Wie alles begann… „Weißt du Miriam, ich will einfach mal weg von hier. Weit, weit weg und das alleine. Island wäre toll. Um einen herum ist nur die weite, unberührte Natur. Und da helfe ich dann am besten auf einer Farm und kann dann Islandpferde reiten und am Schluss kann ich ja noch so ein bisschen durch Island reisen.“
Ranch gesucht
Wir sitzen im Auto und tuckern von Miriams Heimatstadt Karlsruhe zu unserem Studienort Stuttgart. Dort haben wir abends noch eine Radiovorlesung. Die Blätter fallen schon von den Bäumen, das Wetter ist trüb und von einem schönen Oktobertag kann nicht die Rede sein. Vielleicht ist deswegen so wenig los auf den Straßen. Keiner hat Lust bei dem Wetter vor die Tür zu gehen. Wir kommen eine halbe Stunde zu früh in der Uni an und Vanessa fährt mit ihren Reiseplanungen fort. Im Internet zeigt sie Miriam eine Seite, auf der man auf der ganzen Welt nach Ranch-/ und Farmbesitzern suchen kann, die für einige Zeit Hilfe benötigen. Miriam klickt sich durch Angebote auf der ganzen Welt und bleibt immer wieder bei einem Land hängen: „Schau mal, in den USA gibt es wahnsinnig viele Angebote und das sieht echt toll aus dort.“ Die Reiselust hat sie richtig gepackt und Miriam ist in den nächsten Tagen wohl diejenige Besucherin der Homepage, die am meisten Angebote anklickt.
Im Jahr 2012 haben wir beide unser Abitur gemacht. Miriam auf dem Humboldt Gymnasium in Karlsruhe und Vanessa auf dem Mörike Gymnasium in Ludwigsburg. Danach haben wir angefangen, Journalismus an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Stuttgart zu studieren. Es war Freundschaft auf den ersten Blick. Immer wieder kommen wir in den nächsten Tagen auf Anzeigen von Ranchbesitzern zu sprechen. Miriam zeigt immer wieder tolle USA-Angebote und überzeugt Vanessa nach und nach, dass es in den USA vielleicht noch viel schöner sein kann, als im kargen Island. Aus Vanessas Traum von Einsamkeit wird langsam ein Traum von einem buntern Mädels-Urlaub im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Die Staaten warten
Seit der Fahrt von Karlsruhe nach Stuttgart geht es nur noch um unseren Reisetraum. Wir spinnen rum, wie es wäre, wenn wir zusammen für längere Zeit weggehen würden. Was wir da alles Tolles machen könnten, einfach mal weit weg von Zuhause. Das, was so viele nach ihrem Abi gemacht haben, nämlich einfach mal für längere Zeit ins Ausland zu gehen, könnten wir jetzt nachholen. Im Sommer haben wir zwei Monate frei und das könnte man eigentlich perfekt ausnutzen. Was am Anfang nur Träumereien sind, wird mit der Zeit zu einer festen Idee, von der wir nicht mehr abzuhalten sind. Wir erzählen unseren Eltern von unserem Einfall. Sie lächeln, sagen, dass das toll klingt, denken aber, dass wir es sowieso nicht machen würden. Doch wir lassen uns nicht von unserem Plan abbringen und suchen immer weiter nach unserer Traumranch.
Nach vielen Anfragen kommt endlich eine Antwort von einer Ranch, die uns gefällt. Und sie liegt auch noch perfekt: Nur eine Stunde von San Francisco entfernt. 40 Minuten zur Küste, die Großstadt in der Nähe und eine total herzliche Gastfamilie – für uns ist es ein Volltreffer! Der erste Teil unserer USA-Reise steht somit fest: Die ersten fünf Wochen werden wir auf der McDonald Ranch in Santa Rosa verbringen. Danach haben wir noch drei Wochen Zeit zu reisen und andere Teile der USA zu entdecken. An der Westküste gibt es so viel zu sehen, so dass wir gleich von der Ranch aus losreisen können, ohne noch einmal fliegen zu müssen. Las Vegas, der Yosemite Nationalpark, lange Küstenstraßen, San Diego, der Grand Canyon, Los Angeles und noch viele andere Ziele warten auf uns. Die Entscheidung ist zwar gefallen, doch jetzt geht die Planung erst richtig los. Wir müssen Rucksäcke kaufen, Flüge buchen, ein Auto mieten, Miriams Flugangst bekämpfen und das größte Problem steht dann kurz vor Abflug an: Wir dürfen nicht unseren ganzen Kleiderschrank mitnehmen! In den nächsten Wochen treffen wir Menschen, die ähnliche Reisen gemacht haben und uns von ihren Erfahrungen erzählen. Für alle, die auch so etwas planen, geben wir Tipps, wie die Reise zu einem Erfolg wird.
In den kommenden Monaten halten wir euch wöchentlich auf dem Laufenden, was unsere Reiseplanung angeht. Was sind absolute No-Go’s in den USA? Was sollte man vorher buchen? Wie findet man das passende Visum, den geeigneten Trekkingrucksack und wie beantragt man eigentlich einen internationalen Führerschein? Von den USA aus bekommt ihr natürlich auch immer die neusten Infos. Nächste Woche lest ihr, wie wir unsere Traumranch gefunden haben!
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