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„Raumfahrt ist Tagesgeschäft, ist All-Tag“ – Teil 1 des Interviews mit Professor Wörner, DLR

21. September 2013 von Redaktion Kommentar verfassen

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Christoph Sötsch, Sarah Schmidt und Lars Schäfers beim DLR-Vorsitzenden Professor Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner. © f1rstlife.

Professor Wörner, es freut uns, Sie interviewen zu dürfen. Wie würden Sie das DLR in einem Satz beschreiben?
Das DLR ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Es forscht, macht Wissenschaft und versucht Wissen für morgen zu gestalten.

Welche genauen Forschungsschwerpunkte hat das DLR?
Wir forschen in den Gebieten Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und – das Querschnittsthema – Sicherheit.

Das sind alles Bereiche, in denen man Physiker und Naturwissenschaftler erwartet. Sie sind selbst Professor für Bauingenieurswesen. Wie kommt es, dass Sie jetzt Vorstandsvorsitzender des DLR sind?
Vorher war ich zwölf Jahre lang Präsident einer Universität. Allerdings glaube ich, dass man an der Spitze einer Einrichtung wie dem DLR nicht automatisch einen Experten für das eine oder andere Gebiet haben muss. Was wollen Sie da nehmen? Einen der Luftfahrt, einen der Raumfahrt, einen der Energie, des Verkehrs oder der Sicherheit? So können sie genauso gut jemanden nehmen, der in diesen fachlichen Dingen nicht genau geprägt ist. Er muss aber natürlich eine Affinität zu allen Themen mitbringen. Das habe ich versucht zu belegen und deshalb hat man mich ausgewählt.

Gibt es denn eine Verbindung zwischen Ihrem Bauingenieursstudium zu Ihrer heutigen Tätigkeit?
Meine Erfahrung zeigt mir, dass jedes Studium einen in einer gewissen Weise prägt. Durch ein Ingenieursstudium denkt man in bestimmten Kategorien. Durch ein Philosophiestudium in anderen, durch ein pädagogisches Studium wieder in anderen. Das nutzt man im weiteren Leben – so ist meine Erfahrung. Wenn ich an etwas herangehe, ist es immer eine gewisse Ingenieurslogik, die ich benütze: das heißt, ich habe eine Problemstellung, suche eine Lösung und dazwischen versuche ich zu gestalten. Das ist der Ingenieur. Andere gehen vielleicht anders heran. Da gibt es verschiedene Ansätze mit gleicher Erfolgsquote.

Das DLR befasst sich – dem Namen nach schon – mit Luft- und Raumfahrt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts der erste Mensch im All war, war die Raumfahrt ein öffentlich sehr präsentes Thema. Welche Bedeutung und welche Wichtigkeit hat die Luft- und Raumfahrt heute?
Ich glaube, dass die Bedeutung unserer Forschungsthemen heute größer ist als jemals zuvor. Sie sind jedem womöglich nicht so bewusst. Aber stellen Sie sich vor, sie wollen von hier nach Rom mit dem Flugzeug: Was machen Sie? Sie setzen sich ins Auto und fahren zum Flughafen. Wie finden Sie den Flughafen? Vielleicht mit einem Navigationssystem. Woher kommen die Daten für die Navigation, für die Ortung? Aus dem All – also aus der Raumfahrt. Sie wollen vorher schon wissen, wie in Rom das Wetter ist. Woher wissen Sie das? Indem Satelliten das Wetter und die Wetterbewegungen aufgenommen haben und abschätzen können, wie das Wetter morgen und übermorgen sein wird. Wir haben jetzt schon Verkehr, Raumfahrt und Luftfahrt bis sie nur zum Flughafen gekommen sind. Dann sitzen sie im Flugzeug. Ganz trivial: Sie machen Luftfahrt. Sie erwarten natürlich, dass das Flugzeug sicher seinen Weg findet – das geht es also um Sicherheit. Und Sie haben Lärm beim Starten und Landen verursacht – auch an der Reduzierung dieses Fluglärms arbeitet das DLR.

Sie finden alle Themen, die das DLR bearbeitet. Für uns ist das alles heute eine Selbstverständlichkeit: Navigation, Kommunikation über Satelliten – wenn die Fußballweltmeisterschaft irgendwo in der Welt stattfindet, wollen Sie sie gerne sehen. Wenn sie mit Ihrem Handy SMS verschicken, sollen sie in alle Welt sofort verschickt werden können. Raumfahrt ist heute Infrastruktur. Vor 50 Jahren war Raumfahrt Wettbewerb der Nationen, auch wenn sich einige Dinge nicht geändert haben: Fliegen wir auf einen Kometen, ist das Wissenschaft. Es ist nicht mehr der Wettlauf im All, aber Wissenschaft um zu verstehen, wie unser Weltall beschaffen ist. Raumfahrt ist Tagesgeschäft – All-Tag, in beiden Schreibweisen.

Im Tagesgeschäft wird Luft- und Raumfahrt kommerziell also genutzt. Was kann man sich dann unter der Forschung vorstellen?
Bei der Betrachtung des Weltalls sehen wir Planeten, Sonnensysteme, Galaxien – alle bewegen sich. Und wir haben Theorien darüber: Bei Newton zum Beispiel eine Rechenregel, mit der wir Navigation beschreiben können. Wenden wir alle Rechenregeln an, die wir haben und von denen wir glauben, dass sie feststehen, stimmt die Berechnung nicht mit unseren Beobachtungen überein. Offensichtlich gibt es da eine Diskrepanz. Die eine Möglichkeit ist, dass die Rechenregel verkehrt ist. Die andere Möglichkeit, dass es dort Effekte gibt – Gravitationseffekte –, die wir noch nicht kennen. Sie bezeichnet man mit dem Begriff „Dunkle Materie“.
Eine weitere Merkwürdigkeit ist, dass sich das Weltall in seiner Ausdehnung beschleunigt, obwohl die Gravitationskräfte eigentlich diese Bewegung verlangsamen müssten. Das nennt man „Dunkle Energie“. Diese beiden Effekte zusammen – Dunkle Materie und Dunkle Energie – machen 96% des Weltalls aus. Das heißt, wir haben noch nicht verstanden, was dort ist. Und wir wissen nicht, ob das – wenn wir es verstanden haben – irgendwelche Konsequenzen auf der Erde hat.

Wir wissen nur aus der Vergangenheit: Viele der Forschungen haben ganz offensichtliche Konsequenzen: Einstein hat die Relativitätstheorie formuliert. Er hat formuliert, dass die Zeit abhängig ist von der Geschwindigkeit und der Schwerkraft. Das kann man sich nicht vorstellen – jedenfalls kann ich es nicht. Die Navigationssatelliten fliegen sehr schnell in ihrer Umlaufbahn um die Erde und sie fliegen in einer Höhe, in der die Schwerkraft deutlich geringer ist. Dadurch verändert sich die Zeit. Die Satelliten selber machen nichts anderes, als Zeitsignale zu senden. Würden wir das nicht berücksichtigen, wäre der Fehler eines Navigationsgerätes innerhalb einer Stunde 500 Meter. Diese Grundlagenforschung, die über viele Jahrzehnte keinerlei Bedeutung hatte, wird plötzlich Tagesgeschäft – sie muss es sein.
Sie sehen also, dass die Dinge, die zunächst wie der Elfenbeinturm von irgendwelchen Forschern aussehen – die Relativitätstheorie oder auch die Induktion, die Faraday gefunden hat, um Strom zu erzeugen –, doch nützlich sein können. Und es steckt auch ein bisschen in der Neugier des Menschen, zu verstehen, was um uns herum passiert.

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Kategorie: Meine Zukunft Stichworte: Forschung, Luftfahrt, Raumfahrt

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