeschaut. Andere Länder, andere Sitten – auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es viele Fettnäpfchen, in die uninformierte Touristen treten können.
Das Erste, was wohl jeder Tourist in den USA macht, ist in ein Hotel einzuchecken. Doch da wartet schon die erste Falle: Meist bringt ein Hotelportier freundlicherweise die Gepäckstücke auf das Zimmer. Wer denkt, dass er das nur aus reiner Nächstenliebe macht, irrt sich. Denn der Portier erwartet für seine Leistung ein Trinkgeld. Einer unsere Reiseführer empfiehlt, ihm einen Dollar pro getragenem Gepäckstück zu zahlen. Auch wenn es in Deutschland ähnliche Regeln gibt, werden die hierzulande oft nicht so sehr beachtet. In den Restaurants gibt hier jeder Trinkgeld wie er möchte. In den USA ist das anders: Hier erwarten die Kellner ein Trinkgeld von 15 bis 20 Prozent. Auch bei einem einfachen Einkauf kann es vorkommen, dass man Leistungen extra bezahlen sollte. In manchen Supermärkten kommt es vor, dass sich plötzlich jemand an den eigenen Einkäufen zu schaffen macht und sie in Taschen verpackt. Da sollte man sich nicht erschrecken, da es sich dabei um eine normale Dienstleistung des Supermarktes handelt. Zahlen muss man dafür allerdings noch nicht. Das ist erst dann der Fall, wenn einem die Einkäufe auch noch zum Auto gebracht werden. Ein angemessenes Trinkgeld sind da in etwa zwei Dollar.
Wer sich beim Einkauf etwas Alkohol gegönnt hat, darf ihn auf keinen Fall gleich auf der Straße genießen. Auch in öffentlichen Anlagen ist es verboten, Alkohol zu konsumieren. Außerdem ist wichtig: Man muss mindestens 21 Jahre alt sein, um überhaupt Alkohol trinken zu dürfen. Und wer denkt, er fährt nach einem Partyabend noch schnell mit dem Auto ins Hotel, sollte das lieber lassen. Denn wer erwischt wird, kann mit hohen Bußgeldern und in schweren Fällen sogar mit Gefängnisstrafen rechnen. Auch wenn man nichts verbrochen hat und die Polizei einen anhält, sollte man die Ruhe bewahren. Denn dann heißt es für den Fahrer: Hände ans Lenkrad, freundlich sein und bloß die Finger vom Handschuhfach lassen. Die Polizei könnte sonst denken, dass sich dort eine Waffe befindet. Und das ist in den USA schließlich nicht ungewöhnlich. Denn durch die lockeren Bestimmungen haben viele Amerikaner eine Waffe, um sich selbst zu schützen.
Freundlichkeit nicht gleich mit Freundschaft verwechseln
Wer überrascht ist, dass alle Amerikaner sehr freundlich sind, sollte sich davon nicht blenden lassen. Auch wenn jeder nachfragt, wie es einem geht, heißt das noch lange nicht, dass sie eine ausführliche und ehrliche Antwort erwarten. Ein einfaches „great“ reicht und schon sind die Amerikaner zufrieden. Die Freundlichkeit der Einheimischen führt oft dazu, dass Touristen schnell mit ihnen ins Gespräch kommen. Dabei geht es meist ganz locker und nett zu. Doch es gibt Tabuthemen. Wer über Sex und Religion spricht, überschreitet eine Grenze. Für die Amerikaner sind das zu private Themen.
Aber noch einmal zurück zu den Restaurants: Für jeden, der eines betritt, heißt es erst einmal: stehen bleiben und warten. In den USA gehört es sich, sich von einer Bedienung zu einem Tisch führen zu lassen. Und auch, wenn man am Tisch Platz genommen hat, geht es mit den Regeln weiter: Steht das Essen auf dem Tisch, sollte man erst einmal alles klein schneiden. Dann heißt es: Finger weg vom Messer und die linke Hand neben den Teller legen. Alles andere gilt als unhöflich.
Zum Abschluss haben wir noch ein paar Dinge in unserem Reisführer gefunden, die uns am meisten erstaunt haben. Wer in Kalifornien über eine rote Ampel läuft, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Die Polizisten drücken auch bei unwissenden Touristen kein Auge zu. Wer als Mädchen gerne makellos braun werden möchte und dafür das Bikinioberteil auszieht, sollte sich lieber in einen privaten Garten legen. Sonst ist es mit dem Sonnen schnell vorbei, denn bei so etwas versteht die amerikanische Polizei keinen Spaß. Außerdem fragt man in den USA nicht direkt nach der Toilette, sondern formuliert es „höflicher“. Man fragt lieber nach dem „restroom“ oder dem „bathroom“. Aber wozu eigentlich das Ganze? Letztendlich bringen diese hübschen Formulierungen doch auch nichts. Schließlich weiß ja trotzdem jeder, wo man hin möchte…
Nächste Woche lest Ihr, was wir von unserer Reise erwarten. Vor was haben wir Angst? Auf was freuen wir uns am meisten? Und was packen wir auf jeden Fall in unseren Rucksack?
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