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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Ist eine ultimative Strafe notwendig?

Ist eine ultimative Strafe notwendig?

25. Juni 2013 von David Sridharan Kommentar verfassen

„Während die Forschung zeigt, dass die Todesstrafe wenig dazu beiträgt Verbrechen zu mindern, glaube ich, dass es einige Verbrechen gibt – Massenmord, Missbrauch und Mord eines Kindes – die so abscheulich, so schlimm sind, dass die Gesellschaft dazu berechtigt ist das volle Maß ihres Entsetzens in dieser ultimativen Strafe auszudrücken.“ Dieses Statement veröffentlichte der amtierende US-Präsident Barack Obama in seiner Autobiografie „Audacity of Hope“. In Deutschland wurde die Todesstrafe zuletzt im Jahre 1949 vollstreckt, heute ist sie abgeschafft. Dennoch werden immer wieder Stimmen laut, die die Todesstrafe für genau die Straftaten fordern, die auch Obama in seiner Biografie benennt. Doch ist die Todesstrafe unter diesen Gesichtspunkten und so wie sie in einigen Staaten der USA betrieben wird vertretbar?

Todesstrafe als Ermöglichung von Gerechtigkeit?

Viele Befürworter der Todesstrafe sagen, dass diese nur Gleiches mit Gleichem vergilt. Um also Gerechtigkeit wieder herzustellen, muss auch der Mörder selber den Tod erleiden. Und auch auf die Frage, ob man selbst den Mörder eines Verwandten, beziehungsweise den Mord an einer geliebten Person mit dem Tod vergelten würde, würden viele mit „Ja" antworten. Doch darf man aus diesen simplen Argumenten die Todesstrafe, so wie sie in den USA vollstreckt wird, legitimieren?

Fakt ist, dass es seit 1973 140 Menschen gab, deren Unschuld festgestellt wurde, obwohl sie eigentlich zum Tode verklagt worden sind. Diese 140 Menschen konnten rechtzeitig befreit werden, was ist aber mit denen, die unschuldig hingerichtet wurden? Häufig führt ein Fehler von Augenzeugen zur unrechtmäßigen Verurteilung. Außerdem wurden weitaus weniger angeklagte Weiße hingerichtet, als Menschen anderer Hautfarbe. Die Frage, die sich mir persönlich bei diesem Sachverhalt stellt, ist, ob eine Strafe, die eigentlich Gerechtigkeit schaffen soll, in diesem Hinblick überhaupt gerecht ist. Ein weiterer Faktor sind die Finanzen. Allein in Kalifornien könnten durch die Abschaffung der Todesstrafe 130 Millionen US-Dollar gespart werden. Das ist mehr als genug um alle Häftlinge lebenslang im Gefängnis zu versorgen. Dies ist gerade in den USA eine gute Alternative, weil dort auch mehrfach lebenslänglich verhängt werden kann.

Der tötende Mensch

Eine weitere Problematik ist natürlich die des Henkers. Auch wenn die USA verschiedene Methoden gefunden haben um die Henkerproblematik abzuschwächen, letztendlich wird sie immer ein Problem bleiben. Wer will für den Tod des Täters verantwortlich sein, wer tötet? Man könnte nun ganz poetisch sagen „der Staat“, doch in der Realität sind es ganz einfache Männer, die oftmals gleichzeitig oder aber nacheinander mehrere Schalter umlegen müssen, damit der Täter hingerichtet wird. Dabei wissen sie aber nicht welcher Schalter tatsächlich die Spritze verabreicht, oder aber den Strom aktiviert. So sollen die Schuldgefühle der Henker vermindert werden.

Eine ganz aktuelle Diskussion, an der auch mehrere Pharma-Unternehmen der EU beteiligt sind, stellt die Tötungsmethoden der USA in Frage. So klagen verschiedenste Unternehmen, dass die Täter unendliche Schmerzen erleiden müssen, sich aber aufgrund eines bestimmten Medikaments in diesem Medikamentencocktail nicht mehr bewegen, den Schmerzen also keinen Ausdruck verleihen können, bevor sie sterben. Auch wenn dies bis jetzt reine Spekulation ist, haben bereits mehrere europäische Unternehmen die Auslieferung dieser Medikamente an die USA gestoppt.

Die Frage, ob man selbst jemanden töten würde, wenn dieser jemand eine geliebte Person ermordet hat, spielt meiner Meinung nach keine Rolle, weil man in einer funktionierenden Gesellschaft nicht nur auf den Einzelnen gucken darf. Anders gesprochen: „Die Gesellschaft muss besser sein, als der Einzelne“ (The Ides of March – Tage des Verrats). Auch auf das berühmte Talionsrecht („Auge um Auge“), das so viele Amerikaner als Legitimation für die Todesstrafe zitieren, gibt es eine einfache Antwort. Denn würde man nach Auge um Auge handeln, wäre irgendwann die ganze Welt blind (Mahatma Gandhi).

Ein Plädoyer für das hohe Gut des Lebens

Ich denke, rein ethisch gesprochen, dass das Gut des Lebens immer den höchsten Stellenwert haben muss. Es kann nicht weniger hoch eingeschätzt werden als das Gut der Gerechtigkeit. Deswegen ist für mich die Frage, ob die Todesstrafe legitim ist, einfach beantwortet. Spannend wird die komplette Diskussion durch den aktuellen Fall um Robert Bales. Dieser hatte in einem afghanischen Dorf 16 Menschen erschossen und sich jetzt schuldig bekannt, um der Todesstrafe zu entgehen. Ich als Christ habe auf jeden Fall eine deutliche Meinung zum Thema Todesstrafe: Sie gehört überall und vollständig abgeschafft. Ich glaube, dass man, wenn Gott uns alle nach seinem Ebenbild geschaffen hat, nicht einfach dieses Ebenbild zerstören darf, auch wenn Gott dem Menschen die Freiheit gegeben hat, seinen eigenen Weg zu gehen. Durch die Todesstrafe wird dem Menschen außerdem im Fall von Reue und Umkehrwillen die letzte Möglichkeit der Besserung genommen. Zu guter Letzt glaube ich, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Diese Würde darf der Mensch auch (oder gerade) nicht im Tod verlieren und ich kann mir keine Form der Hinrichtung vorstellen, in der die Würde eines Menschen erhalten bleibt.


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David Sridharan

David Sridharan

geboren 1994, war bereits 2003 in der „Bonner Rundschau“ zu finden. Dort schrieb er als Drittklässler eine Kurzgeschichte für den Kinderteil. Seit 2005 besucht er das Aloisiuskolleg und engagiert sich dort in der Schülervertretung sowie als Chefredakteur der Schülerzeitung „aloisius“. David hat Interesse an Filmen und einen eigenen YouTube-Kanal, auf welchem er Comedy-Videos veröffentlicht. Darüber hinaus liest er gerne und interessiert sich für Themen aus Politik, Technik und Gesellschaft. Zu f1rstlife kam er, weil ihn die Idee reizt an einem Online-Magazin mitzuarbeiten und so auch andere angehende Journalisten zu treffen.
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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: Lebensrecht, Schuld, Tod, Todesstrafe

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Über David Sridharan

geboren 1994, war bereits 2003 in der „Bonner Rundschau“ zu finden. Dort schrieb er als Drittklässler eine Kurzgeschichte für den Kinderteil. Seit 2005 besucht er das Aloisiuskolleg und engagiert sich dort in der Schülervertretung sowie als Chefredakteur der Schülerzeitung „aloisius“. David hat Interesse an Filmen und einen eigenen YouTube-Kanal, auf welchem er Comedy-Videos veröffentlicht. Darüber hinaus liest er gerne und interessiert sich für Themen aus Politik, Technik und Gesellschaft. Zu f1rstlife kam er, weil ihn die Idee reizt an einem Online-Magazin mitzuarbeiten und so auch andere angehende Journalisten zu treffen.

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