Dieses eine Thema wird aktuell in jeder Nachrichtensendung behandelt: Flüchtlinge aus Syrien und anderen Krisengebieten, in denen grundlegende Menschenrechte nicht gewährleistet sind, suchen Zuflucht in Europa. Die Hoffnung der politisch oder religiös Verfolgten, im Westen und vor allem in Deutschland Hilfe zu bekommen, ist durchaus begründet. Während der Jugoslawienkriege in den 90er-Jahren kamen laut des europäischen Forums für Migrationsstudien ca. 350.000, also knapp die Hälfte aller Flüchtlinge, in die Bundesrepublik. Das klingt zunächst einmal positiv, doch in Relation zu der Einwohnerzahl lag Deutschland damit im europäischen Trend beispielsweise hinter Österreich und Schweden. Auf tausend Einwohner kamen damals 4,3 Asylsuchende.
Wie ist die aktuelle Flüchtlingslage?
Aktuell sind über fünf Millionen Menschen aus Syrien und Afghanistan auf der Flucht. Über eine Million davon haben sich in das kleine Nachbarland Libanon gerettet, das gerade einmal vier Millionen Einwohner hat. Die Nachrichten stellen einen völlig überforderten Staat zur Schau, der aufgrund der ungeheuren Zahl Asylsuchender mit einem wirtschaftlichen Verlust von 2,5 Milliarden Dollar zu kämpfen hat. Und das bei einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von etwa 10.000 Dollar pro Kopf. Das ergibt ein BIP von 26.000 Dollar pro Flüchtling im Libanon.
Zum Vergleich: Deutschland hat bei 82 Millionen Einwohnern, 160.000 Asylanträgen und einem BIP von 45.000 Dollar pro Kopf ein BIP von rund 23 Millionen Dollar pro Flüchtling. Und dennoch sagen viele Deutsche, dass es nun reicht. Die Bundesrepublik habe genug getan, heißt es. Unsere Kapazitäten seien erreicht. Diese Aussage eines der führenden Industrienationen mit einem der besten Sozialsysteme dieser Welt in Anbetracht der aktuellen weltpolitischen Lage lässt einen an der Objektivität der Unterstützer dieser Hypothese zweifeln.
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