
Merhaba Türkiye, oder aber: Hallo Türkei! Denn auch mit kleinem Wortschatz und durchschnittlichen Englischkenntnissen ist die Verständigung in Istanbul, auch bekannt unter dem alten Namen Konstantinopel, kein Problem. Dies liegt vor allem daran, dass sich das riesige Ballungsgebiet am Bosporus bemerkenswert gut auf Touristen eingestellt hat. Geprägt von der einzigartigen Lage am Nordufer des Marmarameeres, in einer Meerenge zwischen Mittelmeer und dem Schwarzem Meer, ist die Stadt ein Urlaubmagnet für Menschen aus aller Welt.
Und das nicht zu Unrecht, denn Istanbul bietet eine beeindruckende Stadtsilhouette, die außergewöhnliche Merkmale samt aufregender Kontraste bietet. Die bunten, leicht maroden und doch so belebten Häuser der Einheimischen werden von architektonisch anspruchsvollen und höchstmodernen Banken- und Finanzgebäuden überragt. Eine imposante Skyline thront in der Ferne, während im Vordergrund kleine Fischerboote im Meer schippern. Und von allen Seiten ragen die orientalisch gebauten Minarette der etlichen Moscheen Istanbuls in den Himmel. Fünfmal am Tag ertönen aus ihren Lautsprechern die Gesänge des Muezzins und rufen gläubige Muslime zum Gebet auf.
Statt Schuhen: Schleier und Schwarztee
Der Besuch einer solchen Gebetstätte ist während eines Städtetrips in Istanbul ein Muss – und zugleich ein kleiner Kulturschock. Denn sowohl Gläubige als auch Touristen dürfen zum Beispiel die Blaue Moschee oder die Hagia Sophia, beides Wahrzeichen und wichtige Gotteshäuser des Islams, nicht mit Schuhen betreten. Frauen müssen ihre Köpfe zudem mit Schleiern oder Tüchern bedecken. Wie stark es bei einer Horde verschwitzter Besucherfüße muffeln kann, sei an dieser Stelle der individuellen Vorstellungskraft überlassen…
Um den Geruchssinn anschließend zu entlasten und den Geschmackssinn dafür umso mehr zu stärken, empfiehlt sich ein Glas des aromatischen türkischen Schwarztees. Die türkische Küche ist allgemein für ihre abwechslungsreiche Esskultur berühmt und bietet deutlich mehr Auswahl als die Lieblingsspeise vieler Deutscher – den Döner. Kebapgerichte werden zwar in vielen verschiedenen Variationen angeboten, doch wer nicht zumindest einmal die leckeren Brotwaren, frische Fischgerichte oder Desserts und Süßwaren (oftmals zusammengesetzt aus viel Zucker, Sirup, Nüssen und Trockenobst) probiert, dem entgeht ein Stücken orientalische Lebensfreude.
Ein wahres Shopping- und Schnäppchen-Mekka
Am schönsten lassen sich die alten Sehenswürdigkeiten der Metropole während einer gemütlichen Stadtrundfahrt im Sightseeing-Bus erkunden. Auch eine mehrstündige Schifffahrt durch den Bosporus ist sehr empfehlenswert und liefert einen guten Überblick. Ein weiterer Tipp: die Stadt zu Fuß erforschen. Wer ein bisschen Zeit und bequeme Schuhe mitbringt, kann sich so den besten Gesamteindruck über die vielen verwinkelten Gassen, Plätze, Cafés und Restaurants verschaffen. Im dichten Gedränge des Großstadtverkehrs sind Bus- und Taxi-Fahrten zwar nicht unbezahlbar, sorgen dafür aber für blankes Entsetzen bei allen mit schwachen Nerven. Straßenregeln einzuhalten gehört nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler Verkehrsteilnehmer Istanbuls.
Wer statt Kunst und Kultur lieber Konsum unterstützt, auch der ist in Istanbul genau richtig. Denn neben dem Tourismus sind die Textil- und Lederindustrie die bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren der Türkei. Daher werden die hergestellten Waren den ausländischen Besuchern gerne direkt zum Verkauf angeboten. In den Labyrinth-artigen Hallen des Grand Bazars lassen sich besonders gut Schmuck, Taschen, Teppiche und Kleidung kaufen und nach ausgiebigem Feilschen das ein oder andere Schnäppchen ergattern. Auf dem Spice Bazar hingegen findet man orientalisch duftende Gewürze jeder Art und Herkunft. Die Preise werden zunächst meist in der Staatswährung, der türkischen Lira, genannt, doch auch der Euro wird prinzipiell als gültiges Zahlungsmittel angenommen.
Istanbul bietet daher einen aufregenden Mix aus europäisch und orientalisch geprägter Welt, aus Moderne und Tradition und aus Kultur, Religion und Lebensart, welche die südländische Nation am Mittelmeer als eine Stadt der Extreme erstrahlen lassen. Ob Sightseeing, Shopping oder Erholung, die spannende Metropole ist einen Besuch allemal wert. In diesem Sinne: Hoşçakal İstanbul. Auf Wiedersehen, schöne Stadt.
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