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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Links, Rechts, Mitte: Wo stehe ich und muss ich mich einordnen lassen?

Links, Rechts, Mitte: Wo stehe ich und muss ich mich einordnen lassen?

6. Januar 2017 von Tobias Kolb Kommentar verfassen

Vom Parlament nach der Französischen Revolution an hat sich die Einteilung in Links und Rechts bis heute sowohl in der Sitzordnung der Parlamente als auch in den Köpfen der Bürger eingeprägt. Doch wovon hängt ab, wo ich da stehe und wie aussagekräftig ist diese Einteilung?

© Pixabay

Was ist was?

„Wenn du rechts bist, bist du eher konservativ“, oder, „Wenn du links bist, bist du eher sozial“. So würden vielleicht manche antworten, wenn man sie fragt, wie sie sich politisch einordnen würden. Rechte haben eher ein ausgeprägtes Nationalgefühl und eine Verbindung zu traditionellen Werten, während Linke dem Sozialismus und der Arbeiterklasse nahestehen und sich etwa für sexuelle Freiheit einsetzen. Linke stehen für eine starke Umverteilung und Rechte eher für eine starke Marktwirtschaft. Die linken Parteien sind die Parteien der Arbeiter und die rechten die der Bürgerlichen. Dies sind altbekannte Versuche der Kategorisierung.

Schwierigkeiten der Einteilung

Bei näherem Prüfen machen diese Systeme aber relativ schnell Schwierigkeiten. Weshalb setzt sich die SPD für Handelsabkommen und Sparpläne ein, wenn sie doch eine linke Partei sein will? Weshalb haben die Grünen als tendenziell eher linke Partei so viele Überschneidungen mit den Kirchen? Während im rechten Lager die Nationalkonservativen eher für einen starken, autoritären Staat eintreten, steht der Rechtsliberalismus hingegen vor allem für größtmögliche Freiheit der Wirtschaft von staatlicher Regulierung.

Die Geschichte von Links und Rechts

Da stellt sich die Frage: Braucht man diese Einteilung? Und wo kommt sie überhaupt her? Auf die zweite Frage findet sich leichter eine Antwort. Ursprünglich bezog sich die Einteilung auf die Sitzverteilung in der französischen Nationalversammlung, wo die Vertreter einer freien Republik links saßen und diejenigen die der Monarchie freundlich gesonnen waren rechts. In der Geschichte der Parlamente haben sich viele diesem Konzept angeschlossen. Auch in Deutschland sitzen die Rechten rechts und die Linken links. Obwohl es keinen König in Deutschland oder Frankreich mehr gibt, sind die strukturfreundlichen, erhaltenden Mächte, sprich die Konservativen, rechts geblieben, während die progressiven, sozialistisch angehauchten Kräfte links sitzen.

Zwei unterschiedliche Weltanschauungen

Auch wenn heutzutage viel vermischt wird und keine Partei oder Person die „reine Lehre“ vertritt, liegen der linken und rechten Einstellung je zwei ganz unterschiedliche Weltanschauungen zugrunde. Im rechten Denken geht es um die Freiheit des Individuums, was vor allem als eine wirtschaftliche und persönliche Freiheit verstanden wird. So viel individuelle Entfaltungsmöglichkeiten wie möglich auf der Basis von Gesetzen, die den moralisch Guten belohnen und den Bösen bestrafen. Leistung, Ideenreichtum und Tugend sollen belohnt werden und jeder ist seines Glückes Schmied. Andererseits wird auch die Zugehörigkeit zu Familie, Volk, Nation oder Religion betont.

Das linke Denken ist dahingehend grob gesagt noch mehr dem Gemeinschaftsgedanken verpflichtet. Es dreht sich um soziale Absicherung und soziale Gerechtigkeit, um größtmögliche Umverteilung, gründend auf dem Gedanken der Gleichheit. Es geht um den starken Staat, der der Ungleichheit Einhalt gebietet und dabei auch Funktionen wie Erziehung und Umerziehung übernimmt. Es gilt: Jeder ist Mensch unter Menschen und wir sind eine Gesellschaft der Gleichen.

Also doch viele Lager statt zwei?

Bei den Linken kann somit grob zwischen den Linksliberalen, denen es eher um die Freiheit von tradierten Normen, wie z.B. einer christlich-konservativen Sexualethik und den links-sozialistisch Eingestellten, unterscheiden, welchen es stark um Arbeiterrechte und einen ausgebauten Sozialstaat geht. Bei den Rechten gibt es dann die National-Konservativen, die sehr um die Einheit als Nation und um das Volksgefühl bemüht sind und die Christlich-Konservativen, die sich um traditionelle Werte bemühen und den Kirchen relativ nahestehen.

Dazu kommen dann noch die Liberalen, welche aufgrund ihrer marktwirtschaftlichen Positionen ins rechte Lager gehören, aber was größtmögliche Freiheit des Einzelnen angeht, eher den Linksliberalen nahestehen.

Und die Mitte?

Wo in dieser ganzen Vielfalt dann die Mitte einzuordnen ist, ist nicht so einfach. In der Mitte eben. Parteien wie CDU und SPD die sich als Volksparteien sehen, versuchen in dieser Mitte zu stehen und damit einen möglichst großen Teil der Bevölkerung abzudecken. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man gleichzeitig ein klares inhaltliches Profil behalten will. Es gibt daher innerhalb dieser Parteien meist noch viele unterschiedliche Flügel.

Braucht man diese Einteilung?

In vielen Bereichen mag es also durchaus Ausnahmen geben und sicher ist eine trennscharfe Einordnung selten möglich. Trotzdem, hat diese Einteilung nicht nur eine historische Bewandtnis, sondern verweist tatsächlich auf ein unterschiedliches Denken. Daher ist es nicht verkehrt, dieses Schema zumindest zu kennen und sich vielleicht sogar selbst dort irgendwo einzuordnen. Man sollte immer bereit sein diese Kategorisierung zu hinterfragen und niemanden in eine Schublade pressen, in die er vielleicht gar nicht passt. Sie bietet zumindest eine Möglichkeit, das komplexe Feld der politischen Ansichten und Weltbilder ein bisschen zu überblicken.


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Tobias Kolb

Tobias Kolb

geboren 1993, ist ein gebürtiger Schwabe, der momentan sein Theologiestudium pausiert und die dafür notwendigen, alten Sprachen in einem kleinen Dorf in Niedersachsen an einer Sprachenschule lernt. Durchaus begeisterungsfähig ist er für Themen wie Politik und Philosophie und meint, auch darüber hinaus zum ein oder anderen etwas zu sagen zu haben.
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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: konservativ, links, Politisches Spektrum, rechts, sozial, Weltanschauung

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geboren 1993, ist ein gebürtiger Schwabe, der momentan sein Theologiestudium pausiert und die dafür notwendigen, alten Sprachen in einem kleinen Dorf in Niedersachsen an einer Sprachenschule lernt. Durchaus begeisterungsfähig ist er für Themen wie Politik und Philosophie und meint, auch darüber hinaus zum ein oder anderen etwas zu sagen zu haben.

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